Kategorie: „Passat“ (Seite 3 von 5)

„Passat“ – Klüverbaum

Wo und was ist der „Klüver“? Ein Brauhaus im Hafen von Neustadt/Holstein mit leckerem Bier und Speisen! Stimmt … aber … in diesem Fall wird als Klüver oder Klüverbaum ein Rundholz bezeichnet, das über das Vorschiff eines Segelschiffes hinausragt. Weitere Infos hier bei Wikipedia.

Und wo wir gerade bei „Rundhölzern“ sind, folgen hier als Einstimmung auf die bevorstehende Takelage die Bezeichnungen der Masten und Stengen.

Masten

(1) Fockmast, (2) Großmast, (3) Kreuzmast, (4) Besanmast. Die Verlängerung des Mastes oberhalb der oberen Saling (Podest) wird als Stenge bezeichnet.

Und nun die Bezeichnungen der Rahen…

Masten und Rahen

(1) Vorunterrah, (2) Voruntermarsrah und Vorobermarsrah, (3) VorUnterbramrah und Voroberbramrah, (4) Vorroyalrah, (5) Großunterrah, (6) Großuntermarsrah und Großobermarsrah, (7) Großunterbramrah und Großoberbramrah, (8) Großroyalrah, (9) Kreuzunterrah (auch Begienrah), (10) Kreuzuntermarsrah und Kreuzobermarsrah, (11) Kreuzunterbramrah und Kreuzoberbramrah, (12) Kreuzroyalrah, (13) Besanbaum, (14) Besangaffel, (15) Besanobergaffel, (16) Klüverbaum

Später im Baubericht folgen noch die Erläuterungen zu Wanten, Pardunen und Toppnanten.

Nun aber zum Bau des Klüvers. Zunächst ein Bild vom Original. Gut zu erkennen sind die fünf Stage, die von diesem Baum zum Fockmast gehen.

Klüverbaum

Wie kann man nun diese Stage an dem Baum befestigen? Dazu habe ich mir kleine Ösen aus Garn ausgedacht, die ich durch Löcher im Karton in die mit Holz verstärkte Klüver-„Röhre“ stecke.

Passat 186 Passat 187 Passat 188

Wie bastelt man nun diese kleinen Ösen? Ich lege eine Bucht (1) von etwa 2cm Länge in eine selbstschließende Pinzette und bereite einen Überhandknoten vor (2).

Passat 189

Diesen Knoten stülpe ich über die Bucht und ziehe den Knoten so zusammen, dass nur ganz wenig der Bucht als Auge übrig bleibt.

Passat 190 Passat 191

Anschließend kommt auf den Knoten ein wenig Sekundenkleber. Fertige Knoten sehen dann so aus…

Passat 192 Passat 193

Drei Enden des Garns werden nun direkt am Knoten abgeschnitten. Im obigen Bild sind es die beiden mit „x“ gekennzeichneten sowie ein Stück, welches sich zur Zeit der Aufnahme in der Pinzette befand. Dann wird das lange Ende bis zum Knoten durch ein Loch des Kartons gesteckt und mit Weißleim fixiert. Anschließend kann die bis hierhin noch offene Kartonröhre an der langen Seite verklebt werden. Nach der Trockenpause kommt der Holzstab hinein und der Klüverbaum ist fast fertig.

Passat 194

Fast fertig deshalb, weil in der Nähe des Bugspriets noch vier Umlenkrollen angebracht werden müssen. Diese sind, wie schon die Poller, aus der Isolierung des Kupferdrahtes entstanden und mit Sekundenkleber befestigt.

Passat 195

Nun kann der Klüver am Bugspriet angebracht werden. Und damit die Seeleute bei Arbeiten an und auf dem Klüver nicht ins Wasser fallen, gibt es zur Sicherung noch ein Klüvernetz (Leider sind die beiden folgenden Fotos etwas unscharf).

