Auf Grund eines Bauberichtes in dem Kartonisten-Forum stelle ich hier ein paar Bilder der Brückeneinrichtung der W.D.R.-Fähre „Nordfriesland“ zur Verfügung. Die Bilder sollten es ermöglichen eine Einrichtung zu konstruieren und in das Modell zu bauen.
Kategorie: HMV-Modelle (Seite 9 von 26)
Der hier beginnende Baubericht des Modellbaubogens erhebt keinen Anspruch auf lückenlose Beschreibung aller Bauschritte.
Das Modell beschreibt ein Dock aus dem Jahr 1913 und wurde von Peter Brandt konstruiert. Die 32 DIN-A4-Bögen enthalten 1095 Teile – mit Alternativteilen sind es 2310. Die Länge des Modells wird 72 cm betragen, die Breite 18 cm und der Maßstab ist 1:250. Viele Seiten Bauanleitung komplettieren den Kartonmodellbaubogen, der zurzeit nicht mehr erhältlich ist. Zum Verfeinern gab es einen Ätzteilsatz.
Dieses Schwimmdock wird in Modulbauweise gefertigt. Aus einem Bogen können ein hochgepumptes sowie ein abgesenktes Dock gebaut werden. Die Ausstattung kann wahlweise mit zwei Kränen älterer oder neuerer Bauart gebaut werden. Mit drei alternativen Bodenelementen kann das Dock verbreitert werden. Bei Verwendung von zwei Baubögen entsteht ein Dock, das groß genug ist, um auch die Bismarck oder andere Großmodelle zu beherbergen.
Ich habe mich bei meinem Dock, welches ich im Frühjahr 2010 gebaut habe, für neun Module in der breiten Varianten entschieden. Diese Grundmodule sind einfach zu bauen.
Nach der Fertigstellung dieser neun Module stellte sich mir die Frage, ob ich wenigstens zwei Seitenteile mit dem Mittelteil verkleben soll. Ich hatte mich glücklicherweise dagegen entschieden, weil ich aus heutiger Sicht so die Module mit weniger Platzbedarf von Zuhause zu einer Ausstellung oder einem Treffen transportieren kann.
Leider stand mir während des Baus kein Ätzteilsatz zur Verfügung und an ein Lasercutsatz war nicht zu denken, so dass ich die aufgedruckten Treppen „zu Fuß“ gefertigt hatte.
Abgeschlossen werden die langen Treppen unten von einem kleinen Podest, auf welches ebenfalls eine Treppe führt. Die Geländer sind aus Lasercutteilen gebaut, mit Weißleim angeklebt, auf Länge gebracht und zuletzt mit Sekundenkleber getränkt.
Ich habe fertig.
Heute Nachmittag habe ich die letzten Teile des komplett überarbeiteten DSM-Bogen der Fähren fertiggestellt. Diese letzten von knapp 700 Teilen waren die neu konstruierte Löschkanone sowie die Ankerwinde. Letztere war im DSM-Bogen gar nicht vorhanden. Bei den Pollern habe ich rechtzeitig noch einmal die Bilder der Originale konsultiert, um festzustellen, dass diese gar nicht schwarz sondern im decksgrün angepönt sind.
Grundsätzlich sind alle Teile irgendwie angepasst worden und trotzdem ist es ein Modell von Piet geblieben. Der Baustand der Fähren ist mit „Ostern 2014“ zu benennen, also 19 Jahre nach dem DSM-Modellbaubogen, denn bis dahin habe ich alle Änderungen beider Schiffe berücksichtigt – oder es zumindest versucht. Sollte mir doch etwas durchgerutscht sein, dann ist das eben so.
Wie geht es weiter? Nun, jetzt werden die einzelnen Teilebögen noch mal mit der Teileliste abgeglichen. Wenn alles stimmt, dann werden die Anleitungsbilder überprüft, ob auch dort jedes Teil zu sehen und beschriftet ist. Anschließend geht es an das Bogen-Layout und dann geht alles zum Verlag … und in den Druck. Ein Lasercutsatz wird ebenfalls zeitnah erhältlich sein. Mit dem Kartonbaubogen kann dann eine der beiden Fähren gebaut werden, denn es wird ein DIN-A4-Bogen nur mit den geänderten Teilen der „Nordfriesland“ dabei sein. Wer also beide Modelle bauen möchte, der muss zwei Kartonbaubögen erwerben.
Mir hat das Projekt sehr viel Spaß gemacht und es war mir ein Bedürfnis diese wunderbaren Fähren den Bastlern wieder zugängig zu machen.
Moin Moin
In den letzten Tagen und Wochen war es hier etwas ruhiger. Trotzdem war ich nicht untätig. Wer beim letzten Nordlichtertreffen in Hamburg dabei war, der konnte den konstruktionsbegleitenden Bau der Fähre „Rungholt“ sehen. Mittlerweile bin ich bei den Kontrollbauten der beiden Fähren „Rungholt“ und „Nordfriesland“ angekommen und bereits bei der Bestückung des Sonnendecks angekommen.
