ČD-Baureihe 704 – Grundplatte

Die erste Baugruppe ist (eigentlich) schnell abgearbeitet, denn sie besteht nur aus dem Bauteil der Grundplatte. Diese ist mithilfe der Verdoppelungsfläche zu verdoppeln.

Ab und zu höre/lese ich von Modellbauern, die es nicht schaffen, diese Verdoppelungsflächen deckungsgleich zu verkleben. Das ging mir lange Zeit auch manchmal so, weil ich diese Fläche „nur ungefähr“ und damit großzügig aus dem Bogen geschnitten, gerillt, geknickt und anschließend rückseitig verklebt habe. Wenn ich nun aber nicht sauber gerillt habe, dann wird die Vorderseite minimal schräg auf die Rückseite geklebt und die Umrisslinie des Bauteils der Vorderseite ist dann zur Rückseite verschoben.

Schneidet man diese Verdoppelungsfläche jedoch genau auf der Umrisslinie aus, rillt und knickt sie, dann müssen die Kanten übereinanderliegen – wenn denn der Konstrukteur sauber gezeichnet hat. Leichte Korrekturen sind beim Verkleben mit lösungsmittelhaltigem Klebstoff (z.B. UHU flinke Flasche) noch eine kurze Zeit möglich.

Eine andere Möglichkeit wäre, die sauber ausgeschnittene Verdoppelungsfläche auf der Knicklinie zu trennen und dann beide Teile rückseitig zu verkleben.

OK, ich habe also die zuerst genannte Arbeitsweise genutzt und die Grundplatte vorbereitet. Diese durfte über Nacht unter einem Buch anständig durchtrocknen und sieht danach so aus…

Tschechische Rangierlok ČD-Baureihe 704

Das nächste Projekt nach dem auf dem Konstruktionstisch liegenden „Adler“ sollte eine Rangierlok in der Größe einer V50 oder V60 sein. Auf meiner Festplatte fand ich die Datei vom Modellbaubogen einer Tschechischen Rangierlok der ČD-Baureihe 704 (ursprünglich ČSD-Baureihe T 234.0). Es ist eine zweiachsige dieselelektrische Lokomotive der Tschechischen Bahnen ČD für den Rangierdienst. Wegen ihres kantigen Äußeren erhielt die Lokomotive auch den Beinamen Malé lego (etwa: Kleiner Legostein).

Mit diesem fertigen Modellbaubogen wollen mehrere Modellkonstrukteure auf ihre Art der Ukraine und anderen Hilfsbedürftigen helfen, in dem verschiedene QR-Codes eine Zahlungs- bzw. Spendenmöglichkeit bieten. Damit bin ich seinerzeit, als ich von dem Download erfuhr, nicht klargekommen und hatte ersatzweise 20€ der „Nothilfe Ukraine“ über die „Aktion Deutschland hilft“ für den ansonsten kostenlosen Download gespendet.

Die 31-seitige PDF-Datei enthält mehrere Varianten der Rangierlok in den Maßstäben 1:45 bis 1:300, von einfachen bis hin zu komplexen Versionen. Grafische und Textanleitungen unterstützen den Modellbauer beim Basteln der unterschiedlichen Modellmöglichkeiten.

Weil ich vor dem Herbsturlaub 2025 bei der „Adler“ nicht weitergekommen bin und auf den Besuch des Vorbilds im DB-Museum in Nürnberg wartete, wollte ich nicht untätig sein und habe ich mich für den „Zwischendurch“-Bau des detaillierten Modells der Rangierlok in 1:45 (also Nenngröße Null) entschieden.

Ursprünglich sollte an dieser Stelle die Bogenvorstellung kommen, aber …

… wie ich schon mal so bastelte, um zu sehen, wie andere Konstrukteure „mit Wasser kochen“, kam mir die Idee, dass es dieser Bogen auf jeden Fall verdient hätte, noch viel weiter verbreitet zu werden und damit vielleicht noch etwas mehr Geld für die Ukraine-Hilfe zu sammeln. Darum habe ich den Bau nach dem Rahmen, der übrigens für mich mit 150 mm x 67 mm insgesamt eine ideale Modellgröße ergibt, und weiteren Seitenteilen, die leider nicht so wirklich gut passten, gestoppt…

…und begonnen den Bogen in KvJ-Qualität aufzuarbeiten. Ich werde jetzt erst die Rangierlok fertigstellen, weil ich so richtig „Bock“ darauf habe und erst danach irgendwann den „Adler“ fortsetzen … oder auch nicht, denn ich habe festgestellt, dass es mir bei Lokomotiven nicht unbedingt anders geht als bei den Schiffen … also, was die Epochen angeht. Bei den Schiffen konnte ich mich nie für die Kaiserliche Marine begeistern und auch nicht unbedingt für die Kriegsmarine. Ähnlich scheint es mir bei den Lokomotiven zu gehen: Dampfloks sind irgendwie nicht mein Ding. Insofern kann es passieren, dass ich nach Fertigstellung der Rangierlok die Konstruktion des „Adler“ abbreche und mich den modernen Loks und deren Anhängseln widme.

