„Planet“ – Bordwände

Die Bordwände werden aus den Baugruppen (27-i!), (28-k) und (29) gefertigt. Beim Betrachten der Teile verwirrt mich zunächst, dass die vorderen Bordwandteile unterschiedlich zusammengebaut werden. Wahrscheinlich ist das alles OK, aber es sieht im ersten Moment „komisch“ aus.

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Und je länger ich über die Teile schaue, desto offener bleibt die Frage: welche Strategie soll ich jetzt anwenden? Nach Nummern-Reihenfolge Seite für Seite anbauen und zuletzt den Heckspiegel? Oder mit den achteren Bordwandteilen beginnen, diese mit dem Heckteil verbinden und anschließend alles auf das Spantengerüst kleben? Und vorne? Soll ich auch hier die Seitenteile zusammenkleben, dann mit der Weißleim-Naht verbinden und aufs Spantengerüst schieben?

Ja, genauso mache ich das. Jeweils mit Weißleim-Naht, aber ich beginne später mit dem Ankleben am Vorsteven.

Zunächst müssen die Bullaugen und Speigatten weg und die Kante vom blauen Wasserpass gefärbt werden. Dann werden (27c) und (27e) sowie (28c) und (28e) stumpf zusammengeklebt. Die Verbindungslaschen (27d) und (28d) habe ich nicht genutzt, weil sie die unteren Bullaugen überdecken würden.

An dieser Stelle zeige ich gerne noch einmal, wie ich diese Teile stumpf mit der Weißleim-Naht verklebe. Alles beginnt gerade bei weißen Bordwänden mit dem Waschen der Hände, damit sie annähernd fettfrei sind. Dann nehme ich etwas Weißleim mit der Stecknadel auf und trage den Leim auf die Kante der gewölbten Bordwand auf.

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Anschließend lege ich die Kanten aufeinander und drücke sie vorsichtig aneinander.

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Nach ein paar Minuten Trockenpause streiche ich den nächsten Zentimeter mit wenig Weißleim ein und drücke auch diesen Teil zusammen.

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Die Rückseite sieht bei mir so aus…. upps, da habe ich wohl ein Bullauge nicht sauber ausgestanzt.

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Stück für Stück geht es bis zum Ende der Naht weiter. Und wenn beide Seiten fertig sind, dann sieht es bei mir so aus …

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Die achteren Bordwände werden auf die gleiche Weise gefertigt und sehen so aus … Man erkennt vielleicht, dass ich hier etwas Material in der Länge habe stehen lassen, so dass ich später den Stoß zur vorderen Bordwand genau hinbekomme. Auf dem Bild ist unten rechts der fertige Heckspiegel (29) zu sehen.

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Im nächsten Arbeitsgang habe ich beiden Bugteile zusammen geklebt, dann die drei Heckteile, unter Weglassung von (27a) und (28a), zusammen geklebt und erst danach die Bullaugen mit der Antistatikfolie beklebt.

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Auf dem letzten Foto kann man erkennen, dass vorne die Backbordseite etwas höher ist, als die Steuerbordseite. Und man erkennt auch, dass die Abwicklung nicht sauber ist, denn an der Bugspitze geht die Linie der Bordwand wieder nach unten. Das hatte ich doch schon mal bei einem Passat-Modell … es war bei der nicht baubaren „Pekari“ … und auch bei der Konstruktion meiner Fregatte „Lübeck“ hatte ich selbiges Problem, aber bei der „Lübeck“ habe ich die Unzulänglichkeit durch Korrekturen beseitigt.

Ein provisorisches Aufschieben des Bugteiles auf das Spantengerüst zeigt, dass die höhere Variante der Bordwand die Richtige ist. Also schneide ich nichts ab, sondern mache den Kleber drauf und ein paar Minuten später ist der Bug geschlossen. Grundsätzlich sieht es ganz gut aus …

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… aber wenn man es genau von vorne betrachtet, dann ist das wegen der nicht sauberen Abwicklung der Bordwände einfach nicht gelungen und ich setze meine ganzen Hoffnungen in das später anzuklebende Schanzkleid (56), mit dem man vielleicht noch etwas kaschieren kann.

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OK, dann noch ein Bild aus einer etwas „günstigeren“ Perspektive.

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Das achtere Bordwand-Ensemble schiebe ich ebenfalls auf das Spantengerüst. Die Überlänge, die ich gelassen hatte, war total unbegründet, denn die Länge passt 100%ig. Der Heckspiegel hätte an den äußeren Kanten am Deck gerne zwei Kartonstärken (~0,3mm) höher sein dürfen, dann hätte ich dort nicht am Deck nachdrücken müssen. Hier ist mein Ergebnis…

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Ich bin froh, diesen Rumpf so gut hinbekommen zu haben, um festzustellen, dass ich damit nicht mehr überfordert war. Nun fehlen noch die inneren Schanzkleider mit ihren Stützen (von denen es übrigens Reserveteile gibt – nicht alle müssen ausgeschnippelt werden) und die Bugwappen. Nach 2 Stunden und 45 Minuten reiner Bastelzeit sieht der fertige Rumpf bei mir wie folgt aus…

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Bleibt noch zu erwähnen, dass die Klüsen und Speigatten des inneren Schanzkleides an Backbordseite achtern nicht gut passen. Ich habe es deshalb in zwei Stückchen geteilt, um sie deckungsgleich aufbringen zu können. Insgesamt scheint das Schanzkleid der Bordwände nach hinten etwas zu kurz zu sein, denn die Markierungen der noch anzuklebenden Teile (33) und (33a) liegen etwa 1 mm daneben.

Der Ätzteilsatz bietet zusätzlich die Klüsenringe an, die ich jedoch nicht verwendet habe.

