Die Aufbauten bestehen aus den letzten 11 Bauteilen, deren Anbau in drei Anleitungsbildern beschrieben wird. Im weiteren Verlauf des Baus ist darauf zu achten, dass, wenn man beide Zollboote gleichzeitig baut, die richtigen Aufbauten auf den richtigen Rumpf kommen. Beginnen wir mit Teil (13), der Aufbauwand.

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Auf dem obigen Bild habe ich mit roten Linien verdeutlicht, wo gerillt werden muss. Das sind zunächst die fünf weißen Klebelaschen, dann die beiden Seitenteile und das mittlere Fensterelement, die am Dach gerillt werden müssen sowie die Frontwand, die an zwei Stellen gerillt werden muss. Rechts vom Bauteil (13) sind auf dem Bogen zwei einzelne Türen zu erkennen, die auf die gedruckten Türen des Teils (13) geklebt werden. Dadurch ergibt sich mehr Dreidimensionalität.

Bevor das Teil (13) auf das Deck geklebt wird, muss die Frontwand geknickt und mittels der kleinen Klebelaschen an die Seitenwände geklebt werden. Dazu verwende ich keinen UHU, sondern nehme dafür Weißleim aus einem Portinierfläschchen. Weißleim hat insgesamt den Vorteil, der er fast rückstandslos auftrocknet, aber den Nachteil, dass er wegen des hohen Wasseranteils den Karton aufweicht. Deshalb ist Weißleim nur für kleine Klebestellen zu verwenden.

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Verklebt wird der Aufbau nach einer Stellprobe und eventuellen Anpassungen mit dem Deck nur an den vorgesehenen Klebekanten (8a) und (9a). Deshalb trage ich den Weißleim innen an der unteren Kante der Aufbauwände auf, setze das Teil aufs Deck und „ruckel“ es vorne über die Klebekante (9a).

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Mit einer Pinzette drücke ich die Wand vorsichtig an die Klebekanten (8a) und (9a) und stelle anschließend gleich wieder meine Gewichte drauf, damit sich nichts verziehen kann.

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Kommen wir zur hinteren Abdeckung, dem Teil (14). Dieses ist etwas unglücklich gezeichnet, denn es soll eine leichte Rundung geknickt werden. Das geht aber nicht. Hier ist das Bauteil nur im mittleren Bereich (siehe rote Linie) zu rillen, ansonsten ist es bis zu dieser einzuschneiden.

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Die vier weißen Klebelaschen sind von der Rückseite zu rillen. Bevor nun Weißleim auf die entsprechenden Stellen der Rückseite von (14) kommt und dann auf die langen Klebelaschen von (13) und die Klebekante (8a) geklebt wird, muss das Dach von (14) ein wenig gerundet werden. Das geschieht auf die gleiche Weise wie schon bei den Decks. Die Stärke der Rundung gibt die Unterkante der Fensterwand (14a) vor. Beim Einbau von (14) ist darauf zu achten, dass die vier kleinen Klebelaschen zwischen die Aufbauwände von (13) kommen.

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Nun kann (14a) auf die Klebelaschen von (13) und (14) geklebt werden. Hier habe ich den Weißleim auf die kleinen Klebelaschen aufgetragen, dann die Fenster dagegen gelegt und mit der Pinzette vorsichtig angedrückt.

Leider ist das Anleitungsbild 5 für diesen Grundlagenkurs etwas unübersichtlich und auch noch fehlerhaft. Die Bauteilnummer (14a) zeigt in der Abbildung auf das Schiebeschott am hinteren Ende von (14). Das ist im Bogen jedoch (14b). Die Fensterrückwand der Aufbauten hat in der Abbildung 5 gar keine Nummer abbekommen. Ich habe die Abbildung korrigiert und speziell für diesen Kurs von anderen Bauteilnummern etwas bereinigt.

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Ist die Baugruppe (14-a) auf das Deck geklebt, dann kommt anschließend das gerillte und geknickte Bauteil (14b) hinten auf die Ecke und das Dach (15) oben auf die Aufbauten.

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Die Verdoppelungsflächen mit (16) und (17) sind zu rillen, rückseitig zu verkleben und nach ausreichender Trockenzeit auszuschneiden. Zwischenzeitlich könnte man das zweite Zollboot auf den gleichen Bauzustand nachziehen.

