Jahr: 2012 (Seite 5 von 7)

„Nordic“ – Die Bordwände

Ein paar Worte zum Bau der Bordwände. Für mich war es oft ein Problem, die Nähte an Bug und Heck sauber hinzubekommen. Entweder klaffte eine Lücke oder die Hälften kamen schief zusammen. So habe ich für mich überlegt, ob es bei Bordwänden, die wegen ihrer Länge geteilt sind, nicht einfacher wäre diese zunächst am Bug bzw. Heck zusammenzukleben und dann auf das Spantengerüst zu schieben. Würde der Konstrukteur dann noch etwas Überlänge dazu geben, dann kann man den vorderen und hinteren Bordwandteil sauber mittels Klebelasche miteinander verbinden. Und genau so hat Piet dann die Bordwände der „Nordic“ konstruiert.

Ich habe die Bordwände also in der „JABIETZ-typischen“ Art zusammengeklebt, mit den inneren Schanzkleidern und Ankerklüsen versehen und auf das Spantengerüst geklebt. Hier sind die Bilder der einzelnen Bauphasen und vom fertigen Rumpf meines Modells…

Die Lüfterkästen 25c und 25d wurden am Original während der Erprobungsphase umgebaut. Angeblich waren dort starke Strömungsgeräusche zu hören, die man durch vergrößerte Kästen mit Luftleitblechen minimieren wollte. Diese neuen Lüfterkästen sind auf dem Korrekturbogen enthalten.

Und dann sieht der Rumpf so aus:

Nach dem Anbau von Schanzkleidstützen und dem Schandeckel dann so…

EGV „FFM“ – Spantengerüst und Decks

Der hier beginnende Baubericht des Modellbaubogens erhebt keinen Anspruch auf lückenlose Beschreibung aller Bauschritte und er wird auch lange nicht so ausführlich sein, wie ich ihn seinerzeit in einem Forum eingestellt hatte, weil ich aus der Erinnerung und mit meinen wenigen Aufzeichnungen schreibe. Er soll aber zeigen, wo es die wenigen Probleme zwischen Bauanleitung und den Teilen gibt.

 Lasercutsatz

Infos zum Modellbaubogen
Das Modell wurde von Peter Brandt konstruiert. Die 36 DIN-A4-Bögen enthalten mit den Alternativteilen 6304 Teile. Die Länge des Modells wird knapp 70 cm betragen und der Maßstab ist 1:250. 65(!) Seiten Bauanleitung komplettieren den Kartonmodellbaubogen. Es gab zum Verfeinern des Modells einen Fotoätzsatz bestehend aus 3 Platinen, der nicht mehr lieferbar ist. Seit Juni 2013 ist ein Lasercutsatz, bestehend aus 22 Platinen mit knapp 3000 Bauteilen, beim Verlag erhältlich – eine Kurzvorstellung gibt es an dieser Stelle.

„Jetzt geht’s looos….“

Auch dieses Schiffsmodell beginnt mit einer Grundplatte und den Längs-, Quer- und Stringerspanten. Spant 9 hat schon die ersten kleinen Anbauteile wie Schotts, Rettungsweste mit Signallampe und Löschschlauchkasten. Beim Einbau von Spant 13 muss man sich entscheiden, ob später die Versorgungsluke in der Bordwand geöffnet oder geschlossen dargestellt werden soll. Weil das Modell später in einem kleinen Diorama an einer Pier liegen soll, habe ich mich für die offene Variante entschieden, so dass der Spant 13 geteilt werden muss, um den Einbausatz 1 dort unterzubringen.

Nachdem das Spantengerüst so weit fertig ist kommt die Baugruppe des Einbausatzes 1 an seine Position bei Spant 13.

Nach Einbau des Decks 26 folgend die ersten Aufbauwände. Diese haben es in sich, denn es sind ähnlich dem Spant 9 jede Menge kleiner Anbauteile auszusticheln, kantenzufärben und aufzukleben.

Ein beliebtes Thema sind auch immer wieder die Bullaugen. Beim EGV kann man diese ausstanzen und dreidimensional hinter die Aufbauwand kleben. Ich habe die „Glasfläche“ durch Folie ersetzt.

Und so passiert es denn auch ganz schnell, dass die Aufbauwände 27 und 28 aus insgesamt 141 Teile bestehen und der Heckspiegel aus weiteren 16 Teilen.