Auch auf die Gefahr hin, dass ich wieder zum Buhmann abgestempelt werde, aber auf Grund dieses mal wieder nicht gelungenen Rumpfes und schon vielen weiteren bekannten Fehlern des Bogens, kann man wahrscheinlich nur froh sein, dass der Konstrukteur nur noch ’sein Ding‘ macht. Zitat des Konstrukteurs vom 22.08.2016: Ich habe tausend mal mehr Lust, mich an meine nächsten Projekte heranzumachen (MIDNATSOL, die neue SPITSBERGEN oder PRINSESSE MARGRETHE) als für die HARALD JARL die Teile zu nummerieren, Steckschlitze und Laschen zu zeichnen, eine Bauanleitung zu schreiben, Bauskizzen zu zeichnen und mich mit einem Kontrollbauer auseinander zu setzen“. Dem ist von meiner Seite nichts hinzuzufügen, weil er so nicht Gefahr läuft z.B. an den Kollegen zu geraten, der gerade im Nachbarforum das Modell der CAP SAN DIEGO auseinandergenommen hat“ … oder sich gerade hier an seiner „PLANET“ versucht.

7 Kommentare

  1. Fiete

    Moin Andreas,

    das wird schon. Sowohl Lars als auch Peter aus der Schweiz haben wirklich ansehnliche Modelle hinbekommen. Den Spalt vorne würde ich mit Weißleim verspachteln und mit etwas weißer Aquarellfarbe behandeln.
    Allerding sieht man auf dem einen Bild ganz deutlich, dass die Teile 27 e und 28 e an der vorderen Kante unterschiedlich lang sind. Das hätte beim Kontrollbau eigentlich auffallen müssen. Naja, auch die Modelle von Piet waren nicht ohne…
    Weiterhin gutes Gelingen
    Fiete

    • jabietz

      Moin Fiete

      Der Spalt ist nur EIN Problem. Schau dir doch mal die Linie (oder besser: die Welle) der oberen Kante meiner gnadenlosen Makroaufnahme an. Was soll das sein?

      Wie auch immer … wenn ich solch ein Ergebnis bekomme, dann vergeht mir jegliche Lust an dem Modell. So etwas darf man als Konstrukteur doch gar nicht abliefern oder? Bei solchen einem „Zwischenergebnis“ muss man korrigieren und notfalls noch drei Mal einen Rumpf zur Probe bauen, bis das Ergebnis passt. Aber das hier … ohne weitere Worte!

      • Lars

        Moin Andreas,
        also am Bug hab ich das gar nicht so extrem in Erinnerung… zumal der Buganker später sowieso das meiste am Bug abdeckt. Ich bin sicher, dass Du aus dem Bogen ein geniales Modell bauen kannst, auch wenn es vielleicht ein paar kleinere Kinken gibt. Kein Bogen ist perfekt. Und ich bin nach wie vor begeistert vom Modell und habe seit der Indienststellung meiner „Planet“ ein Galerie-Foto als Desktop-Hintergrund 🙂
        Kopf hoch, das wird schon!
        Lieben Gruß
        Lars

        • jabietz

          Moin Lars

          Dann habe ich mir erlaubt eine Ausschnittsvergrößerung deines Rumpfes hier zu zeigen. Das Bild ist leider etwas verpixelt, aber ich glaube, du hattest noch andere Probleme als ich.

          Ansonsten bin ich mit dem Bau schon beim backdeck angekommen und habe mich mit dem Bogen wieder ein wenig versöhnt.

          Liebe Grüße
          Andreas

          • Lars

            Moin Andreas,
            jo, stimmt, aber dank des Bugankers und der oben aufliegenden Schanz ist es an der Stelle relativ egal, ob alles 100% passt. Man sieht später davon nichts mehr.
            Und einen 100%ig perfekten Bogen wird man vermutlich sowieso nie finden.
            Ich bin froh, dass das Modell veröffentlicht wurde und dass ein wirklich fesches Modell aus dem Bogen gebaut werden kann.
            Ich freue mich, dass Du Dich mit dem Bogen inzwischen wieder ein wenig versöhnt hast 🙂
            Bin gespannt auf die nächsten Fortschritte.
            Lieben Gruß
            Lars

  2. Wilfried

    Moin Andreas,

    danke für die sympathische Berichterstattung, tut mir leid, es heißt wohl Kartonmodellbau – und nicht plug and play – stelle gerne hier Bilder vom Kontrollbau ein, ungeschminkt .. provozieren ist schön – mache ich auch – aber man muss aufpassen, dass man nicht aus Enttäuschung in privaten oder gewerblichem Erleben sein Hobby zum Frustausgleich nutzt ..
    Durchatmen, Augen auf und Originalbilder schauen und man stellt fest – wie, die 0,15 mm war Grund um eine Schimpfkanonade loszulassen?
    Hast Du das nötig?
    Man, Du bist doch der beste Modellbauer und dem Horizont, und wie – die nächste Nadel im Heuhaufen kommt bestimmt .. LOL
    mit einem lieben Gruß von der Niete
    Wilfried

    • jabietz

      Zitat Wilfried: „aber man muss aufpassen, dass man nicht aus Enttäuschung in privaten oder gewerblichem Erleben sein Hobby zum Frustausgleich nutzt ..“

      Ja, Wilfried, das stimmt, aber man soll auch nicht von sich auf andere schließen.

      Des Weiteren möchte ich dich bitten, dass du Kommentare in ganzen Sätzen formulierst und dich in meinem Blog orthografisch und grammatikalisch nicht auf dem Niveau von Hartz IV bewegst, ansonsten muss ich deine „liebenswerten“ Beiträge leider löschen.

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