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Grundlagen – Das erste Modell (Teil6) – Lasercutteile

In diesem Beitrag geht es um den Anbau der optional erhältlichen Lasercutteile. Man kann diese Teile für sein Modell verwenden, muss es aber nicht. Für die Zollboote stehen folgende Zusatzteile zur Verfügung:

  • Relingteile (Platine 1)
  • schwarze Scheuerleisten (Platine 3)
  • 3 Leitern (Platine 4)
  • Mast, Radar, Ankerwinde, Bootskran (Platine 5)

Ich werde nur den Bootskran, die Scheuerleisten und Relingteile verwenden, wobei mich bei letzteren weißen Teilen immer wieder die sich nicht vermeiden lassenden Schmauchspuren des Lasers ärgern. Na gut, ist die Reling eben ein wenig angerostet.  😳  Auch was die anderen farbigen Teile angeht, da stimmt der Farbton oft nicht mit dem Rest des Modells überein. Trotzdem ziehe ich Lasercuts den Ätzteilen vor, denn die Ätzteilplatinen müssen entfettet, grundiert und abschließend lackiert werden und ob man dann den richtigen Farbton trifft, das sei dahin gestellt.

Für den Anbau der Laserteile hatte ich im Vorfeld entschieden, dass ich die beiden Modelle noch einmal aus dem Originalbogen baue. Für die „Oevelgönne“ habe ich insgesamt 75 Minuten benötigt und für die „Lüneburg“ 10 Minuten länger. Das soll nun kein Ansporn sein, es schneller zu schaffen, sondern nur ein Hinweis, dass diese kleinen Modelle ein wunderbares Wochenendprojekt sein können.

Die benötigten Lasercut-Teile werden mit einem Skalpell oder einem anderem scharfen Gegenstand aus der Platine gelöst.

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Ich beginne mit den Scheuerleisten der „Oevelgönne“. Diese sind recht aufwändig und sollten entsprechend der Rumpfform vorgeformt werden.

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Anschließend kommt Weißleim auf den vorderen Teil der Scheuerleisten, etwa bis zur dritten fast senkrechten Querleiste.

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An dieser Stelle muss ich zugeben, dass ich mit dem Auftragen des Klebers, dem Fotografieren (stimmt der Bildausschnitt und vor allen Dingen die Schärfe?) und dem Anbringen der Scheuerleiste auf die Bordwand bevor der Weißleim abgebunden hat, etwas überfordert war.

OK, die Scheuerleiste ist nun vorne fest und es folgt der Rest. Hierfür wird die Scheuerleiste vorsichtig von der Bordwand weggehalten und mit Weißleim eingestrichen. Ist zu viel drauf, so wie bei meinem Versuch, dann ganz leicht mit dem Finger abtupfen.

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Ist der Klebstoff auf dem Teil, dann ganz langsam Millimeter für Millimeter auf die Position der Bordwand drücken. Zuletzt wird der überstehende Teil vorsichtig umgeknickt und auf dem Heckspiegel angeklebt. Ich habe die Ecken der Scheuerleisten ein wenig angefeuchtet, damit sie sich nicht so widerspenstig knicken lassen. Ist auch die andere Seite angebracht, dann kann es so aussehen…

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Bei der „Lüneburg“ werden vier einzelne Streifen an die Bordwand geklebt. Das ist nur unwesentlich einfacher als bei der „Oevelgönne“. Auch hier gilt: einatmen, Luft anhalten und die Scheuerleisten mit ruhiger Hand auf die Markierungen kleben. Danach das Weiteratmen nicht vergessen 😎 .

Zu guter Letzt werden die Relings verarbeitet. In der Heckreling sind die Eckstützen angelasert, um ein besseres Knicken zu ermöglichen. Ich halte das an dieser Stelle für sehr gewagt und habe es auch nicht hinbekommen. Soll mir doch mal einer zeigen, wie man das machen soll.

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Ich beginne auch gleich mit der Heckreling und forme sie gut vor, so dass sie bei einer Stellprobe ohne weitere Zutun passt.

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Jetzt kommen kleine Weißleimtropfen auf die unteren Enden der Stützen und die Reling dann auf das Deck. Damit sich die Weißleimtropfen auch mit Heck und Bordwandkante verbinden, muss nachgeholfen werden. Dazu nehme ich Weißleim mit der Stecknadel auf und streiche ihn an den Relingstützen und der Deckskante ab.

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So verfahre ich auch mit den restlichen Relingteilen. Die vordere Lasercut-Reling muss wieder sehr gut vorgeformt werden, dann ärgert man sich am wenigsten. Damit bleiben noch die drei Leitern, die auf das Dach des Deckshauses geklebt werden und der Bau der ersten beiden Modelle aus dem Bogen „Hafenfahrzeuge 1“ ist abgeschlossen.

