Fregatte „Lübeck“ – Bordwände

Ich beginne gemäß der Reihenfolge mit den achteren Bordwänden (40) und (41). Der Heckspiegel (42) hat es dabei auch schon mal auf die Vorstellungsfotos der Bauteile geschafft.

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Die Rückseiten der Bauteile sind auffallend bedruckt. Es lassen sich die Markierungen der Klebelaschen (41a) und (42a) wiederfinden, wie auch die Markierungen für die Relings, die ich von der Zusatzplatine verwenden werde, am Schanzdeck. Weitere Markierungen sind kleine Striche, die 2 mm eingeschnitten werden müssen, um das Deck an der Kante zu einem Viertelkreis zu formen, wie man es schon von den Klebelaschen der Baugruppen (38) und (39) kennt.

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Als ich mit „Piet“ ( † Peter Brandt) im März 2012 in Hamburg die Fregatte „Emden“ besichtigte, da war die Idee, dass man bei einer Neuauflage des Bogens unbedingt diese markante Deckskante einbringen müsste – hier ein Bild der „Augsburg“ vom Hamburger Hafenfest 2015.

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Und so habe ich meine Gedanken dazu mit diesen Klebelaschen umgesetzt.

Die Fortsetzung meines Baus beginnt mit dem Aus- und Einschneiden der Bordwände, die keine schwarze Umrisslinie besitzen. Anschließend anfeuchten, runden, die Kanten färben und alles trocknen lassen. Gleiches gilt für die Steuerbordbordwand. Die schraffierten Flächen achtern auf Höhe des Schanzdecks stichle ich mit dem Skalpell aus und richte die Kanten des Kartons von der Rückseite mit dem Fingernagel.

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Beim Heckspiegel sind übrigens auch vier kleine Linien oder besser „Mini-Keile“ einzuschneiden.

Hält man nun zur Probe beispielsweise die Backbordbordwand an das Spantengerüst, dann passt es beim Landedeck oben schon ziemlich gut, während es unten zu gerade ist und mit den Spanten sowie den Klebelaschen der Grundplatte überhaupt nicht passen wird.

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Hier habe ich nun die Bordwand an die Spanten angepasst, in dem ich die Bordwand im Bereich von Spant 8 bis zum Heck mit einem 10 mm Rundstab so lange gerundet habe, bis sie sich ohne weiteres Zutun an die Spanten anschmiegt. Gleiches gilt für die Steuerbordseite. Ist man mit der jeweiligen Passprobe zufrieden, dann können die Relingteile (40b) und (41b) mit Weißleim auf die Markierungen auf der Rückseite geklebt werden.

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Und nun kommt der „Punkt der Wahrheit“, die Bordwände müssen an das Spantengerüst. Meine Empfehlung ist, die Bordwände zunächst nur oben an den Klebelaschen anzukleben und alles gut trocknen zu lassen, bevor man die Bordwände mit der Grundplatte verbindet. Angesetzt habe ich die Bordwand jeweils beim Hangar, der Rest ergibt sich von allein und sieht bei mir im Detail so aus…

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Normalerweise hat man ja irgendeine Seite zur „Sahneseite“ erklärt, weil sie ganz besonders gut geworden ist. Bei mir sind für mich bisher beide Seiten echte Sahnestücke geworden, aber das ist nur meine Meinung.

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Den Bauteilen (43) und (44) der vorderen Bordwand habe ich bei der Konstruktion etwas Überlänge mit auf den Weg gegeben, der beim Anbau angepasst und entsprechend abgeschnitten werden kann. Die Vorbereitung der Bauteile ähnelt den achteren Bordwänden; auf der Rückseite sind 11 Markierungen, an denen für die Rundung wieder 2 mm eingeschnitten werden muss. Nach diesen Vorbereitungen kommt im nächsten Schritt die Rundung des Stevens, an dem beide Hälften verbunden werden sollen, mit Hilfe eines Stahldrahtes und einer Fingerkuppe sowie die Erstellung einer konkaven Form der Bordwand von vorne bis etwa zur Hullnumber und etwas konvex nach achtern, wie sie die Querspanten vorgeben.