EGV „Frankfurt am Main“ – Das Original

Quelle: Marine (Ricarda Schönbrodt)

Die „Frankfurt am Main“ ist ein Versorgungsschiff des Typs Einsatzgruppenversorger Klasse 702 oder Berlin-Klasse der Deutschen Marine, dessen Ausrüstung, Fähigkeiten und Besatzung auf die logistische und sanitätsdienstliche Unterstützung einer gemischten Einsatzgruppe in Fahrt ausgerichtet sind. Der Heimathafen ist seit dem 26.September 2012 von Kiel nach Wilhelmshaven verlegt worden.

Bau und Indienststellung
Die „Frankfurt am Main“ ist das zweite Schiff der zurzeit aus zwei Schiffen bestehenden Berlin-Klasse. Das Typschiff ist die „Berlin“ und ein drittes Schiff mit dem Namen „Bonn“ befindet sich in der Endausrüstung. Die Schiffe dieser Klasse sind die größten Schiffe der Deutschen Marine und gehören zum Trossgeschwader in der Einsatzflottille 2. Die „Frankfurt am Main“ wurde auf der Werft der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft gebaut und am 5. Januar 2001 durch die Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth getauft. Das Schiff wurde anschließend bei HDW ausgerüstet und am 27. Mai 2002 in Dienst gestellt.

Aufgaben
Aufgabe der „Frankfurt am Main“ ist die (Nach-)Versorgung eines Verbandes von Schiffen mit Wasser, Kraftstoff, Lebensmitteln, Munition und anderen Versorgungsgütern. Dadurch kann die Durchhaltefähigkeit von Verbänden erheblich verlängert werden. Außerdem führt die „Frankfurt am Main“ ein in einem Containersystem untergebrachtes Lazarett, das „Marineeinsatzrettungszentrum 2“ (MERZ), mit, das etwa die Behandlungskapazität eines Kreiskrankenhauses hat. Verletzte werden mit eigenen oder fremden Hubschraubern an Bord verbracht, dort bis zur Transportfähigkeit behandelt und anschließend ausgeflogen. Das Containersystem besteht aus OP- und Intensivräumen, einem klinischen und einem mikrobiologischen Labor sowie Sterilisatoren und Werkstätten für die Unterstützungsgruppe. Unterhalb des Containersystems befindet sich eine zusätzliche Bettenstation.

Quelle: Marine

Einsätze

  • 19.05. – 13.10.2003: Operation Enduring Freedom (OEF) am Horn von Afrika
  • 24.02. – 09.07.2004: Manöver DESTROYER EXERCISE 2004 (DESEX)
  • 15.10. – 01.03.2007: Unterstützung der Seeüberwachung durch UNIFIL vor dem Libanon
  • März 2007: EU Maritime Task Group
  • 20.01. – 19.06.2009: Einsatz- und Ausbildungsverband 2009 (EAV)
  • April 2009: Teilnahme an der Übung UNITAS
  • 10.01. – 18.06.2010: Einsatz- und Ausbildungsverband 2010 (EAV)
  • 15.02. – 16.03.2010: Good Hope IV (Combined Joint Exercise)
  • 01.05. – 11.06.2010: Operation Active Endevour (OAE)
  • 27.02. – 23.06.2012: Einsatz- und Ausbildungsverband 2012 (EAV)
  • 02.04. – 14.06.2013: Einsatz- und Ausbildungverband 2013 (EAV)
  • 26.08. – 06.09.2013: FLOTEX 2013 in der Kieler Bucht
  • 06.09. – 19.09.2013: NorthernCoasts ’13
  • 11.02. – 20.05.2014: Einsatz- und Ausbildungsverband 2014 (EAV)
  • ab 01.07.2014:       Werftaufenhthalt in Emden

Quelle: Bundeswehr

Quelle: flickr: Fotostream von Bundeswehr-Fotos Wir.Dienen.Deutschland.