Hier die Galeriebilder der beiden aus dem Originalbogen gebauten Modelle mit Lasercutteilen.

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Fazit zum Lasercutsatz der Zollboote: die Teile für den Mast, das Radar, die Ankerwinde und die Bootswinde sind in meinen Augen nicht nötig, zumal auch der Grauton anders ist als im Bogen. Die Scheuerleisten und Leitern haben auf jeden Fall ihren Sinn, wie natürlich auch die Relings, bei denen mir einfach missfällt, dass sie nicht weiß sind.

Grundlagen – Das erste Modell (Teil5) – Die Aufbauten

Die Aufbauten bestehen aus den letzten 11 Bauteilen, deren Anbau in drei Anleitungsbildern beschrieben wird. Im weiteren Verlauf des Baus ist darauf zu achten, dass, wenn man beide Zollboote gleichzeitig baut, die richtigen Aufbauten auf den richtigen Rumpf kommen. Beginnen wir mit Teil (13), der Aufbauwand.

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Auf dem obigen Bild habe ich mit roten Linien verdeutlicht, wo gerillt werden muss. Das sind zunächst die fünf weißen Klebelaschen, dann die beiden Seitenteile und das mittlere Fensterelement, die am Dach gerillt werden müssen sowie die Frontwand, die an zwei Stellen gerillt werden muss. Rechts vom Bauteil (13) sind auf dem Bogen zwei einzelne Türen zu erkennen, die auf die gedruckten Türen des Teils (13) geklebt werden. Dadurch ergibt sich mehr Dreidimensionalität.

Bevor das Teil (13) auf das Deck geklebt wird, muss die Frontwand geknickt und mittels der kleinen Klebelaschen an die Seitenwände geklebt werden. Dazu verwende ich keinen UHU, sondern nehme dafür Weißleim aus einem Portinierfläschchen. Weißleim hat insgesamt den Vorteil, der er fast rückstandslos auftrocknet, aber den Nachteil, dass er wegen des hohen Wasseranteils den Karton aufweicht. Deshalb ist Weißleim nur für kleine Klebestellen zu verwenden.

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Verklebt wird der Aufbau nach einer Stellprobe und eventuellen Anpassungen mit dem Deck nur an den vorgesehenen Klebekanten (8a) und (9a). Deshalb trage ich den Weißleim innen an der unteren Kante der Aufbauwände auf, setze das Teil aufs Deck und „ruckel“ es vorne über die Klebekante (9a).

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Mit einer Pinzette drücke ich die Wand vorsichtig an die Klebekanten (8a) und (9a) und stelle anschließend gleich wieder meine Gewichte drauf, damit sich nichts verziehen kann.

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Kommen wir zur hinteren Abdeckung, dem Teil (14). Dieses ist etwas unglücklich gezeichnet, denn es soll eine leichte Rundung geknickt werden. Das geht aber nicht. Hier ist das Bauteil nur im mittleren Bereich (siehe rote Linie) zu rillen, ansonsten ist es bis zu dieser einzuschneiden.

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Die vier weißen Klebelaschen sind von der Rückseite zu rillen. Bevor nun Weißleim auf die entsprechenden Stellen der Rückseite von (14) kommt und dann auf die langen Klebelaschen von (13) und die Klebekante (8a) geklebt wird, muss das Dach von (14) ein wenig gerundet werden. Das geschieht auf die gleiche Weise wie schon bei den Decks. Die Stärke der Rundung gibt die Unterkante der Fensterwand (14a) vor. Beim Einbau von (14) ist darauf zu achten, dass die vier kleinen Klebelaschen zwischen die Aufbauwände von (13) kommen.

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Nun kann (14a) auf die Klebelaschen von (13) und (14) geklebt werden. Hier habe ich den Weißleim auf die kleinen Klebelaschen aufgetragen, dann die Fenster dagegen gelegt und mit der Pinzette vorsichtig angedrückt.

Leider ist das Anleitungsbild 5 für diesen Grundlagenkurs etwas unübersichtlich und auch noch fehlerhaft. Die Bauteilnummer (14a) zeigt in der Abbildung auf das Schiebeschott am hinteren Ende von (14). Das ist im Bogen jedoch (14b). Die Fensterrückwand der Aufbauten hat in der Abbildung 5 gar keine Nummer abbekommen. Ich habe die Abbildung korrigiert und speziell für diesen Kurs von anderen Bauteilnummern etwas bereinigt.

