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„Mellum“ – Brücke mit Einrichtung

Wie schon angedeutet ist das Deck 41 verdoppelt. Ich brauche für mein Brückenvorhaben eine gerade Fläche. Welches Vorhaben? Nun, die Brückeneinrichtung verdient es nicht nur durch die kleinen Brückenfenster und offene Türen gezeigt zu werden. Eine „Cabrio“-Lösung mit abnehmbarem Peildeck, wie bei meiner „Nordic“, scheidet bei diesem Modell aus. Und nur einen kleinen Ausschnitt in das Peildeck schneiden, das wollte ich auch nicht. Also habe ich mir überlegt, ob es nicht möglich ist, die gesamte Brücke samt Brückenscheiben zwischen den Schornsteinen und unter dem Peildeck rein und raus zu schieben. Es stünde jedenfalls keine Reling, keine Verstakung, Lüfter oder sonst etwas im Weg. Somit folgt nach der „Cabrio“-Lösung nun also die „Schubladen“-Variante. Und genau dafür muss ich wahrscheinlich eine ebene Grundfläche haben. Der Rest wird sich zeigen … ich lasse mich mal überraschen, ob sich die Idee umsetzen lässt.

Die Reihenfolge weicht ab jetzt etwas von der empfohlenen Nummerierung des Bogens ab.

Die ersten Teile sind die Seitenwände 53 und 53a der Brücke. Weil die Brücke ja nun richtig gut zu sehen sein soll, kann man die Verglasung nicht wie üblich großflächig mit Antistatikfolie hinterkleben. Also habe ich aus einer stärkeren Klarsichtfolie, die beim Kauf eines Flachbildschirms als Schutz vor das Display klebte, passende „Einzelfenster“ ausgeschnitten und mit Weißleim in die ausgestichelten Öffnungen der Seitenwände eingeklebt. Die Fensterfront ist dem Lasercutsatz entnommen. Sie ist entsprechend vorgeformt und auch hier habe ich die Fenster aus immerhin 8 Folienteilen erstellt und aufgeklebt.

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Und weil man die Klebestellen von innen sehen würde, wenn man die Brücken-„Schublade“ herauszieht, habe ich von innen Teil 53b gegen geklebt. Hier musste ich allerdings etwas korrigieren und herumfrickeln, bis alles passte.

Mit einem Skalpell 4 und der Klinge 25, die bestimmt schon einige Meter hinter sich hat, ist es möglich, die Fenster der Fensterfront der „Mellum“ sauber auszusticheln ohne die Kanten nachbearbeiten zu müssen. Und weil dieses Aussticheln ziemlich auf die Kuppe des Zeigerfingers geht, habe ich mir seinerzeit bei meiner lieben „Haus- und Hofschneiderin“ eine Art Fingerhut aus Leder für den Zeigefinger fertigen lassen. Ein größeres Problem bei den schmalen Stegen zwischen den Brückenscheiben ist (eigentlich) die begrenzte Sehfähigkeit meiner Augen mit Hilfe des Sehkraftverstäkers in Form einer Brille mit 3,5 Dioptrien.

Brueckenfront Fingerhut

Auf der Rückseite entsteht beim Aussticheln ein kleiner Rand. Diesen drücke ich mit dem Fingernagel zurück. Bei filigranen Strukturen, wie hier, lege ich ein Stück Restkarton oder Papier auf das Bauteil und streiche dann kräftig mit dem Fingernagel über die relevanten Stellen. Danach steht nichts mehr hoch.

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Die Brückenwände habe ich mit Weißleim an das Deck geklebt. Damit ich nicht zu viel Kleber auftrage oder der Kleber hervor quillt, habe ich den Weißleim mit einem Pinsel aufgenommen und wie beim Kantenfärben abgestreift. Anschließend die Wände bündig mit der Decksunterkante angesetzt und Gewichte drauf gestellt.

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Leider scheint die Brückenfront etwas zu groß für das Deck zu sein, deshalb ist bei mir ein kleiner Spalt entstanden, den ich noch mit Graupappe kaschieren werde.