Der überarbeitete Modellbaubogen der Tschechischen Rangierlok wird 2026 in meinem Online-Shop zu erwerben sein, denn bei Betexa, dem Anbieter des Downloads, steht dazu google-übersetzt: „Bitte verbreitet das Modell soweit ihr könnt, zum einen wird es die Modellierer sicher glücklich machen und jede Krone zählt.“ Von jedem verkauften KvJ-Modellbaubogen Rangierlok gehen dann 5 € an die „Nothilfe Ukraine“, die ich nachweislich über die „Aktion Deutschland hilft“ spenden werde. Ob sich diese wochenlange Überarbeitung samt konstruktionsbegleitendem Bau und dem Anleitungsbau für mich monetär lohnt, oder wie hoch die Zahl der verkauften Modellbaubogen sein wird, ist mir persönlich egal. Ich kann mit dem Modellbaubogen nicht nur helfen, sondern konnte auch wieder eine Menge in der Konstruktion von Lokomotiven dazulernen.

Meine Aufarbeitung des Bogens, die jetzt abgeschlossen ist, bedeutet: andere Linienstärken, die Baugruppen in den üblichen Teilenummern zusammenfasst, Rückseitendruck, unterschiedliche Kartonstärken wie auch LC-Teile zur Verstärkung in 0,5 mm und 1 mm Bristolkarton sowie eine KvJ-typische Bauanleitung. In der Baureihenfolge hat sich gegenüber dem Download-Modell einiges geändert, wodurch der Bau deutlich praktikabler geworden ist.  Die Änderungen an vielen Bauteilen lassen diese nun auch insgesamt deutlich besser bauen. Korrekturen gibt es auch bei Knicklinien, die auf jeden Fall außerhalb von den Bauteilen landeten sowie bei vielen fehlenden bzw. fehlerhaften Markierungen von aufzuklebenden Bauteilen. Runde Bauteile sind nun auch rund und nicht vieleckig. Einige Teile lasse ich ganz weg, weil der Aufwand später überhaupt nicht zu sehen ist. Das Führerhaus wurde komplett neu gezeichnet, weil ich die ursprüngliche Bauweise nicht ganz logisch finde und mit meinem Rückseitendruck generell andere Möglichkeiten habe. Die gelb-blaue (Ukraine-) Farbgebung mit der Kennung „T238 0014“ bleibt natürlich erhalten. Das Modell ergibt sicherlich einen weiteren „Farbklecks“ in der Modellbaulandschaft.

Die Überarbeitung des Modellbaubogens ist, wie schon geschrieben, soweit abgeschlossen und es ergeben sich 7 DIN-A4-Bogen mit etwa 700 Bauteilen. Hier zunächst das Ergebnis des konstruktionsbegleitenden Baus ohne Kantenfärbung und nicht mit allen Bauteilen, zumindest, wenn von der jeweiligen Baugruppe mehrere zu bauen sind (z.B. Puffer, Tank, Trittstufen usw. – auch fehlen hier noch die Handläufe und Geländer).

Der komplette Bogensatz (dessen Layout noch ein wenig überarbeitet wird) mit LC könnte später einmal so aussehen…

Im nächsten Beitrag beginne ich den Anleitungsbau, der hier dokumentiert werden soll.

Nachtrag: Beim Anleitungsbau ist mir aufgefallen, dass ich beim oben abgebildeten konstruktionsbegleitenden Bau die vorderen und hinteren Rangiertritte vertauscht habe.

„Adler“ – Rauchkammer, Kessel, Feuerbüchse

Rauchkammer, Kessel und Feuerbüchse sind nun auch zusammengeklebt und ergeben ein recht hübsche und farbige Einheit.

Da ich nicht weiß, wie es mit dem Antrieb weitergehen könnte, warte ich mal unseren Urlaub ab, der uns auch ins DB-Museum nach Nürnberg bringen soll. Dort steht ein Nachbau des „Adler“ und könnte mir weiterhelfen.

„Tag der Schiene“…

… statt „Open Ship“. 

Wer hätte das noch vor einem Jahr gedacht, dass der olle Jabietz keine Schiffe mehr während eines OpenShips in Wilhelmshaven, Hamburg, Kiel, Eckernförde oder Warnemünde besucht, sondern sich auf Lokomotiven und anderes rollendes Material auf der Schiene freut.

Gestern war nun „Tag der Schiene“. An vielen Orten der Republik waren Veranstaltungen zu finden und so auch in Lübeck. Die Nordic Rail Service GmbH lud zum Besuch ihrer Fahrzeuge auf das Gelände. Hier war Chance sich zu allem zu erkundigen, was man schon immer von der Eisenbahn wissen wollte.

Star-Gast sollte eine V200 der Eisenbahnfreunde Nordwestmecklenburg e.V. mit drei historischen Reisezugwagen der ehemaligen DB sein. Die Ankunft der V200 in Lübeck wollte ich von der so genannten „Kamelbrücke“ aus fotografieren, die weit vor der Einfahrt in den Hauptbahnhof alle Gleise überspannt. Bis zur Ankunft konnte ich diverse andere Züge ablichten, die hoffentlich ihren Regelfahrplan eingehalten haben, denn…

 

  

… die V200 verspätete sich aus Hamburg kommend um 15 Minuten.