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Ist die Baugruppe (14-a) auf das Deck geklebt, dann kommt anschließend das gerillte und geknickte Bauteil (14b) hinten auf die Ecke und das Dach (15) oben auf die Aufbauten.

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Die Verdoppelungsflächen mit (16) und (17) sind zu rillen, rückseitig zu verkleben und nach ausreichender Trockenzeit auszuschneiden. Zwischenzeitlich könnte man das zweite Zollboot auf den gleichen Bauzustand nachziehen.

Der Anbauort vom Mast (16), den ich mit dem Skalpell ausgestichelt habe, ist die lange strichdoppelpunktierte Linie auf dem Dach (15). Weil es kein Bauteil (17) gibt, geht es mit (17a) weiter. Dieses Bauteil kommt auf die kleine rechteckige strichdoppelpunktierte Fläche auf dem Dach und stellt den Radarantrieb dar. Der Radarbalken (17b) wird auf (17a) geklebt.

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Das Bauteil (18) ist eine angedeutete Ankerwinde und wird verdreifacht. Nach dem Rillen wird zuerst die weiße Fläche nach hinten verklebt und dann kommt die graue Fläche darüber. Ist das Bauteil nach gutem Trocknen des Klebers ausgeschnitten, kommt es auf die gestrichelte Markierung des Decks vor den Aufbauten. Damit ist der Bau des Zollboots „Oevelgönne“ abgeschlossen. In den Trocknungsphasen der Verdoppelungsflächen habe ich das Zollboot „Lüneburg“ bis zum gleichen Zustand weitergebaut. Hier ist ein Bild von beiden Modellen…

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Die „Lüneburg“ wird zusätzlich mit einem Bootskran (19-a), einem Schlauchboot (20-b) und den Bootslagern (19b) ergänzt. Die Baugruppe (19-b) muss vor dem Ausschneiden wieder verdoppelt werden. Die Teile kommen gemäß Anleitungsbild 5 auf die strichdoppeltpunktierten Markierungen von (14).

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Sollte die Frage aufkommen, wie man Weißleim auf die schmalen Streifen der Bootslager bekommt, dann ist hier meine Antwort. Ich mache mir einen Weißleimtropfen auf ein Stück Restkarton und ziehe das Bauteil mit einer Pinzette über die Oberfläche des Tropfens, so dass ein wenig Weißleim am Bauteil hängen bleibt – vielleicht hilft das Bild ein wenig es zu verstehen.

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Die nächste größere Herausforderung ist das Schlauchboot. Weil auch hier ein Fehler im Bogen ist, zeige ich die zu rillenden Linien im folgenden Bild.

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Insbesondere bei (20a) ist die Knicklinie, die im Bogen in der Mitte von vorne nach hinten gehen soll, falsch. Sie ist rückseitig, wie oben zu sehen, zu rillen. Sind die Bauteile gerillt und ausgeschnitten, dann sehen die vorgeknickten Teile wie auf dem folgenden Bild aus.

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Zum Verkleben habe ich entschieden den rechteckigen Teil von (20a) mit UHU einzustreichen und auf die Klebelaschen von (20) zu kleben. Hier ist der UHU deshalb gegenüber dem Weißleim im Vorteil, weil man das Bauteil noch einige Sekunden verschieben kann, bis der UHU anzieht. Beim Weißleim hat man meistens nur eine Chance.

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Beim vorderen Teil des Schlauchbootes habe ich den Weißleim innen auf die Teile gegeben und die Teile vorsichtig zusammengedrückt, bis der Körper geschlossen ist. Am achteren Ende des Schlauchbootes werden noch die beiden Pyramiden 20(b) angeklebt. Diese beiden Bauteile sind in ihrer Größe nicht nur für den Anfänger grenzwertig. Aber mit dem Hintergrund, dass danach das Modell fast fertig ist, gehen sie gut von der Hand. Nun kann das fertige Schlauchboot auf die Lager (19b) geklebt werden.

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Damit ist auch der Bau des Zollboots „Lüneburg“ abgeschlossen und es folgen ein paar Galeriebilder der beiden Zollboote.

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Mein Fazit zum Bogen der Zollboote, den ich hier in diesem Rahmen des Grundlagenkurses das erste Mal gebaut habe, fällt nicht unbedingt positiv aus. Bei so wenigen Bauteilen und Anleitungsbildern sind mir persönlich zu viele Fehler enthalten, die spätestens beim Kontrollbau hätten auffallen müssen. Der Bogen der „Hafenfahrzeuge“ hat den Anspruch, dass er für Anfänger geeignet sein soll. Wenn ein Anfänger diese Zollboote als erste Kartonmodelle überhaupt baut, dann sollte der Bogen aber keine Zweifel an den Bauteilen aufkommen lassen und 100 Prozent Passgenauigkeit liefern.

