Moin Moin
In den letzten Tagen und Wochen war es hier etwas ruhiger. Trotzdem war ich nicht untätig. Wer beim letzten Nordlichtertreffen in Hamburg dabei war, der konnte den konstruktionsbegleitenden Bau der Fähre „Rungholt“ sehen. Mittlerweile bin ich bei den Kontrollbauten der beiden Fähren „Rungholt“ und „Nordfriesland“ angekommen und bereits bei der Bestückung des Sonnendecks angekommen.
Eine der wichtigsten Fragen ist sicherlich: was hat sich denn geändert zur Auflage des DSM? Nun, eigentlich fast alles. Es gibt kein Bauteil, welches ich nicht aus Piet`s Konstruktion überarbeitet habe und das beginnt beim Spantengerüst (ich finde schon, dass auch ein einfaches Spantengerüst in die Bauanleitung aufgenommen werden muss, obwohl man vielleicht schon viele davon gebaut hat), welches nun bereits beim Autodeck endet und aus zwei zusätzlichen Längsspanten besteht.
Die Spanten der Aufbauten werden nun für jede Etage auf die jeweiligen Decks geklebt. Außerdem sind die Spanten nun so positioniert, dass sie nicht hinter den eventuell ausgeschnittenen Fenstern stehen.
Das Spantengerüst des Restaurantdecks ist ebenfalls mit zusätzlichen Längs- und Querspanten verstärkt. Das Sonnendeck wird verdoppelt und hat eine Balkenbucht erhalten.
Bei einer Mitfahrt an Karfreitag diesen Jahres habe ich jede Menge Fotos der beiden Fähren machen können und dabei festgestellt, dass die beiden Schwestern doch nicht so gleich sind. Diese Unterschiede in der Ausstattung, die sich nicht nur auf die Texturen und Malings auf den Bordwänden beziehen, werden ebenfalls in den Bögen enthalten sein. So hat beispielsweise die „Nordfriesland“ achtern viel weniger Rettungsinseln, dafür aber welche mit doppelter Kapazität. Unterschiede gibt es auch in der Lage der Wände und Türen sowie der Lüfter in und an den Aufbauten.
Zu guter Letzt ist auch eine neue Anleitung für das Modell nötig. Da ich alles mit CorelDraw zeichne, steht mir keine 3D-Konstruktion zur Verfügung, die ich für die jeweiligen Anleitungsschritte verwenden könnte. Darum fotografiere ich verschiedene Bauzustände und sogar einzelne Teile, bearbeite die Bilder etwas und stelle dann die Teile/Baugruppen frei, um sie in CorelDraw wieder zu einem Anleitungsbild zusammen zu führen. Dann kommen Teilenummern, Pfeile und Linien hinzu und fertig ist der „Anleitungscocktail“.
Hier ein Beispiel: aus den folgenden fünf Bildern …
… ist dieses Anleitungsbild entstanden. Ich denke, man kann erkennen, wie einfach es doch ist, ein vernünftiges Anleitungsbild mit wenigen Mitteln zu erstellen.
Sicherlich, auch wenn man nur wenig Kenntnisse in der Bildbearbeitung benötigt, so ist einigermaßen Aufwand nötig, aber das Ergebnis ist meines Erachtens mehr als befriedigend und lässt die Frage offen, warum es Konstrukteure und von sich überzeugte Verlage gibt, die sich nicht an eine bebilderte Anleitung trauen? Wie viele schöne Modelle schlummern wohl in irgendwelchen Schubladen oder auf Festplatten, weil sich die Konstrukteure vor der Erstellung einer Anleitung scheuen. Ich möchte jeden Konstrukteur, egal ob er Schiffe, Flieger, Architektur oder sonst etwas konstruiert, mit diesem Beitrag dazu ermutigen eine bebilderte Anleitung zu erstellen. Wenn jemand mehr darüber erfahren möchte, wie ich das mit der Bauanleitung mache, dann darf er mich gerne kontaktieren. Auf Anfrage biete ich mich auch als Dienstleister an und übernehme während eines Kontrollbaus, der seinem Namen auch alle Ehre macht, die Erstellung einer Bildanleitung.