 

Und in 20 Sekunden war schon wieder alles vorbei – d.h., die V200 war mit ihren Anhängseln vorbei. Also wieder aufs Fahrrad geschwungen und zur Ausstellungsfläche der NRS geradelt. Vor einer anderen Eisenbahnbrücke hatte man einen ersten sehr guten Überblick bekommen, was einen so erwartet.

Auf dem Gelände angekommen, begrüßten mich die Eisenbahnfreunde Bad Schwartau mit einer Modellbahn in Spur 0.

 

OK, das war einigermaßen interessant, aber draußen war es deutlich spannender, denn dort war die 151 062 – Das Schwarze Schaf – der Altmark Rail GmbH zu sehen, eine leistungsstarke E-Lok, die ursprünglich für den schweren Güterverkehr der DB entwickelt wurde.

Davor stand eine blaue Siemens Vectron 248. Das besondere dieser Lokomotive ist ihr Hybridantrieb (Dual Mode), bestehend aus einer Kombination von Diesel- und Elektromotor.

Ein Stück weiter stand der „kleine Bruder“, eine rote Vectron 249. Diese hat ebenfalls einen Hybridantrieb (Dual Mode light), allerdings mit geringerer Leistung des Dieselmotors und damit auch geringerer Geschwindigkeit.

Hier habe mich mich tatsächlich mal hinaufgeschwungen (hinauf geht noch – runter ist blöd) und mich in der Lok umsehen dürfen. Für Fragen an den anwesenden Lokführer war ich viel zu begeistert, dass ich hier „einfach so“ aufsteigen und alles fotografieren durfte, und deswegen fielen mir einfach keine Fragen ein.

Plötzlich war auch die V200 auf dem Gelände. Wie ich so vor ihr stehe und staune, fiel mir das Foto von mir und meinem Vater wieder ein, wo wir beide auf dem Teppich liegend unsere V200 auf den H0-Schienen bewunderten.

Rangiert wurde auf dem Gelände mit der V100 der NRS…

 

Zurück zur Vectron 249, dem Objekt meiner Begierde für einen geplanten Modellbaubogen … hier mit der MY 1131, einer NOHAB-Lokomotive oder auch „Rundnase“.

Eine alte V90 ist genauso zu bewundern und besichtigen gewesen…

… wie eine V60, die es mir deutlich mehr angetan hat und von der ich alleine 63 Fotos machen musste.

Stündlich pendelte ein MAN-Schienenbus der Reihe VT 25 vom Verein Historische Eisenbahn Holsteinische Schweiz e.V. (HEHS) mit Fahrgästen zwischen Ausstellungsgelände und Hauptbahnhof hin und her. Der Schienenbus wäre auch einen Modellbaubogen wert.

Oh, oh, was habe ich denn da noch gesehen? Eine KÖF III !!! Das wäre doch auch noch etwas für einen Modellbaubogen.

In der Werkstatthalle stand eine Siemens Smartron über der Grube, in die man sogar hinuntersteigen durfte. Hier gab es (dankenswerter Weise) keine Flatterbänder oder Hinweise, dass man sich die Rübe am Drehgestell oder anderen hervorstehenden Gehäusen anrumsen könnte. Wer das tat, war einfach selber Schuld.

Über der zweiten Grube stand ein Containertragwagen, dessen Drehgestelle gerade überholt werden und vor der Halle standen. Gut zu erkennen ist der Zapfen, der in die Drehgestelle kommt. Das war für mich alles Neuland und dermaßen überwältigend,…

… dass ich urplötzlich eine Art „Reizüberflutung“ bei mir bemerkte und nach drei Stunden nur noch schnell nach Hause wollte, um das Gesehene anhand meiner 420 gemachten Fotos zu verarbeiten. Ich war insgesamt so begeistert, dass ich wahrscheinlich viele Dinge überhaupt nicht gesehen oder entdeckt habe.

Mein Dank gilt den Mitarbeitern der NRS, die mit der Beteiligung an dem „Tag der Schiene“ tolle Arbeit geleistet haben. Ich komme nächstes Jahr auf jeden Fall wieder – nun weiß ich ja, was mich erwarten würde…

„Adler“ – Rahmen

Nach den vervollständigten Seitenteilen des Rahmen waren die Pufferbohlen an der Reihe. Diese insgesamt vier Baugruppen der Rahmenteile werden anschließend möglichst rechtwinklig zusammengeklebt und oben mit einem Bauteil abgeschlossen.

Ansicht von rechts und links…

Die Halterungen für das kommende Ensemble, bestehend aus Rauchkammer, Kessel und Feuerbüchse mit Aschkasten, sind auch schon angebracht. Ob das zu diesem Zeitpunkt sinnvoll ist, wird sich zeigen müssen.

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