Grundlagen – Das erste Modell (Teil4) – Die Bordwände

Weiter geht es mit den Bordwänden und Abbildung 3.

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Bei Schiffen hängt der Gesamteindruck eines Modells immer wieder von den angebrachten Bordwänden ab. Deshalb ist hier grundsätzlich sorgfältig vorzuplanen und vorzubereiten und vor allen Dingen etwas mehr Zeit und Ruhe einzuplanen.

Bei den Zollbooten sind die Bordwände sehr einfach und müssen nur leicht gebogen werden – ähnlich der Balkenbucht der Decks. Doch zunächst müssen die drei Bauteile (10), (11) und (12) ausgeschnitten werden. Vorweg das Rillen der Klebelaschen von (10) nicht vergessen!

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Der Heckspiegel (10) ist vorzuformen und am Heck an die Klebelaschen der Grundplatte (1) und des Decks (8) zu kleben.

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Die seitlichen Bordwände forme ich mit einer Stricknadel so lange wieder über dem Oberschenkel, bis sie fast von alleine am Spantengerüst halten würden.

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Eine Prüfung von oben und unten am Spantengerüst bestätigt, dass die Bordwand passen wird.

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Also, ran damit. Aber nicht in einem Rutsch, sondern zunächst nur eine Seite und zwar von achtern bis etwa Spant (5). Geklebt wird nur an den Klebelaschen des Heckspiegels, der Grundplatte und des Decks, nicht jedoch an den Spanten selbst. Hat der Kleber angezogen, kommt die andere Seite dran. Und damit sich der Rumpf nicht verzieht, kommt alles auf eine gerade Fläche und die Gewichte drauf. In einer viertelstündigen Trockenphase könnte man die Bordwände des zweiten Zollbootes vorbereiten.

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Anschließend werden die vorderen Teile der Bordwand mit den Klebelaschen der Grundplatte und des Decks verklebt. Leider ist die Abwicklung der Bordwände im Bereich des Bugs auf Höhe des Decks nicht gut gelungen. Vom Heckspiegel bis nach vorne ragen die Bordwände vielleicht 0,5 mm über das Deck hinaus, aber vorne ist keine Kante mehr vorhanden – im Gegenteil.

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Beim Ausschneiden der Bordwände für den zweiten Rumpf habe ich vorne an der Deckskante etwas mehr Material stehen lassen, aber noch zu wenig – man erkennt es vielleicht an der weißen Fläche. Lässt man noch mehr stehen, dann muss am Steven etwas weg, doch das gehört hier jetzt nicht her. Schade, aber der Rumpf sieht von vorne unschön aus.

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Hier also die fertigen und geschlossenen Rümpfe der beiden Zollboote.

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Grundlagen – Das erste Modell (Teil3) – Die Decks

In diesem Bauabschnitt werden die beiden Decks sowie die Bordwände angeklebt.

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Bei den Bauteilen (8a) und (9a) fällt der Rahmen drum herum mit der strichpunktierten Linie auf. Diese Fläche ist eine Verdoppelungsfläche und das bedeutet, dass auf der strichpunktierten Linie gerillt wird, auf der Rückseite der UHU flächig verteilt wird und dann die Hälften zusammen geklebt werden.

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Anmerkung: Bei solch überschaubaren Modellbaubögen hätte ich diese Verdoppelungsfläche, wie auch die drei Flächen der Teile (16), (17) und (18) vor dem Bau des Spantengerüstes schon rückseitig zusammen geklebt, damit sie bis zur Verwendung richtig durchtrocknen können. Ich möchte hier aber die Reihenfolge gemäß Anleitung einhalten und gehe deshalb zwei Stunden einem anderen Hobby nach, bis die verdoppelten Flächen weiter verarbeitet werden können.

Die Decks (8) und (9) werden in bekannter Weise vorbereitet: erst an den weißen Klebelaschen rillen und dann das Bauteil ausschneiden. Die mittlerweile getrockneten Teile (8a) und (9a) werden ebenfalls ausgeschnitten und an ihre Positionen auf (8) und (9) geklebt. Diese Teile dienen übrigens später als Klebekante für die Aufbauten (13) und (14).

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Beim Bau des Spantengerüstes ist sicherlich aufgefallen, dass die Querspanten oben nicht gerade sind sondern einen Bogen haben, eine so genannte Balkenbucht. Diese Form muss auch das Deck annehmen, damit es spannungsfrei auf die Spanten geklebt werden kann. Dazu lege ich das jeweilige Deck mit der bedruckten Seite nach unten auf ein Mikrofasertuch, das ich mir über den Oberschenkel gelegt habe und rolle einmal mit dem runden Griff der Reißnadel über den Karton.