Passat 196 Passat 197

„Passat“ – Podeste, Kompasse, Spills, Winden

Die Podeste und Laufstege („Catwalks“) bekommen Handläufe, die angepasst werden müssen, aus dem schon erwähnten Ätzteilsatz.

Passat 156 Passat 157 Passat 158 Passat 159 Passat 160 Passat 161

Die drei Kompasse sind gemäß Anleitung zu bauen und auf ihre Positionen zu stellen.

Passat 162 Passat 163 Passat 164 Passat 165

Bei den unterschiedlichen Spills ist zu beachten, dass sie an die richtigen Positionen auf den Decks gestellt werden.

Passat 166 Passat 167 Passat 168 Passat 169

Weitaus anspruchsvoller geht es mit den Winden weiter.

Bevor ich nun zur Beschreibung der Winden übergehe, möchte ich jedem, der die Takelage halbwegs vernünftig bauen möchte, ans Herz legen, sich wenigstens mit der Funktion des Stehenden Gutes zu beschäftigen. Je mehr man über die Taue, Tampen, Seile und Drähte Bescheid weiß, desto einfacher ist später der Bau. Ich habe lange (und meine damit auch lange) über Bilder und Zeichnungen gesessen und mir Skizzen gefertigt, was alles in 1:250 möglich und sinnvoll ist und was nicht. Dabei bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass bei gesetzten Segeln von der Takelage nur noch wenig zu sehen sein dürfte. Deshalb war meine Entscheidung, die Segel in geborgenem Zustand darzustellen, schnell gefallen.

Zunächst sind die Brasswinden an der Reihe. Wer mehr über diese Winden wissen möchte, der klickt hier.

Passat 170 Passat 171 Passat 172

Bevor die einzelnen Teile der Winde zusammen geklebt werden, habe ich ein längeres Stück Garn (Serafil) als so genannten Brassdrahtläufer an der Trommel befestigt.

Passat 173 Passat 174

Eine Winde besteht aus sechs Trommeln, welche eine der drei unteren Rahen der drei vorderen Masten bewegen können. Die oberen drei Rahen der Masten werden von Muskelhand bewegt und die zughörigen Läufer werden auf die Nagelbänke direkt an den Masten belegt.

Passat 175 Passat 176

An Bord aufgestellt sieht es dann so aus…

Passat 177 Passat 178 Passat 179

Nun sind die Fallwinden an der Reihe, die fürs Heben und Senken der Rahen zuständig sind. Diese Winden habe ich nicht mit Garn bewickelt, weil dieses zuerst durch die Masten und Stengen geführt werden muss (kommt noch). Und das erschien mir leichter zu funktionieren, wenn das Garn nicht schon auf den Winden belegt ist, sondern später auf die Winden gelegt wird. Die Handräder stammen wieder aus dem Ätzteilsatz.

Passat 180 Passat 181 Passat 182 Passat 183 Passat 184 Passat 185

„Passat“ – Niedergänge, Poller, Klüverführungen, Anker

Die Niedergänge des Modells habe ich aus einem Standard-Lasercutsatz gebaut. Zuerst werden die Stufen auf zwei Wangen geklebt und seitlich die Handläufe dran gesetzt.

Passat 126 Passat 127 Passat 128 Passat 129 Passat 130 Passat 131

Nach einer positiven Stellprobe werden die Handläufe noch weiß angemalt und alles an Bord gebracht.

Passat 132 Passat 133 Passat 134 Passat 135

Auch die Poller sind teilweise aus „Fremdmaterial“ gebaut. Dazu habe ich die Isolierung eines Kupferdrahtes in kurze Stückchen geschnitten und mit Sekundenkleber auf Karton geklebt.

Passat 136 Passat 137

Nach dem Ausschneiden wurden die Poller auf den Sockel geklebt und grün angemalt.

Passat 138 Passat 139

Anschließend kommt wieder alles an Bord.

Passat 140 Passat 141 Passat 142

Für die Klüverführungen habe ich mir auch wieder etwas Vernünftigeres aus einer Ätzteilankerkette gebastelt. Ich denke, die Bilder sprechen für sich.