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Zwischenzeitlich habe ich mit dem ersten Schwung der Brückeneinrichtung weiter gemacht. Einzig das Regal 51r musste ich bisher anpassen und kürzen, damit es nicht oben hinausragt. Die Reihenfolge der Bauteile-Buchstaben ist ansonsten nur eine Empfehlung und sollte manchmal anders gewählt werden.

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Hier kommt der „Rest vom Schützenfest“. Der Spalt im vorderen Fensterbereich ist geschlossen, die Bestuhlung ist drin und die achtere Fensterfront schließt die Brücke ab.

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Weiter geht es mit den Positionslichtern und der Brückennock samt Windabweiser und äußeren Fahrstand. Hier ist ein riesiger Klops im Bogen, der seit der Erstauflage kaum korrigiert sondern eher verschlimmbessert wurde. Es beginnt damit, dass bei dem großen Aufbauteil 34e im Bereich der Positionslichter das Schanzkleid mindestens 2mm zu kurz ist und endet beim inneren Schanzkleid von Deck 41, dem auf Steuerbordseite eine ganze Lasche von knapp 2cm fehlt. Über fehlende Strichcodes der Knicklinien will ich mich gar nicht erst ärgern.

Wie auch immer, es ist etwas Improvisation gefragt. Hier mein leicht unbefriedigendes Ergebnis, aber besser bekomme ich es nicht hin.

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„Mellum“ – Aufbauten

Bei dem ganzen Handling mit dem Rumpf waren die hochstehenden Bordwandecken von 25 und 26 (hier kommt später der große Kran drauf) und dem Niedergang 27 sehr knickgefährdet. Deshalb habe ich vor dem Anbau der nächsten Teile diese Teile 25 bis 27 schon mal angeklebt.

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Anschließend kamen die Umlenkrollen auf der Back und der große Fender am Bug dran. Nun habe ich nicht jeden Bauschritt fotografiert, deshalb hier das Ergebnis nach insgesamt 11 Bastelstunden und 254 verbauten Teilen.

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Bei den gelben Kransockeln auf dem Arbeitsdeck habe ich mir gedacht, ich zeige „mal eben schnell“ wie ich Kanten färbe. Dazu nehme ich mit einem Pinsel, der in Wasser getränkt wird, die Farbe von einem Aquarellstift auf und streife dann den Pinsel an der Schnittkante ab; hier am Beispiel einer Tür.

Nun will ich hier keine Werbung machen, aber ich verwende die Aquarellstifte von Faber-Castell aus der Serie Albrecht-Dürer. In meiner Box sind 120 verschiedenfarbige Stifte enthalten und mir hat bisher noch keine Farbe wirklich gefehlt. Die Box ist sicherlich nicht ganz preiswert, aber in einem gut sortierten Geschäft für Büro- und Zeichenbedarf sind die Stifte auch einzeln erhältlich.

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Das kurze Schanzkleid 31a-b an Steuerbordseite habe ich anders angebaut, nämlich so, wie es wirklich an Bord war und auch heute noch ist.

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Und zu guter Letzt noch ein Bild, wie das Modell nun aussieht, bis die nächste Etage drauf kommt – mit Belastung (eine große Rolle wiegt 290g, die beiden kleinen Rollen auf der Back jeweils 120g).

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Ich habe mich dazu entschlossen, dass ich die hinter den Aufbauten stehende Reling 29f-g erst später anbaue und mit dem Podest und den Relingteilen 30-e weiter mache sowie das Deck 31 aufklebe … und danach sieht es bei mir so aus …

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Leider ist mein Lasercutsatz nicht so 100%ig OK und deshalb ist die Reling etwas lädiert – und ich habe noch zwei andere leicht ausgefranste Relingteile auf der Platine gefunden. Mittlerweile habe ich versucht da etwas zu glätten, aber je nach Blickwinkel fällt es mehr oder weniger ins Auge. Später, wenn die Baugruppen 100 und 101 angebracht sind, wird man davon kaum etwas sehen, weil die Kästen davor stehen.

