In Travemünde stehen bekanntlich der älteste Leuchtturm Deutschlands und das höchste Leuchtfeuer Europas. Das im Jahre 1226 als Hafenzeichen in Dienst gegangene Leuchtfeuer wurde 1539 durch den heute noch dort stehenden Leuchtturm ersetzt und tat seitdem unentwegt seinen Dienst bis … ja, bis das Hotel „Maritim“ gebaut wurde. Im Jahre 1972 ist dann auf der bronzenen Tafel am Leuchtturm zu lesen: «Löschung des Leuchtfeuers, durch Hochhaus verdeckt« und zwei Jahre später, im Jahre 1974, heißt es dort: »Zündung des neuen Leuchtfeuers auf dem benachbarten Hochhaus. Feuerhöhe 115 m.« Das war heute vor 40 Jahren, am 30. April 1974.

Hafeneinfahrt

Infos zum Leuchtfeuer
Das Leuchtfeuer besteht aus einem Drehspiegelfeuer, das eine Blitzkennung mit 4 sec Wiederkehrzeit zeigt. Mit der gedoppelten Lichtquelle – 2 x 24 V / 250 W Halogenglühlampen – wird eine Betriebslichtstärke von 80.000 Candela erzeugt. Bei einem Sichtwert von Sigma 0,741 wird hiermit für den weißen Orientierungssektor eine Tragweite von ca. 19 sm (35,2 km) und für den roten Orientierungssektor von ca. 16 sm (29,6 km) erreicht. Zur Erzeugung eines Restlichtes wird zusätzlich eine Gürtelleuchte, die mit einer 230 V / 100 W Glühlampe bestückt ist eingesetzt.
Aufgrund des hohen Standortes (114,7 m) im Maritim-Hochhaus (119 m) wurden in einem weiteren Technikraum alle erforderlichen Seefunkanlagen, die von der Verkehrszentrale am Traveausgang fernbedient werden, eingebaut.
Die Energie- und Notstromversorgung der gesamten Anlagen erfolgt aus dem Schalthaus in Nähe des alten Leuchtturmes in Travemünde.

Alt und Neu Maritim