Wie schon angedeutet ist das Deck 41 verdoppelt. Ich brauche für mein Brückenvorhaben eine gerade Fläche. Welches Vorhaben? Nun, die Brückeneinrichtung verdient es nicht nur durch die kleinen Brückenfenster und offene Türen gezeigt zu werden. Eine „Cabrio“-Lösung mit abnehmbarem Peildeck, wie bei meiner „Nordic“, scheidet bei diesem Modell aus. Und nur einen kleinen Ausschnitt in das Peildeck schneiden, das wollte ich auch nicht. Also habe ich mir überlegt, ob es nicht möglich ist, die gesamte Brücke samt Brückenscheiben zwischen den Schornsteinen und unter dem Peildeck rein und raus zu schieben. Es stünde jedenfalls keine Reling, keine Verstakung, Lüfter oder sonst etwas im Weg. Somit folgt nach der „Cabrio“-Lösung nun also die „Schubladen“-Variante. Und genau dafür muss ich wahrscheinlich eine ebene Grundfläche haben. Der Rest wird sich zeigen … ich lasse mich mal überraschen, ob sich die Idee umsetzen lässt.

Die Reihenfolge weicht ab jetzt etwas von der empfohlenen Nummerierung des Bogens ab.

Die ersten Teile sind die Seitenwände 53 und 53a der Brücke. Weil die Brücke ja nun richtig gut zu sehen sein soll, kann man die Verglasung nicht wie üblich großflächig mit Antistatikfolie hinterkleben. Also habe ich aus einer stärkeren Klarsichtfolie, die beim Kauf eines Flachbildschirms als Schutz vor das Display klebte, passende „Einzelfenster“ ausgeschnitten und mit Weißleim in die ausgestichelten Öffnungen der Seitenwände eingeklebt. Die Fensterfront ist dem Lasercutsatz entnommen. Sie ist entsprechend vorgeformt und auch hier habe ich die Fenster aus immerhin 8 Folienteilen erstellt und aufgeklebt.

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Und weil man die Klebestellen von innen sehen würde, wenn man die Brücken-„Schublade“ herauszieht, habe ich von innen Teil 53b gegen geklebt. Hier musste ich allerdings etwas korrigieren und herumfrickeln, bis alles passte.

Mit einem Skalpell 4 und der Klinge 25, die bestimmt schon einige Meter hinter sich hat, ist es möglich, die Fenster der Fensterfront der „Mellum“ sauber auszusticheln ohne die Kanten nachbearbeiten zu müssen. Und weil dieses Aussticheln ziemlich auf die Kuppe des Zeigerfingers geht, habe ich mir seinerzeit bei meiner lieben „Haus- und Hofschneiderin“ eine Art Fingerhut aus Leder für den Zeigefinger fertigen lassen. Ein größeres Problem bei den schmalen Stegen zwischen den Brückenscheiben ist (eigentlich) die begrenzte Sehfähigkeit meiner Augen mit Hilfe des Sehkraftverstäkers in Form einer Brille mit 3,5 Dioptrien.

Brueckenfront Fingerhut

Auf der Rückseite entsteht beim Aussticheln ein kleiner Rand. Diesen drücke ich mit dem Fingernagel zurück. Bei filigranen Strukturen, wie hier, lege ich ein Stück Restkarton oder Papier auf das Bauteil und streiche dann kräftig mit dem Fingernagel über die relevanten Stellen. Danach steht nichts mehr hoch.

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Die Brückenwände habe ich mit Weißleim an das Deck geklebt. Damit ich nicht zu viel Kleber auftrage oder der Kleber hervor quillt, habe ich den Weißleim mit einem Pinsel aufgenommen und wie beim Kantenfärben abgestreift. Anschließend die Wände bündig mit der Decksunterkante angesetzt und Gewichte drauf gestellt.

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Leider scheint die Brückenfront etwas zu groß für das Deck zu sein, deshalb ist bei mir ein kleiner Spalt entstanden, den ich noch mit Graupappe kaschieren werde.

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Zwischenzeitlich habe ich mit dem ersten Schwung der Brückeneinrichtung weiter gemacht. Einzig das Regal 51r musste ich bisher anpassen und kürzen, damit es nicht oben hinausragt. Die Reihenfolge der Bauteile-Buchstaben ist ansonsten nur eine Empfehlung und sollte manchmal anders gewählt werden.

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Hier kommt der „Rest vom Schützenfest“. Der Spalt im vorderen Fensterbereich ist geschlossen, die Bestuhlung ist drin und die achtere Fensterfront schließt die Brücke ab.

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Weiter geht es mit den Positionslichtern und der Brückennock samt Windabweiser und äußeren Fahrstand. Hier ist ein riesiger Klops im Bogen, der seit der Erstauflage kaum korrigiert sondern eher verschlimmbessert wurde. Es beginnt damit, dass bei dem großen Aufbauteil 34e im Bereich der Positionslichter das Schanzkleid mindestens 2mm zu kurz ist und endet beim inneren Schanzkleid von Deck 41, dem auf Steuerbordseite eine ganze Lasche von knapp 2cm fehlt. Über fehlende Strichcodes der Knicklinien will ich mich gar nicht erst ärgern.

Wie auch immer, es ist etwas Improvisation gefragt. Hier mein leicht unbefriedigendes Ergebnis, aber besser bekomme ich es nicht hin.

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