Der Lenkwaffen-Zerstörer „Mölders“ wurde als zweite Einheit der Klasse 103 (Lütjens-Klasse) in Dienst gestellt und war ein Kriegsschiff der Bundesmarine. Benannt wurde der Zerstörer nach Luftwaffenoberst Werner Mölders.
Bau und Indienststellung
Auf der Helling der Bath Iron Works in Maine wurde am 12. April 1966 der Bau als DDG 29 begonnen. Die Taufe des Neubaus erfolgte am 13. April 1968 auf den Namen „Mölders“. Der Taufakt wurde durch die Mutter von Luftwaffenoberst Werner Mölders, Anna Maria Mölders, vollzogen. Anschließend erfolgte der Stapellauf. Der Zerstörer wurde am 20. September 1969 in Boston durch seinen ersten Kommandanten Fregattenkapitän Günter Fromm, für das 1. Zerstörergeschwader in Kiel in Dienst gestellt. Der Zerstörer „Mölders“ bekam bei der Indienststellung die Kennung D 186 und das Funkrufzeichen DBYC zugewiesen. Mit dem 1. Dezember 1981 wurde das Funkrufzeichen in DRAF geändert.
Von November 1977 bis April 1978 fand eine Modernisierung zur Klasse 103A statt. Der Umbau und die Ausrüstung zum Zerstörer der Klasse 103B erfolgte vom April 1982 bis zum Januar 1983. Anfang 1995 kamen dann die RAM-Starter an Bord.
Einsätze
Die „Mölders“ nahm an zahlreichen Übungen der NATO teil, unter anderem regelmäßig als Bestandteil der ständigen Einsatzverbände der NATO im Atlantik (STANAVFORLANT) und im Mittelmeer (STANAVFORMED).
In der Nacht des 15. Dezember 1987 kam es auf der Rückfahrt von einem Einsatz im Mittelmeer, während der Durchfahrt durch den Ärmelkanal, fast zu einem Totalverlust des Schiffes. In der Kombüse brach ein Feuer aus, welches sich durch Kabelbahnen und Abluftschächte ausbreitete und mit Bordmitteln nur schwer unter Kontrolle zu bekommen war. Zeitweise drohte der über der Kombüse auf Deck montierte ASROC-Starter sich aufgrund der Hitze selbst zu entzünden. Mit Unterstützung der im Verband begleitenden Schiffe konnte das Feuer gegen Morgen von der Besatzung eingedämmt und gelöscht werden. Die „Mölders“ konnte anschließend sogar aus eigener Kraft in ihren Heimathafen Kiel weiter laufen. Menschen kamen bei dem Feuer nicht zu Schaden.
1992 fing die „Mölders“ ein deutsches Frachtschiff beladen mit tschechoslowakischen T-72-Panzern im Mittelmeer ab – die erste Aktion solcher Art für die deutsche Bundesmarine. Sie war ebenfalls an der Durchsetzung des Embargos gegen die Bundesrepublik Jugoslawien (Operation Sharp Guard) beteiligt.
Verbleib
Nach 34 Dienstjahren wurde der Zerstörer „Mölders“ am 28. Mai 2003 im Marinearsenal Wilhelmshaven außer Dienst gestellt, nachdem sie bereits am 21. November 2002 außer Fahrbereitschaft genommen wurde. Nachdem die ex-„Mölders“ zunächst in die Wehrtechnische Studiensammlung Koblenz des Bundes aufgenommen wurde, kam sie dann als Dauerleihgabe zum Deutschen Marinemuseum in Wilhelmshaven. Seit dem 24. Juni 2005 ist sie als schwimmendes Museumsexponat der Öffentlichkeit zugänglich.
Maschinenanlage und Antrieb
2 Dampfturbinen mit je 25.750 KW aus 4 Hochdruckkesseln
Bewaffnung als 103B
2x 127 mm /54 Mk 42 Mod 10
1x Einzel-FK Starter Mk 13 Mod 1 für Standard Missile und Harpoon
1x ASROC-Starter MK16 Mod.4
2x Dreier Torpedorohrsätze UTR 324 mm Mk 32 Mod 7
2x RIM-116 Rolling Airframe Missile-Starter MK 49 mit je 21 Raketen
2x SRBOC-Düppelwerfer Mk36
2x Bordgeschütz 20 mm
optional zwei Fliegerfäuste und zwei Maschinengewehre
Technische Daten
Länge: 134,48 m
Breite: 14,35 m
Tiefgang: 6,1 m
Verdrängung: 4162t
Besatzung: 334
Geschwindigkeit: > 30 kn
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