Maschinenanlage und Antrieb
Leistung: 10.560 kW (14.357 PS)

Bewaffnung
4 x 27 mm Marineleichtgeschütze (MLG)
Fliegerfaust
Bordhubschrauber

Quelle: Bundeswehr (Ann-Kathrin Fischer/Außenstelle Kiel)

 

Technische Daten
Länge: 174 m
Breite: 24,0 m
Tiefgang: max. 7,4 m
Einsatzverdrängung: ca. 18.000 t
Besatzung: 159 (+94)
Geschwindigkeit: ca. 20 kn

„Nordic“ – Spantengerüst und Decks

Der hier beginnende Baubericht erhebt keinen Anspruch auf lückenlose Beschreibung aller Bauschritte und er wird auch lange nicht so ausführlich sein, wie ich ihn seinerzeit in einem Forum eingestellt hatte, weil ich aus der Erinnerung und mit meinen wenigen Aufzeichnungen schreibe. Er soll aber zeigen, wo es die wenigen Probleme zwischen Bauanleitung und den Teilen gibt.

  

Infos zum Modellbaubogen
Das Modell wurde von Peter Brandt konstruiert. Die 12 DIN-A4-Bögen enthalten mit den Alternativteilen 1757 Teile. Die Länge des Modells wird gut 31 cm betragen und der Maßstab ist 1:250. 16 Seiten Bauanleitung komplettieren den Kartonmodellbaubogen. Es gibt zum Verfeinern des Modells einen Lasercutsatz. Ob es den zeitweise vertriebenen Korrekturbogen noch gibt, kann ich nicht sagen.

„Jetzt geht’s looos….“
Wie die meisten Schiffsmodelle, so beginnt es auch hier mit dem Spantengerüst. Eine kleine Besonderheit ist gleich beim vorderen Mittelspant 2a zu beachten, denn dort ist beim Bugwulst 0,2mm mehr abzuschneiden, damit der Mittelspant „gerade“ auf 1b geklebt werden kann.

Beim Aufbau des Mittelspantes verfahre ich generell so, dass ich die Klebelaschen zwar verwende, den Mittelspant damit aber noch nicht komplett verklebe, um ihn in einem Stück zu haben. Darum ist auch Klebelasche 2b nur an 2 angeklebt. Dann kommen die Mittelspantteile auf die Grundplatte. Und erst nach dem Ausrichten und einer ersten Trocknungsphase verklebe ich die Klebelasche 2b mit 2a. Die weiteren Quer-, Längs- und Stringerspanten lassen sich wunderbar einbauen, einzig Spant 9 ist etwas aufwändiger zu bauen. Diese Aufbaurückwand enthält das so genannte Kruzifix, welches den Windenraum abschließt und nur zwei Schlitze für die beiden Schleppdrähte offen lässt.

  012 - Backdeck 005-spantengeruest-bug 006-spantengeruest-von-achtern 007-spantengeruest-von-vorne

Es folgt das offene Arbeitsdeck 23. Am vorderen Ende Decks können zwei Gitterroste aus dem Lasercutsatz verwendet werden. Die Gitter decken einen Bodenkanal 22 ab, der das Arbeitsdeck schnell durch Öffnungen in der Bordwand entwässert. Leider decken sich die Speigatts der Decksinnenschanz nicht mit denen der Bordwände. Dafür ist beim Verlag ein Korrekturbogen erschienen, der jedoch Farbabweichungen hat.

 009-gitter-ueber-bodenkanal

Vor dem Spant 9 wird mit dem A-Deck (Kran- und Bootsdeck 24-a) gleichzeitig das Windenhaus seitlich geschlossen. Und wenn das B-Deck 25 (Backdeck) drauf ist, dann kann es nicht mehr „hineinregnen“.

Weiter geht es mit den Bauteilen 27 – 32 für das durchgehende achtere Schanzkleid. In der Schiffsmitte befindet sich eine Karm Fork und zwei Schlepppfosten 168-a. Weiter außen befindet sich je ein weiterer versenkbarer Norman-Pin 167-a, der die Bewegung des Schleppdrahts beim Schleppen seitlich begrenzen soll.

 014-schanzkleidstuetzen 015-schanzkleid 016-schanzkleid-von-vorne

Und nun zwei Gesamtansichten des Baustandes:

Notschlepper „Nordic“ – Das Original

Die „Nordic“ ist ein Hochsee-Bergungsschlepper, der im Rahmen des Deutschen Notschleppkonzepts auf einer Seeposition nördlich der ostfriesischen Insel Norderney stationiert ist. Das Schiff gilt als der leistungsfähigste Bergungsschlepper in deutschen Gewässern.