Weiter geht es mit den beiden Treppen 31k und 31m. Den Rest von 31 baue ich erst später an, ebenso die Davits 32 und 33. Somit sind die Aufbauwände 34 mit den drei Bänken an der Rückwand dran. Und gleich wieder ein Bild mit einem Gewicht auf dem Spachtel, der auf der nächsten Etage liegt, damit sich nichts verzieht.

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Bei der nächsten Baugruppe beschäftigte ich mich mit den Davits. Diese werden einfach nach der Anleitung zusammengebaut. Es ist beim Aufstellen lediglich darauf zu achten, dass die Davits mit dem längeren Sockelfuß nach achtern kommen. Nach guten zweieinhalb Stunden waren die 74 Teile verbaut.

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Nach den Davits habe ich die noch fehlenden Relingteile 31a-n auf das Deck 31 geklebt. Diese Reihenfolge schien mir sinnvoller als die Nummerierung es vorgibt, aber das muss letztlich jeder für sich entscheiden.

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Als nächste Baugruppe ist die große Front- und Seitenwand 34e dran. An dieser sind ein paar Fenster auszusticheln und zusätzlich ein paar Seeschlagblenden anzubringen. Dann ist diese große Wand Stückchen für Stückchen anzukleben.

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Momentan geht alles gut von der Hand und es macht auch Spaß die Aufbauten wachsen zu sehen. Deshalb geht es auch gleich eine Etage weiter in die Höhe mit Deck 35, den Aufbauwänden 36 und 37 sowie dem Zwischendeck 38.

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Zwischendurch mal wieder zwei Gesamtaufnahmen.

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Ach ja, die Gewichte nicht vergessen. Dabei fällt mir gerade wieder ein, dass, wenn ich das Modell vom Tisch hebe, es sich spürbar regelrecht angesaugt hat. Das zeigt mir, dass der Rumpf sich nicht verzogen hat, vorausgesetzt die Tischplatte ist gerade – und das ist sie.

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Es geht mit der zunächst letzten Etage und hier mit den Wänden 39-b und 40-b weiter.

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Bevor das dann folgende Abschlussdeck 41, welches ich ausnahmsweise verdoppeln werde, drauf kommt, habe ich die Niedergänge 45 und 45b (jede Stufe ist einzeln und ohne die olle Klebehilfe angeklebt) und Relingstückchen 45a und 45c eingesetzt.

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Nun kommen die bisher ausgelassenen Relingteile dran. Die Reling 29f-h bleibt immer noch außen vor, wie auch die Fußpferde/Handläufe und Leitern an der Frontwand, weil ich dort immer noch meine Gewichte drauf stelle, bis irgendwann die Ankerwinde und der Fockmast aufgestellt werden. Bevor es mit den Schornsteinen und der Brückeneinrichtung weiter geht, kommen noch die Lüfter 43 und 44 mit ihren Podesten an Bord. Bei den zugehörigen Relingteilen ist zu sagen, dass diese nicht richtig sind und an anderen Stellen geknickt werden müssen als angegeben. Das gilt leider auch für die zugehörigen Lasercutteile.

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Bis hierhin habe ich in gut 21 Stunden 591 Teile verklebt.

„Mellum“ – Hauptdeck und Bordwände

Beim Hauptdeck 19 sind zwei kleine Fehler zu beachten. Das Deck bekommt beim Spant 9 eine Stufe. Deshalb muss die achterliche Linie eine gestrichelte Linie sein und keine strichpunktierte. Des Weiteren fehlt auf Steuerbordseite eine Klüse. Diese werde ich nach dem Anbau der Bordwand „stanzen“.

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Ansonsten sind die weiteren Aufbauwände mit der Stecklaschenmethode ins Deck zu kleben. Die dafür benötigten Schlitze fertige ich mit einem Schnitt des Skalpells in der Mitte des aufgedruckten Rechtecks und verbreitere diesen Schlitz dann mit der Stecknadel.

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Das Aufkleben des Decks ist problemlos. Es ist lediglich bei den Laschen von Spant 12 auf genaue Ausrichtung zu achten, denn es sind gleichzeitig sichtbare Wände der Aufbauten.