Passat 143 Passat 144 Passat 145 Passat 146 Passat 147

Im nächsten Bauabschnitt sind die Ankerkräne und Anker zu bauen. Das geht locker von der Hand und auch hier sprechen die Bilder für sich.

Passat 148 Passat 149 Passat 150 Passat 151 Passat 152 Passat 153 Passat 154 Passat 155

„Passat“ – Stagverankerungen, Nagelbänke

Bevor es nun mit den Stagverankerungen losgeht, möchte ich eine Übersicht über die Stage und deren Bezeichnungen geben.

Stage

(1) Vor-Royal-Stag, (2) Vor-Bram-Stag, (3) Außen-Klüverleiter, (4) Binnen-Klüverleiter, (5) Vor-Stenge-Stag, (6) Fock-Stag, (7) Groß-Royal-Stag, (8) Groß-Bram-Stag, (9) Groß-Stenge-Stag, (10) Groß-Stag, (11) Kreuz-Royal-Stag, (12) Kreuz-Bram-Stam, (13) Kreuz-Stenge-Stag, (14) Kreuz-Stag, (15) Besan-Bram-Stag, (16) Besan-Stenge-Stag, (17) Besan-Stag

Bei den Stagverankerungen wird erstmals etwas Garn benötigt. Dieses wird zwischen die Bauteilhälften 54 geklebt. Leider fehlt im Bogen die Verankerung für das Fockstag auf dem Backdeck, so dass diese selbst gefertigt werden muss.

Passat 110 Passat 111 Passat 112 Passat 113 Passat 114

Die nächsten Nagelbänke sind hauptsächlich für das laufende Gut bestimmt. Und weil mir ein einfaches Brett nicht genügt, habe ich ein Stückchen Stahldraht hindurch gesteckt und am Drahtende einen Tropfen Weißleim aufgebracht, der nach dem Trocknen grau angemalt wurde.

Passat 115 Passat 116 Passat 117 Passat 118 Passat 119

Und dann kommt alles aufs Deck.

Passat 120 Passat 121 Passat 122 Passat 123 Passat 124 Passat 125

„Passat“ – Ruderanlage, Positionslaternen, Lüfter

Das Rudergetriebegehäuse und der Niedergang auf dem Poopdeck sind einfach zu bauen.

Passat 089 Passat 090

Gleiches gilt für die Positionslaternen. Diese sehen zwar etwas gewöhnungsbedürftig aus, sind aber nun mal so.

Passat 091 Passat 092 Passat 093

Beim Bau der Lüfter ist beachten, dass die rote Fläche jeweils nach innen kommt. Bauteile, die zu engen Röhren zu runden sind, wie eben diese Lüfter, feuchte ich an, in dem ich sie ganz kurz mit der Zunge berühre. Dann rolle ich die Teile mit der Stecknadel über die Fingerkuppe zu Röhren und lasse sie in diesem Zustand trocknen.

Passat 094 Passat 095

Nach dem Trocknen ist die Naht fast schon geschlossen, so dass „nur noch“ der Kleber dazwischen muss. Das mache ich, in dem ich den Weißleim mit einer Stecknadel aufnehme und diese von innen durch den Spalt der Röhre nach außen ziehe. Anschließend noch ein paar Sekunden zusammenhalten und dann gut trocknen lassen.

Passat 096 Passat 097 Passat 098 Passat 099

Auf die gleiche Weise werden die Trichter angefertigt und diese dann auf die Röhren geklebt.

Passat 100 Passat 101

Nach einer weiteren Trockenpause werden die Lüfter auf den Decks verteilt.

Passat 102 Passat 103

Die Räder der Ruderstände sind aus dem Ätzteilsatz zur „Preussen“, während die Gitter für die Rudergängerpodeste aus einem anderen Gitter aus Neusilber passend ausgeschnitten wurden.

Passat 104 Passat 105 Passat 106 Passat 107 Passat 108 Passat 109

« Ältere Beiträge Neuere Beiträge »