Bau und Indienststellung
Der Bau und die Indienststellung der „Nordic“ ist eine der Folgen der Pallas-Havarie im Jahr 1998. Insbesondere die Schutzgemeinschaft Deutsche Nordsee (SDN) hatte sich neben vielen weiteren Naturschutzverbänden seitdem für einen neuen Notschlepper eingesetzt. Die Kiellegung der Baunummer 563 erfolgte am 27. Oktober 2009 bei P+S Werften GmbH (früher: Peene-Werft) in Wolgast. Die Erprobung auf See wurde zwischen dem 7. und dem 12. Oktober 2010 durchgeführt. In diesem Rahmen erreichte die „Nordic“ bei den Pfahlzugtests im norwegischen Flekkefjord eine Zugkraft von 207 Tonnen (rund 2030 kN). Am 15. November 2010 war das Schiff fertiggestellt. Nachdem die „Nordic“ am 8. Dezember 2010 von Susanne Ramsauer, Gattin von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer, in Hamburg getauft worden war, löste sie zum Jahreswechsel 2010/2011 den Hochseeschlepper „Oceanic“ ab, der nach 42 Einsatzjahren außer Dienst gestellt wurde. Die Baukosten der „Nordic“ wurden inoffiziell mit knapp 50 Millionen Euro angegeben.

An dieser Stelle möchte ich die Herausforderung für den Kartonmodellbauerlag hervorheben, der sich darauf eingelassen hat, einen Modellbaubogen zur Taufe des Originals fertigzustellen. Und so begann der Wettlauf mit dem Vorbild. Als Kontrollbauer durfte ich den Verlag zur Taufe begleiten und somit noch vor dem Publikum einen Blick auf und vor allen Dingen in den neuen Notschlepper werfen sowie den Kontrollbau auf der Brücke der „Nordic“ präsentieren. Gleichzeitig wurden die ersten druckfrischen Modellbaubögen auf dem Schiff verkauft.

   

Einsatz
Eigner der „Nordic“ ist die NORTUG Bereederungs GmbH & Co. KG, an der die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Küstenschutz beteiligt sind. Den Betrieb des Schiffes übernimmt die Bugsier-, Reederei- und Bergungsgesellschaft mbH & Co. KG. Zum Schutz der deutschen Küsten verchartert diese den Hochseeschlepper für zunächst zehn Jahre für etwa 114 Millionen Euro an das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS). Basishafen der „Nordic“ ist Cuxhaven. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 19,9 Knoten kann sie Havaristen in der Deutschen Bucht innerhalb von zwei Stunden erreichen. Um auch in potentiell gefährlicher Umgebung von Havaristen operieren zu können, wurde die „Nordic“ mit Gas- und Explosionsschutz ausgestattet.

Quelle: Havariekommando

Maschinenanlage und Antrieb
Die Maschinenanlage der „Nordic“ besteht aus den beiden Hauptmotoren des Typs MTU 20V8000M71L GSB (Gasschutzbetrieb), zwei Hilfsmotoren (MTU 12V4000) zum Antrieb der beiden Hauptgeneratoren und einem weiteren Dieselmotor von MAN, der den Notgenerator antreibt. Bei den Hauptmotoren handelt es sich um 20-Zylinder-V-Motoren, die mit Common-Rail-Einspritzung und jeweils vier wassergekühlten Turboladern ausgerüstet sind. Sie haben einen Hubraum von knapp 350 Litern und gehören mit einer Hubraumleistung von ca. 24,5 kW/Liter bei einem Ladedruck von 4,1 bar zu den leistungsfähigsten Marine-Dieselmotoren. Die „Nordic“ ist für den Betrieb in zündfähiger oder gesundheitsgefährdender Atmosphäre (z.B. nach einer Tankerhavarie) vorbereitet. In einem solchen Fall werden unter anderem die Turbolader abgeschaltet, so dass darin zündfähige Verbrennungsluft nicht verdichtet, dadurch erhitzt und gezündet werden. Dadurch reduziert sich die Motorleistung. Eine Seewasserkühlung der Abgasanlage reduziert die Abgastemperatur auf Werte unter 135°C. Der Antrieb der „Nordic“ erfolgt dieselmechanisch über Flender-Reduktionsgetriebe und Wellenanlage auf zwei in festen Kortdüsen laufende Verstellpropeller des Herstellers BERG Propulsion.

Technische Daten
Länge: 78m
Breite: 16,4m
Tiefgang: max. 6,6m
Vermessung: 3.300 BRZ
Besatzung: 12
Geschwindigkeit: max. 19,9kn
Registrierung: IMO 9525962

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