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Die stumpfe Klebeverbindung zwischen den beiden Bordwänden habe ich mit Weißleim realisiert. Die Steven unterhalb der Ankertasche habe ich so geformt, dass sie gerade sind. Wenn man dann Weißleim auf die Kanten aufbringt und diese leicht zusammendrückt, oder wie ich es gemacht habe, zwischen zwei Kugellagerrollen stellt, und sie antrocknen lässt, kann man innen eine weitere Schicht Weißleim (die berühmte und berüchtigte Weißleim-Naht) aufbringen, die unbedingt aushärten sollte, bevor man mit dem Stückchen über der Ankertasche weitermacht.

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Zwischenzeitlich habe ich den Heckspiegel angebaut. Auch hier zuerst wieder nur oben angeklebt, trocknen lassen und dann an der Grundplatte. Leider habe ich Dussel vergessen die Klebelaschen vom Schanzdeck zu nutzen, weswegen dieser Heckspiegel insgesamt nicht so gut gelungen ist, wie bei meinem Anleitungsbau. OK, ist jetzt so.

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Dafür ist der Steven nahezu perfekt geworden – und auf den eleganten Bug achtet man auch mehr als auf das Heck.

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Vor dem Anbau habe ich den bei genauem Betrachten doch etwas zu „rund“ geratenen Steven mit den Fingern zusammengedrückt. Die Passprobe ergab, dass ich nun Klebstoff in die Wölbung der Bordwände verteilen kann, um diese anschließend von vorne auf das Spantengerüst zu schieben. Es sollte so weit geschoben werden wie möglich, mindestens jedoch so weit, dass die vorderen Bordwände sich mit den achteren Bordwänden an den Klebelaschen berühren.

Beim Einbau der Ankerklüse (44b) sind die Bordwände gegebenenfalls etwas zusammenzudrücken. Anschließend den Anker rein und je nach Fregatte ist vorne das Schiffswappen beidseitig aufzudoppeln – bei meinem Modell ist es natürlich das Wappen der Hansestadt Lübeck.

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Mit der Linienführung der Kartonbordwände bin ich sehr zufrieden.

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Abschließend zwei Gesamtansichten des fertigen Rumpfes. Ich habe für die bisherigen 168 Bauteile 9 Stunden an reiner Bastelzeit an 11 Basteltagen benötigt. Ich denke, an Hand der gezeigten 120 Fotos in diesem Baubericht sollte es möglich sein einen vernünftigen Rumpf zu bauen. Sicherlich ist es nicht ganz einfach, aber absolut möglich, wenn man sich insbesondere genügend Zeit für das Vorformen der Bordwandteile nimmt.

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Mit der Fertigstellung des Rumpfes ist der „Wackelkandidat“ abgehakt und ich kann mich an die Aufbauten des Hangars machen.

3 Kommentare

  1. Robert Hoffmann

    Hallo Andreas,

    sehr schön demonstriert, wie es zum besten Ergebnis kommt. Ganz wichtig: Zeit und Geduld! Hudeln bringt nix.
    Den schwersten Schritt hast du nun fertig, alles andere flippt jetzt fast von ganz allein ( meine Erfahrung!)

    Liebe Grüße
    Robert

  2. Ralph Edler

    Moin Andreas,
    Da kennen im „Die KartonModelbauer“ einige nicht die „Jabietz-Naht“. Darf ich auf das Bau-Prozedere, das Du am 01.Okt 18 beschrieben hast, hinweisen? Oder schreibst Du selber? Habe zum Thema Eisbrecher Stettin geschrieben. Vielen Dank!!
    Liebe Grüße
    Ralph

    • jabietz

      Moin Ralph

      Vielen Dank für den Hinweis. Ich habe im Forum meine Version zur Entstehung des Begriffs geschrieben.

      Liebe Grüße
      Andreas

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