Der Anbauort vom Mast (16), den ich mit dem Skalpell ausgestichelt habe, ist die lange strichdoppelpunktierte Linie auf dem Dach (15). Weil es kein Bauteil (17) gibt, geht es mit (17a) weiter. Dieses Bauteil kommt auf die kleine rechteckige strichdoppelpunktierte Fläche auf dem Dach und stellt den Radarantrieb dar. Der Radarbalken (17b) wird auf (17a) geklebt.

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Das Bauteil (18) ist eine angedeutete Ankerwinde und wird verdreifacht. Nach dem Rillen wird zuerst die weiße Fläche nach hinten verklebt und dann kommt die graue Fläche darüber. Ist das Bauteil nach gutem Trocknen des Klebers ausgeschnitten, kommt es auf die gestrichelte Markierung des Decks vor den Aufbauten. Damit ist der Bau des Zollboots „Oevelgönne“ abgeschlossen. In den Trocknungsphasen der Verdoppelungsflächen habe ich das Zollboot „Lüneburg“ bis zum gleichen Zustand weitergebaut. Hier ist ein Bild von beiden Modellen…

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Die „Lüneburg“ wird zusätzlich mit einem Bootskran (19-a), einem Schlauchboot (20-b) und den Bootslagern (19b) ergänzt. Die Baugruppe (19-b) muss vor dem Ausschneiden wieder verdoppelt werden. Die Teile kommen gemäß Anleitungsbild 5 auf die strichdoppeltpunktierten Markierungen von (14).

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Sollte die Frage aufkommen, wie man Weißleim auf die schmalen Streifen der Bootslager bekommt, dann ist hier meine Antwort. Ich mache mir einen Weißleimtropfen auf ein Stück Restkarton und ziehe das Bauteil mit einer Pinzette über die Oberfläche des Tropfens, so dass ein wenig Weißleim am Bauteil hängen bleibt – vielleicht hilft das Bild ein wenig es zu verstehen.

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Die nächste größere Herausforderung ist das Schlauchboot. Weil auch hier ein Fehler im Bogen ist, zeige ich die zu rillenden Linien im folgenden Bild.

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Insbesondere bei (20a) ist die Knicklinie, die im Bogen in der Mitte von vorne nach hinten gehen soll, falsch. Sie ist rückseitig, wie oben zu sehen, zu rillen. Sind die Bauteile gerillt und ausgeschnitten, dann sehen die vorgeknickten Teile wie auf dem folgenden Bild aus.

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Zum Verkleben habe ich entschieden den rechteckigen Teil von (20a) mit UHU einzustreichen und auf die Klebelaschen von (20) zu kleben. Hier ist der UHU deshalb gegenüber dem Weißleim im Vorteil, weil man das Bauteil noch einige Sekunden verschieben kann, bis der UHU anzieht. Beim Weißleim hat man meistens nur eine Chance.

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Beim vorderen Teil des Schlauchbootes habe ich den Weißleim innen auf die Teile gegeben und die Teile vorsichtig zusammengedrückt, bis der Körper geschlossen ist. Am achteren Ende des Schlauchbootes werden noch die beiden Pyramiden 20(b) angeklebt. Diese beiden Bauteile sind in ihrer Größe nicht nur für den Anfänger grenzwertig. Aber mit dem Hintergrund, dass danach das Modell fast fertig ist, gehen sie gut von der Hand. Nun kann das fertige Schlauchboot auf die Lager (19b) geklebt werden.

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Damit ist auch der Bau des Zollboots „Lüneburg“ abgeschlossen und es folgen ein paar Galeriebilder der beiden Zollboote.

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Mein Fazit zum Bogen der Zollboote, den ich hier in diesem Rahmen des Grundlagenkurses das erste Mal gebaut habe, fällt nicht unbedingt positiv aus. Bei so wenigen Bauteilen und Anleitungsbildern sind mir persönlich zu viele Fehler enthalten, die spätestens beim Kontrollbau hätten auffallen müssen. Der Bogen der „Hafenfahrzeuge“ hat den Anspruch, dass er für Anfänger geeignet sein soll. Wenn ein Anfänger diese Zollboote als erste Kartonmodelle überhaupt baut, dann sollte der Bogen aber keine Zweifel an den Bauteilen aufkommen lassen und 100 Prozent Passgenauigkeit liefern.