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Die Bordwände bestehen aus jeweils zwei Teilen, bei denen ich die Ankertaschen, Bullaugen und Klüsen ausgestanzt habe. Nach dem Kantenfärben ist sorgfältiges Vorformen angesagt. Dann habe ich die vorderen Hälften der Bordwände in meiner mir typischen Art stumpf zusammengeklebt. Nach ausreichender Trockenzeit kamen die Ankerklüsen rückseitig an die vorderen Bordwandhälften.

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Im nächsten Schritt wurden die Bordwände von vorne auf das Spantengerüst geschoben und dort festgeklebt. Die beiden hinteren Bordwandstücke sind von achtern auf das Schanzkleid zu schieben und zu befestigen. Alles passt saugend schmatzend gut.

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Die Scheuerleisten 22-b und 23-b erspare ich mir an dieser Stelle, denn sie würden beim ewigen Anfassen des Rumpfes Schaden nehmen. Gleiches gilt für die Abweiser 20k/21k am Heck, die ich später dem Lasercutsatz entnehmen werde.

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Und weil ich oben ein wenig über Sinn und Unsinn des Spantverdoppelns geschrieben haben, hier ein Bild, wie ich einen Modellbaurumpf permanent mit Gewichten „belaste“, damit er sich nicht verzieht. Die runden Zylinder sind Kugellagerrollen, die ich von einem ganz lieben Modellbaufreund von der Modellbautruppe „Kartonbau zwischen den Meeren“ aus Flensburg bekommen habe. Lieber Jochen (Jogilee), an dieser Stelle noch einmal meinen Dank dafür.

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Also, solche Gewichte stehen mir in verschiedenen Größen zur Verfügung und kommen immer auf die Decks, sobald ich den Rumpf zur Seite stelle.

Weiter geht es mit den 52 Schanzkleidstützen sowie dem oberen Abschluss der Bordwand, dem so genannten Schandeckel. Dieser Abschluss ist leider nicht im Bogen enthalten und so habe ich aus schwarzem Tonkarton ein paar Streifen vorbereitet, die als Bordwandabschluss auf die Schanzkleidstützen geklebt werden.

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Ok, dann kommt hier die nächste Baugruppe 24 des Bugfenders, der aus insgesamt 79 Bauteilen besteht. Das Kantenfärben hat schon etwas aufgehalten und der Bau somit 80 Minuten gedauert.

Des Weiteren habe ich schon mal zwischendurch die Aufbauwände 28 vorbereitet (die Türen aufgedoppelt und mit Handrädern versehen sowie die Fensterfolie hinter geklebt). Die Reling an 28b habe ich abgeschnitten, sie wird später durch ein Lasercutteil ersetzt.

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„Mellum“ – Spantengerüst und Arbeitsdeck

Dieses Modell war im August 2006 mein Wiedereinstiegsmodell in den Kartonbau. Mittlerweile gibt es die dritte Auflage des Bogens und den habe ich hier verwendet, um eine neue und vernünftige „Mellum“ im Regal stehen zu haben. Meine erste Version aus 2006 existiert zwar auch noch, hat aber schon einige Manöverschäden aus diversen Ausstellungen, Treffen und Messen abbekommen.

Infos zum Modellbaubogen
Das Modell wurde von Peter Brandt konstruiert. Die 10 Bögen sollen 1179 Teile mit Alternativteilen enthalten. Die Länge des Modells wird 29,4 cm betragen und der Maßstab ist 1:250. Neun Seiten Bauanleitung komplettieren den Kartonmodellbaubogen. Zum Verfeinern gibt es einen Lasercutsatz mit 361 Teilen auf 13 farbigen Platinen, den ich größtenteils auch verwenden werde. Das Modell beschreibt den Zustand von 1984, also noch mit dem verkürzten Rumpf.