Eine der wichtigsten Fragen ist sicherlich: was hat sich denn geändert zur Auflage des DSM? Nun, eigentlich fast alles. Es gibt kein Bauteil, welches ich nicht aus Piet`s Konstruktion überarbeitet habe und das beginnt beim Spantengerüst (ich finde schon, dass auch ein einfaches Spantengerüst in die Bauanleitung aufgenommen werden muss, obwohl man vielleicht schon viele davon gebaut hat), welches nun bereits beim Autodeck endet und aus zwei zusätzlichen Längsspanten besteht.
Die Spanten der Aufbauten werden nun für jede Etage auf die jeweiligen Decks geklebt. Außerdem sind die Spanten nun so positioniert, dass sie nicht hinter den eventuell ausgeschnittenen Fenstern stehen.
Das Spantengerüst des Restaurantdecks ist ebenfalls mit zusätzlichen Längs- und Querspanten verstärkt. Das Sonnendeck wird verdoppelt und hat eine Balkenbucht erhalten.
Bei einer Mitfahrt an Karfreitag diesen Jahres habe ich jede Menge Fotos der beiden Fähren machen können und dabei festgestellt, dass die beiden Schwestern doch nicht so gleich sind. Diese Unterschiede in der Ausstattung, die sich nicht nur auf die Texturen und Malings auf den Bordwänden beziehen, werden ebenfalls in den Bögen enthalten sein. So hat beispielsweise die „Nordfriesland“ achtern viel weniger Rettungsinseln, dafür aber welche mit doppelter Kapazität. Unterschiede gibt es auch in der Lage der Wände und Türen sowie der Lüfter in und an den Aufbauten.
Zu guter Letzt ist auch eine neue Anleitung für das Modell nötig. Da ich alles mit CorelDraw zeichne, steht mir keine 3D-Konstruktion zur Verfügung, die ich für die jeweiligen Anleitungsschritte verwenden könnte. Darum fotografiere ich verschiedene Bauzustände und sogar einzelne Teile, bearbeite die Bilder etwas und stelle dann die Teile/Baugruppen frei, um sie in CorelDraw wieder zu einem Anleitungsbild zusammen zu führen. Dann kommen Teilenummern, Pfeile und Linien hinzu und fertig ist der „Anleitungscocktail“.
Hier ein Beispiel: aus den folgenden fünf Bildern …
… ist dieses Anleitungsbild entstanden. Ich denke, man kann erkennen, wie einfach es doch ist, ein vernünftiges Anleitungsbild mit wenigen Mitteln zu erstellen.
Sicherlich, auch wenn man nur wenig Kenntnisse in der Bildbearbeitung benötigt, so ist einigermaßen Aufwand nötig, aber das Ergebnis ist meines Erachtens mehr als befriedigend und lässt die Frage offen, warum es Konstrukteure und von sich überzeugte Verlage gibt, die sich nicht an eine bebilderte Anleitung trauen? Wie viele schöne Modelle schlummern wohl in irgendwelchen Schubladen oder auf Festplatten, weil sich die Konstrukteure vor der Erstellung einer Anleitung scheuen. Ich möchte jeden Konstrukteur, egal ob er Schiffe, Flieger, Architektur oder sonst etwas konstruiert, mit diesem Beitrag dazu ermutigen eine bebilderte Anleitung zu erstellen. Wenn jemand mehr darüber erfahren möchte, wie ich das mit der Bauanleitung mache, dann darf er mich gerne kontaktieren. Auf Anfrage biete ich mich auch als Dienstleister an und übernehme während eines Kontrollbaus, der seinem Namen auch alle Ehre macht, die Erstellung einer Bildanleitung.
Im Rahmen eines Wettbewerbes zum Gedenken an den Konstrukteur Peter Brandt, habe ich mit meiner „Mellum“ in der Kategorie ‚Einzelmodelle‘ den ersten Platz erreicht. Ich danke der unabhängigen Jury, dass sie mein Modell ein klitzekleines bisschen besser beurteilt haben, als die wunderbaren „Bismarck’s“ auf den Plätzen 2 und 3. Für mich sind aber auch die anderen Teilnehmermodelle genauso wert, dass sie einen Preis verdient hätten. Gleichzeitig gratuliere ich auch allen Gewinnern und Teilnehmern der Kategorie ‚Diorama‘. Auch dort sind ganz wunderbare Modelle entstanden. Ach, wenn Piet das doch alles sehen könnte.
Ich möchte an dieser Stelle dem Verlag für den wunderbaren Preis, der Druckvorlage des DIN A2 Bogens für den Jade Verlag von Peter Brandt in der Schwarzform des Museums-Seezeichendampfers „Bussard“, danken. Sie hat in meinem Modellbauzimmer gleich einen Ehrenplatz gefunden.







