Moin Andreas,
das verspricht ein solider und stabiler Bau zu werden, wenn man sich die Bilder von dem Spantengerüst so anschaut. Kleine Frage: Legst Du die Knicklinien noch „nach außen“? Auf den Bauteilen stören die ein wenig…
Beste Grüße
Fiete
Moin Fiete
Ich denke auch, dass das Spantengerüst einiges aushält und definitiv auch von „Sicherheitsfanatikern“ nicht verdoppelt werden muss.
Die Knicklinien liegen überall dort außerhalb der Bauteile, wo man sie später sehen könnte. Die Knicklinien der oberen Klebelaschen von 34d sind später, wenn das Peildeck 37 aufgeklebt wird, nicht zu sehen und können deshalb auf dem Bauteil bleiben. Schlimmer wäre es, wenn die Knicklinien der Lüfter 37a und 37b auf den Bauteilen liegen würden. Generell ist es auch ein größerer Aufwand, um Knicklinien außerhalb der Bauteile zu zeichnen … und es verschwendet viel kostbaren Platz auf den Bögen.
Lieben Gruß
Andreas
Moin Andreas,
mir fallen ganz spontan ein paar Namen ein, bei denen ich sicher bin, dass sie trotzdem verdoppeln werden. Oder zur Finn-Pappe greifen…
Was die Knicklinien anbelangt, da dachte ich an so Teile wie 37 und 38.
Lieben Gruß zurück
Fiete
Hallo Fiete
Das sind genau die beiden Teile, die etwas komplexere Umrisse haben, bei denen ich die Knicklinien nicht alle nach außen legen kann ohne große Verwirrung zu stiften. Um nun aber auch dem nicht extraklassebauenden Bastler erkenntlich zu machen, wo er die Teile ritzen soll, müssen die Knicklinien wohl da bleiben wo ich sie vorgesehen habe. Alternativ bleibt nur einen andere Konstruktion dieser Teile, was den Zusammenbau dann aber nicht unbedingt leichter macht.
Ich hatte sogar manchmal den Gedanken, dass man die Umrisslinien der weißen Wände auf die Rückseite drucken könnte, ähnlich der „Sloman Alstertor“ – du erinnerst dich?
Hm, wo Du Recht hast, hast Du Recht…
Dann schauen wir mal, wie das dann gedruckt aussieht… (Bestimmt gut!)
Beste Grüße und weiterhin viel Erfolg mit der Bauanleitung.
Fiete
Moin Fiete
In der Nähe der Knicklinien von 37 sind auch die Markierungen für die aufzuklebende Reling. Vielleicht unterstützen diese Linien den Eindruck, dass die Knicklinien zu deutlich zu sehen sind. Am Kontrollbau fallen die Linien jedenfalls kaum auf.
Ich denke mal – nein, ich weiß – dass selbst eine offset-gedruckte preiswerte Resterampe besser aussieht als ein teurer Bogen, der mit Tinte gedruckt werden soll. Alle meine Kontrollbauten sind natürlich auch Tintenstrahldrucke mit Original-Patronen des jeweiligen Druckerherstellers auf dem hochgelobten ColorCopy-Papier von Mondi. Und was soll ich sagen, sie sind in der Qualität einfach schlechter als die Bögen aus der Druckerei – vorausgesetzt die Druckerei liefert es auch farbtreu ab.
Also, lieber Fiete, auch die „Rungholt“ würde wohl in prima Qualität zu einem angemessenen Preis geliefert werden.
Moin Andreas,
dem letzten Satz kann ich uneingeschränkt zustimmen, und sehe diesem Ereignis in freudiger Erwartung entgegen…
(Ist das nicht toll formuliert? 😆 )
Beste Grüße
Fiete