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Ich will nun bestimmt nicht alle Bauschritte ausführlich beschrieben, aber trotzdem zeigen, wie ich die Klebelaschen der Grundplatte von der Rückseite rille. Um auf der Rückseite die gestrichelte Linie zu bekommen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Früher habe ich die Grundplatte gegen eine Fensterscheibe gedrückt und dann mit einem Bleistift meist freihändig die Linie auf die Rückseite kopiert. Heute steche ich mit einer Stecknadel von der bedruckten Seite durch den Karton und kann anschließend mit einer Reißnadel, die ich an einem handelsüblichen Malerspachtel entlang ziehe, auf der Linie rillen.

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Und wenn die Grundplatte und alle Längs- und Querspanten ausgeschnitten sind, dann liegen 19 Teile auf der Schneidmatte.

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Die ausgeschnittenen Querspanten kommen alle mit der bedruckten Seite nach achtern auf den Mittelspant – so auch der Spant 12, der mehrfach zu knicken ist.

Auf dem nächsten Bild hat auch schon die Heckrolle 16a-c ihren Platz auf den Spanten 3a-c gefunden.

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Im nächsten Schritt habe ich das Deck 16 vorbereitet. Da ich den Lasercutsatz mit seinen Relings verwenden werde, habe ich beim Arbeitsdeck die Reling etwas gekürzt und nach unten geknickt, um sie später als Klebelasche für die Bordwände verwenden zu können. Die Klüsen des inneren Schanzkleides sind ebenfalls ausgestichelt. Nach dem Kantenfärben kam das Deck dann auch schon auf das Spantengerüst und die Stringerspanten 17-a vorne zwischen die Querspanten. Damit es auch am Heck gut passt, ist ein sauberes Vorformen im Bereich der Heckrolle geboten. Auf dem ersten Bild sind auch schon die Teile der Aufbauwand 18 abgebildet, die als nächstes verarbeitet werden.

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Die erste Aufbauwand 18-a besteht bei mir aus insgesamt 23 Bauteilen. Hier kommen auch die ersten Lasercutteile (5 schwarz gepönte Handräder und ein Gitter) sowie Verglasung aus Antistatikfolie ins Spiel.

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An dieser Stelle ein paar Sätze aus meiner Erfahrung zum Spantenverstärken: Die Spantabstände sind meines Erachtens so gewählt, dass sie ausreichend Stabilität bieten. Sobald ich das Spantengerüst auf die Grundplatte geklebt habe, kommen gleich Gewichte drauf; Trockenzeit (UHU Flinke Flasche) ist mindestens eine Nacht. Nachdem das Deck drauf ist, kommen gleich wieder Gewichte drauf – auch mindestens für eine Nacht. Wenn die Bordwände dran sind, kommen gleich wieder die Gewichte drauf; ebenfalls über Nacht. Eigentlich habe ich immer Gewichte auf dem Rumpf/den Decks stehen, so lange ich den Rumpf nicht in die Hand nehmen muss. Das zieht sich über den gesamten Bau hin. Wie soll sich noch etwas verziehen, wenn der Kleber trocken ist? Klar, die Luftfeuchtigkeit ist dem Karton nicht unbedingt freundlich gesonnen, aber selbst mein Zerstörer „Mölders“, den ich vor einigen Jahren komplett als Tintenstrahldruck gebaut habe, hat sich trotz des großen Spantabstandes der alten WHV-Modelle nicht verzogen. Einzig die beim Zerstörer verwendete Ätzteilreling widersetzt sich der Luftfeuchtigkeit und biegt sich mal in die eine oder andere Richtung. Deshalb setze ich heute auf Lasercutreling.

Also, ich werde auch zukünftig keine Spanten, Grundplatten oder Decks verdoppeln, wenn es nicht ausdrücklich vom Konstrukteur so vorgesehen ist. Der Mehraufwand steht (aus meiner ureigenen Erfahrung gesehen) in keinem Verhältnis zum Nutzen. Des Weiteren sind durch die Kartonverdoppelungen die Maße der anderen Teile zu berücksichtigen. Verdoppelt man das Deck, dann muss der darunter liegende Spant unbedingt um eine Kartonstärke plus Kleber gekürzt werden, also etwa 0,2mm, und das berücksichtigt leider nicht jeder Bastler. Somit können Differenzen zustande kommen, die normalerweise nicht auftreten würden.

