Am Donnerstag habe ich ihn verfolgt … den EGV „Bonn“ … per AIS-Signal. Er fuhr durch den Nord-Ostsee-Kanal nach Kiel und ankerte über Nacht vor Strande. Am Freitag fuhr die „Bonn“ dann nach Friedrichsort, wo sie auf der noch alten Anlage zwischen MaK und der Lindenau-Werft entmagnetisiert wurde. Die ganze Anlage soll in Kooperation mit Norwegen und den Niederlanden in den nächsten zwei Jahren für 40 Millionen Euro erneuert werden und dann auch anderen NATO-Partnern zur Verfügung stehen.
Warum entmagnetisieren? Jedes Kriegsschiff muss vor der Indienststellung oder nach größeren Umbauten entmagnetisiert werden, um vor Torpedos und Minen besser geschützt zu sein. Dabei werden diese Schiffe mehrfach über die von der Messstelle erzeugten Magnetfelder geschleppt (die „Bonn“ hatte vorne den Schlepper „Stein“ und achtern den Schlepper „Kiel“). Dabei müssen nicht nur die ungleichmäßige Verteilung magnetischer Störeinflüsse im Rumpf und das unterschiedliche Magnetfeld in verschiedenen Gebieten der Erde berücksichtigt werden, sondern auch die von Schiffsbewegungen ( Geschwindigkeit, Rollbewegungen ) oder nicht ständig im Einsatz befindlichen Aggregaten verursachten magnetischen Effekte. Dementsprechend erzeugt eine MES- Anlage heute kein statisches Magnetfeld mehr, sondern ein je nach Ort und Bewegung sowie verschiedenen inneren Prozessen des Schiffes angepasstes Magnetfeld. Bei sogenannten hoch geschützten Fahrzeugen, wie etwa Minenabwehrfahrzeugen oder U-Booten, die konstruktiv schon eine geringe magnetische Signatur besitzen, kann diese mit Hilfe von MES-Anlagen fast vollständig aufgehoben werden.
Ich habe mich am Freitag gleich nach Feierabend um 12 Uhr auf den Weg in die Landeshauptstadt gemacht, um ein paar Bilder (es sind insgesamt 120 Fotos von sehr vielen Details geworden) vom neuen EGV zu schießen. Hier ist eine Auswahl davon…
Kann es sein das der EGV Berlin zur Zeit
in Hamburg in der Werft liegt? Heute gesehen bei einer Hafenrundfahrt.
Ja, die „Berlin“ liegt seit Ende November 2012 in der Norderwerft.