Die Baugruppe 3 enthält die Bauteile für die Lager des Rohrrahmens – siehe dazu auch den Kommentar von Heiner – mit der (nicht sichtbaren) integrierten Antriebswelle sowie Halterungen für die Fahrerkabine und (ich vermute mal) für das Räumschild. Bei 3b haben es die Markierungen zum Rillen von der Rückseite nicht auf den Bogen geschafft.
3a soll noch mit einfachem Karton verstärkt werden, was ich mit einem Stückchen Restkarton erledigt habe. Anschließend habe ich die vier Teile in der Mitte zerschnitten und dann rückseitig zusammengeklebt. Nach dem Trocknen mussten die Löcher für den Rohrrahmen ausgestichelt und die Kanten gefärbt werden. Im folgenden Bild sind die Scharniere für die Kabine (3a) und für das Räumschild (3b) bereits angeklebt. Für eine saubere Ausrichtung habe ich während des Vorgangs zwei Federstahldrähte durch die Löcher gezogen.
Weiter geht es mit den Lagern des Rohres. Die Lager 3c und 3f sollen außen mit den zu verdoppelnden Streifen 3d und 3g umklebt werden. Das funktioniert wohl nicht wirklich gut, weswegen ich die Streifen in der Mitte trenne und einzeln aufklebe. Danach sehen meine Lager so aus…
Entgegen der Bauanleitung werde ich die Lager noch nicht auf den Rahmen kleben, weil mir derzeit nicht klar ist, wie später die Rohrteile dazwischen passen können/sollen/müssen.
Deswegen geht es mit den Blattfederhaltern der Baugruppe 4 weiter.
Von den Bauteilen 4a, 4b und 4c habe ich jeweils die Klebelaschen abgeschnitten und alles stumpf verklebt. Die weiteren Bauteile sind ebenfalls vorbereitet und die Kanten gefärbt.
Nun kommen die ersten Schablonenbauteilen aus Draht, weswegen ich zumeist einen großen Bogen um die osteuropäischen Modellbaubogen gemacht habe. Hier sind sie aber unumgänglich, wenn man die Vorderachse lenkbar bauen möchte … und das will ich unbedingt probieren. Dazu habe ich die Drehachsen 4z1 aus 1,2mm Polystyrolstab und die anderen 5 Verbindungsdrähte aus Messing erstellt. Die kurzen Enden von 4z2 sollten mit ca. 5mm deutlich länger sein, als es die Schablone zeigt.
Auch die Drehachsen 4z1 habe ich etwas länger gemacht und nach dem Durchstecken durch 4f bis 4k von oben und unten mit dem heißen Lötkolben etwas abgeflacht, damit sie nicht herausfallen können. Ich hoffe, die beiden nächsten Bilder zeigen, was ich gemacht habe.
Auch diese Baugruppen lege ich zunächst zur Seite.
Moin Andreas!
Wie von Dir gewohnt blitzsaubere Bauweise und SEHR anschauliche Schilderung Deines Vorgehens – macht mal wieder einen Riesenspaß!
Nur 1 kleine Klugscheißerei am Rande: das besondere an allen TATRA seit 1921 (das sog. „Tatra-Prinzip“) ist der Rohrrahmen; was Du als „Antriebswelle“ bezeichnest, ist tatsächlich das ganz zentrale Rückgrat Deines Autos, das alle Lasten aufnimmt, verteilt und trägt – eine wirklich dicke Rohrkonstruktion, in der (natürlich) auch die Antriebswellen laufen. Der „Rahmen“ ist eigentlich nur ein Hilfsrahmen, damit man nicht jedes Teil darauf gesondert ans Rohr schrauben muss, aber ohne den Rohrrahmen darunter würde eine Geländefahrt an der ersten Bodenwelle (spätestens) mit einem totalen Kollaps enden.
Es gab mal ein Video bei YouTube, das ich leider nicht mehr finde, darin fuhren ein Mercedes- und ein Tatra-Kipper hintereinander über die Tatra-Teststrecke, und an die hinteren Ecken der Fahrerkabinen und der Kippmulden waren waagerecht weiß gepönte Besenstiele angeschlagen. Du konntest live verfolgen, wie stark sich ein Leiterrahmen im Gelände verformt, verwindet und dann in Gegenrichtung schwingt – beim Tatra schwangen die Teile nur soweit, wie die Federung das ganze Auto auslenkte, also vergleichsweise – fast gar nicht. Ein Rohr zu biegen oder zu verwinden ist einfach deutlich schwieriger, und das macht viel der Tragfähigkeit und Geländegängigkeit der Tatras aus.
Ich hätte deshalb auch eigentlich erwartet, dass die Bauanleitung vorgibt, erst das Fahrwerk komplett zu bauen und dann die Aufbauten daran auszurichten, aber bei Deiner exakten Bauweise und der guten Passgenauigkeit sollte am Ende das gleiche Ergebnis stehen.
Viel Erfolg!
Moin Heiner
Vielen Dank.
Ganz lieben Dank auch für deine Erläuterungen zu meiner „Antriebswelle“, die dann wohl eher ein Rohrrahmen ist. Ich habe den Text im Beitrag und die Überschrift entsprechend abgeändert.
Was nun die Baureihenfolge angeht, da ist es gemäß der Fotogalerie bei Ripper-Works wohl auch so gemacht worden, dass erst das Fahrgestell komplett gebaut wurde und dann der Rahmen drauf kam. Ich habe es, wie du demnächst sehen wirst, fast genauso gemacht. Aber zunächst müssen die vielen Baugruppen des Fahrgestells für den Zusammenbau vorbereitet werden.
Liebe Grüße
Andreas