Wie gesagt, das ist meine Erfahrung und jeder soll selbst entscheiden, wie er vorgeht. Ich gebe nur zu bedenken, dass jede Änderung der Originalteile eines Bogens Folgefehler mit sich bringen und dann meistens den Ruf nach einem schlecht kontrollgebauten Bogen nach sich ziehen. Vielleicht noch so viel: bei Kontrollbauten von Piets Konstruktionen haben wir beide manchmal über Zehntel Millimeter geredet, die er hier oder da zugeben muss, weil irgendwo eine Querwand oder auch nur die Kleberschicht nicht berücksichtigt wurde. Das wird nicht bei allen Verlagen so gemacht.

Und noch etwas zum Bauen von eingescannten Baubögen: bauen von eingescannten Bögen, die mit dem einfachen Home-Scanner für 70€ oder einem Multifunktionsdrucker für 150€ erstellt wurden, setzen voraus, dass unbedingt „Original“ und „Fälschung“ verglichen werden müssen. Mein derzeitiger Scanner (Epson  XP-700) beispielsweise skaliert vertikal auf 100,8% und horizontal auf 99,4% und das ist unbedingt zu berücksichtigen, weil das bei 10cm schon einen Unterschied von 0,8mm ausmacht. Das entspricht etwa 5 (!!!) Kartonstärken. Bei 25cm langen Bordwandteilen macht das dann schon 2mm aus. 2mm an Backbord plus 2mm an Steuerbord und schon fehlen am Bug oder Heck 4mm. Deshalb kann ich  Bastlern, die einen gescannten Bausatz bauen wollen, nur den Tipp geben, die Längen und Breiten der Teile mit einem Bildbearbeitungsprogramm entsprechend zu korrigieren.

Gewässerschutzschiff „Mellum“ – Das Original

Das Schiff wurde im August 1983 bei der Elsflether Werft AG auf Kiel gelegt und am 4. Juli 1984, nach Indienststellung durch den Bundesminister für Verkehr, als Flaggschiff des Wasser- und Schifffahrtsamtes Wilhelmshaven in Betrieb genommen. An den Baukosten von rund 38,5 Mio. DM hatten sich die vier Nordsee-Küstenländer beteiligt. Im Laufe der Zeit ist die „Mellum“ mehrfach modernisiert und nachgerüstet worden, zuletzt 1999 (Verlängerung um ca. 7,5 m zur Verbesserung der Längsstabilität), so dass Schiff und Ausrüstung dem neuesten Stand entsprechen.

Mellum 2005

Schiffsdaten
Rufzeichen: DBPG
Besatzung (Stamm- Crew): 16
Länge über Alles: 80,45m
Breite über Alles: 15,11m
Seitenhöhe bis Hauptdeck: 6,50m
Tiefgang (max.): 5,80m
Vermessung: 2546 BRZ/763 NRZ
Einsatzgeschwindigkeit: 15,6 kn

Hauptmaschinen: 4 x MAK- Diesel (je 1655 kW = 6620 kW)
Manövriereinrichtungen: 2 Verstellpropeller in Kortdüsen, 2 Flossenruder, 1 Bugstrahl (1150 kW)
Klassifizierung: GL+100 A5 M (Restricted International Service) E3 +MC E3 AUT, Water Cleaning Ship, Oil Recovery Vessel, Chemical Recovery Vessel