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Nun wird auf den niedrigeren Teil des Mittelspants und auf die Querspanten (3), (4) und (5) der Kleber aufgebracht. Das Deck (8) soll ja auf den Klebelaschen von (6a) und (6b) enden, dazu kommt Kleber unter die Vorderkante des Decks, den ich wieder mit dem Finger verteile.

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Anschließend wird das Deck auf das Spantengerüst gelegt, mittig ausgerichtet und einige Sekunden angedrückt. Mit Deck (9) wird in gleicher Weise verfahren, nur eben für das Vorschiff. Danach sehen die Rümpfe wie folgt aus…

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Grundlagen – Das erste Modell (Teil2) – Spantengerüst kleben

Gemäß Einführungstext der Anleitung ist das Modell in der Reihenfolge der Anleitungsbilder zu bauen. Also wird zuerst der Mittelspant (2) auf die Grundplatte (1) geklebt. Zum Kleben verwende ich UHU Flinke Flasche mit Lösungsmittel. Diesen trage ich auf die abgewinkelten Klebelaschen auf und verteile ihn gleichmäßig, indem ich leicht mit dem Zeigefinger über die Klebe wische – überschüssiger Klebstoff bleibt am Finger. Das hat den Sinn, dass beim Aufkleben des Bauteils kaum Kleber hervor quillt.

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Anschließend wird das Teil (2) auf seine Markierung von Teil (1) gesetzt, mit der Pinzette ausgerichtet und angedrückt.

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Es folgt der erste Querspant (3). Dieser wird zunächst trocken in den hintersten Schlitz vom Mittelspant gesteckt und auf die Bodenplatte gedrückt. Sollte der Spant die Grundplatte nicht berühren, dann muss der Schlitz ein wenig verlängert werden. Sollte der Spant an einer Seite über die Grundplatte hinaus ragen, dann ist entweder die Konstruktion falsch oder der Schlitz muss etwas breiter sein, damit man den Spant mittig justieren kann. Gleiches gilt, wenn der Spant auf der Grundplatte steht und am Mittelspant übersteht. Hier müsste man unten etwas wegschneiden.

Alle Querspanten sind 0,2 mm zu hoch und schließen somit nicht mit dem Mittelspant ab – das ist angeblich so gewollt. Die Spanten (5), (6) und (7) müssten zudem auch noch an beiden Seiten jeweils 0,1 mm bis 0,2 mm schmaler sein. Mal sehen, wie sich das später mit den Bordwänden ausgeht.

Ich kenne diese Überlänge der Querspanten von 0,2 mm aus keinem bisher gebauten Modellbaubogen und habe die Spanten korrigiert und gekürzt, dann den UHU im Bereich des schmalen Schlitzes von der Vorder- und Rückseite auf den Spant sowie auf die schmale Unterkante aufgetragen. Wenn hier etwas „rumgesaut“ wird, dann ist das nicht schlimm, denn es ist später nicht mehr zu sehen.

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Der Spant wird nun in den Schlitz vom Mittelspant gesteckt, ausgerichtet und auf die Bodenplatte gedrückt. Wenn es in der Anleitung nicht anders vermerkt ist, dann werden generell alle Spanten mit der bedruckten Seite nach achtern zeigend verklebt. Nach wenigen Sekunden hat der Kleber angezogen und man kann sich des nächsten Spants annehmen. Spant (6) hat die Besonderheit, dass hier an Backbordseite noch (6a) und an Steuerbordseite (6b) vorgeklebt wird.

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Zu guter Letzt wird Spant (7) auf den Mittelspant geklebt. Spätestens jetzt sollte das fertige Spantengerüst auf eine ebene Unterlage gestellt und mit kleinen Gewichten belastet werden. Als Gewichte verwende ich Kugellagerollen, die mir ein lieber Modellbaufreund aus Flensburg zur Verfügung gestellt hat. Es eignen sich bei diesem kleinen Rumpf aber auch Münzen, Garnrollen oder Farbdosen aus dem Modellbau.

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Bevor es mit der nächsten Baugruppe, den beiden Decks auf Abbildung 2, weitergeht, sollte das Spantengerüst für mindestens zwei Stunden gut durchtrocknen – bei größeren Rümpfen besser über Nacht. In dieser Zeit könnte man schon den Rumpf des Zollbootes „Lüneburg“ beginnen. Das habe ich getan und nun sehen meine Rümpfe so aus…

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