Bevor ich den Anbau der Plattengänge beschreibe, möchte ich meinen „Fingerhut“ zeigen, der meinen Zeigefinger beim Aussticheln der Bullaugen und Fenster schont. Die „Schneiderin meines Vertrauens“ hat mir eine Lederkappe zugeschneidert, die ich mit einem Gummiband am Handgelenk gegen Herunterrutschen fixieren kann.
Die Plattengänge werden (eigentlich) in Streifen außen auf die Bordwand geklebt. Bei der „Cap Arcona“ liegen diese Plattengänge auf Höhe der Bullaugen und nicht, wie z.B. bei der „Bremen IV“, dazwischen. Also müssen die Bullaugen und Fenster wieder ausgestichelt und kantengefärbt werden. Wer sich nun fragt, warum ich die Folie nicht gleich hinter die Streifen der Plattengänge geklebt habe und mir so das Aussticheln vieler Fenster und Bullaugen erspart hätte, dem sei gesagt, dass meines Erachtens dafür nicht genügend Klebefläche unterhalb der Bullaugen oder oberhalb der Fenster ist.
Die Plattengänge erweisen sich beim Anbau als Problem, zumindest dann, wenn man die Bullaugen und Fenster in den Bordwänden ausschneidet und mit Folie hinterklebt hat. Ich hatte eingangs des Bauberichtes schon erwähnt, dass diese Plattengänge scheinbar passen, wenn man die Reserve an den mittleren Bordwandteilen nicht benötigt. Nun brauchte ich aber diese 3mm und deshalb passen die Plattengänge in einigen Bereichen nicht mehr. Auch eine Reserve bei diesen Plattengänge würde nicht unbedingt helfen, denn die Schnittstellen der Plattengänge sind nicht an den gleichen Stellen wie die der Bordwände. Hier wäre eine komplette Überarbeitung der Plattengänge mit Reserve-Millimeter nötig. Auch mittendrin passen die Bullaugen nicht immer, so dass ich mich entschieden habe die schmalen Streifen der Plattengänge auch noch zu stückeln, um passende „Füllungen“ einzukleben, damit die Bullaugen und Fenster nicht verdeckt werden.
Nachdem dann alle Platten sowie die kleinen „Ergänzungsstücke“ auf der Steuerbordseite dran waren, reduziert sich die extrem unglücklich sichtbare Stelle auf einen kleinen Bereich der Bordwand. Diese erinnert mich irgendwie an Patchwork … und die unterschiedlichen Druckfarben der grauen Teile unterstreichen das bei bestimmten Lichteinfällen.
Nichtsdestotrotz bin ich froh, dass die erste Seite fertig ist und auch noch ganz gut aussieht. Meine Bedenken, die ich zwischendurch hatte und beinahe zum Abbruch geführt hätten, wurden nicht bestätigt.
Der Anbau der Plattengänge auf der Backbordseite lief analog zur Steuerbordseite und erforderte die gleichen „Ergänzungsstücke“.
Nach weiteren 7 Basteltagen habe ich in 8 Stunden und 17 Minuten weitere 141 Teile mit 310 Bullaugen und 162 Fenstern verbaut.
Der aktuelle Rumpf sieht nun so aus…
An insgesamt 19 Basteltagen habe ich in 35 Stunden und 15 Minuten 475 Teile mit 868 Bullaugen und 534 Fenstern verbaut. Der Rumpf ist fertig.
Moin Andreas,
ist ja ein heißes Gerät, dein „Fingerhut“! Bleibt genug Fingerspitzengefühl? Ich arbeite auch an Bord sehr oft ohne Arbeitshandschuhe. Die Pfoten sehen zwar hinterher oft aus wie Sau und die Patina bleibt bis zum Dienstag, aber bei manchen Sachen arbeitet es sich einfach besser…
Beste Grüße
Fiete
Moin Fiete
Ja, das Fingerspitzengefühl bleibt. Wenn ich dran denke, dann bringe ich den „Fingerhut“ zum Nordlichtertreffen mit – und zum Testen dann auch Karton und vorsichtshalber eine Schneidmatte 😆
Lieben Gruß von HL nach HH
Andreas