Einsatzstellen/- koordination, Einsatzgebiete
GS „Mellum“ wird grundsätzlich vom Wasser- und Schifffahrtsamt Wilhelmshaven betreut und eingesetzt.
Die Routineaufgaben werden vom Kapitän in Abstimmung mit der Schiffseinsatzzentrale des WSA weitgehend selbständig geplant und ausgeführt. Alle 2 Stunden meldet sich das Schiff beim Küstenwachzentrum (KüWaZ) Nordsee in Cuxhaven. Zusammen mit weiteren Schiffen der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, des Bundesgrenzschutzes, des Seezolls, der Fischereiaufsicht und der Wasserschutzpolizei gehört die „Mellum“ damit zum Verband der im Bedarfsfall von der Küstenwache eingesetzten Flotte von Behördenschiffen.
Die Aktionsbereiche der „Mellum“ erstrecken sich nicht nur auf die Seeschifffahrtsstraße Jade und die Schifffahrtswege innerhalb des Amtsbezirkes des WSA Wilhelmshaven, sondern auf folgende Gebiete der Deutschen Bucht und darüber hinaus:

  • die Seeschifffahrtstraßen Ems, Weser und Elbe
  • das gesamte deutsche Küstenmeer in der Nordsee
  • die Ausschließliche Wirtschaftszone (Hohe See) einschl. des deutschen Festlandsockelbereiches bis hin zum sog. „Entenschnabel“
  • die Seegebiete nach dem Bonn-Abkommen
  • bedarfsweise die Ostsee
  • Aufgrund bilateraler Vereinbarungen mit Dänemark (DENGER-PLAN) und den Niederlanden (NETHGER-Plan) kann GS „Mellum“ bei Bedarf auch im internationalen Bereich zur Schadstoffunfallbekämpfung angefordert werden.

Brandbekämpfung
Der Bund ist gemäß dem Bundeswasserstraßengesetz auf den Seewasserstraßen und den angrenzenden Mündungstrichtern der Binnenwasserstraßen nach Maßgabe einer mit den Ländern zu schließenden Vereinbarung zuständig für Brände, die den Verkehr behindern können. Zweck solcher Verwaltungsvereinbarungen ist die gegenseitige Unterstützung und Hilfeleistung bei Schiffsbränden, die Sicherheit des Schiffsverkehrs auf den Wasserstraßen bedrohen. Der Bund stellt zur Bekämpfung solcher Schiffsbrände geeignete Schiffe und technisches Gerät zur Verfügung und beteiligt sich an den Kosten für Personal und Ausrüstung der für den Einsatz vorgesehenen Feuerwehren.

Zur Brandbekämpfung bei Hilfeleistung stehen 5 über Fernbedienung vom Brückenpult aus bedienbare Monitore (Löschkanonen) zur Verfügung:

  • Aufbaudeck: Monitore für Wasser/Schaum, 4.000 l/min., 11 bar
  • Traverse über Peildeck: Monitore für Wasser, 4.000 l/min., 11 bar
  • Telekopmast (Bb): 1 Monitor für Wasser, 20.000 l/min., 12 bar (Versorgung erfolgt durch Feuerlöschpumpen Bb/Stb-HM.)

Hilfeleistungen
Für Hilfeleistungen an havarierten Fahrzeugen, insbesondere für das Schleppen von manövrierunfähigen Tankern, sind eine Schleppwinde mit 35 t Zugkraft und eine Bremswinde mit 300 t Haltekraft vorhanden, der Pfahlzug beträgt 100 t. Der 1.000 m lange Schleppdraht hat einen Durchmesser von 62 mm. Beim Schleppeinsatz wird die Schlepptrosse auf dem Achterdeck durch hydraulisches Schlepppfosten geführt.

Eisbrechen
Wenn sich in strengen Wintern auf den deutschen Ostseerevieren schifffahrtsbehinderndes Eis bildet, wird GS „Mellum“ der Zentralen Eisdienststelle der WSD Nord in Kiel-Holtenau unterstellt und als Eisbrecher zwischen Flensburg und Kieler Förde, Lübecker Bucht und Rügen eingesetzt. Allein im Februar und März 1996 sind dabei 61 einzelne Verschleppungen und 228 Hilfeleistungen durch Aufbrechen von Fahrrinnen für im Eis festsitzende Schiffe durchgeführt worden. Das Schiff ist mit Eisbrechersteven und verstärkter Bordwand ausgerüstet und entspricht der Eisklasse E3 des Germanischen Lloyds.

Quelle: www.wsa-wilhelmshaven.de

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