Haventour 2017

Moin Moin

Der eine oder mag jetzt ob der Überschrift schmunzeln und meinen, „Haventour“ schreibe man doch mit „f“ statt mit „v“. Ja, das stimmt, aber nicht meine Tour, denn ich war die letzten drei Tage in Wilhelmshaven, Bremerhaven und Cuxhaven unterwegs.

Am Sonntagmorgen habe ich meine Tour gestartet und war mittags in Wilhelmshaven beim „Wochenende an der Jade“. Zuerst ging es ins Marinearsenal, wo ich gleich einen Bordhubschrauber vom Typ „Sea Lynx Mk.88“ besichtigt habe.

Etwas traurig lagen die ausgemusterten Fregatten Klasse 122 in den Ecken des großen Hafenbeckens.

In einer anderen Ecke lagen die „Rhön“ und die „Spessart“.

Wenn ich denn rechtzeitig vor Ort gewesen wäre, dann hätte ich auch das argentinische Segelschulschiff „Libertad“ besichtigen können, aber die war bereits kurz vor dem Auslaufen und wartete auf die Schlepper.

Diese Wartezeit verkürzte das Ölbekämpfungsschiff „Eversand“ mit einigen Vorführungen. Leider klappte das Schiff nicht auf, sondern verschwand nach gut 15 Minuten Richtung Marinehafen. Schade aber auch, hatte ich doch einen super Platz in der Nock auf dem niederländischen Patrouillenschiff „Holland“ ergattert.

Hier mal ein Hafen-Panorama…

Naja, und dann verließ die „Libertad“ ihren Liegeplatz …

Nach meinem abschließenden Rundgang durch die interessanten Werkstätten, bin ich zur Partymeile am Bontekai geradelt und habe die Fregatte „Lübeck“, das diesjährige Flaggschiff, besucht. OK, da war nichts besonderes zu sehen, außer einer Menge Menschen an Oberdeck.

Weil ich keine Lust auf Autoscooter, Shanties, Fressen und Saufen hatte, radelte ich zurück zum Auto und fuhr zur Neuen Jadewerft. Dort liegen momentan die Fregatten „Schleswig-Holstein“ und „Sachsen“ in der Werft.

Ein Blick über den Nordhafen zeigte den EGV „Berlin“ und in der Westkammer der Schleuse der Vierten Einfahrt lag die „Baden-Württemberg“. Ich kann mich mit der Form der Aufbauten einfach nicht abfinden; irgendwie fehlt da etwas, das kann doch so hässlich nicht bleiben oder?

Von der Werft aus wollte ich nach Bremerhaven, wo ich ein Hotelzimmer gebucht hatte. Auf der Fahrt hörte ich im Autoradio, dass das momentan größte Containerschiff, die „OOCL Hong Kong“, den Tiefwasserhafen von Wilhelmshaven anlaufen sollte. Nun wollte ich nicht mehr umdrehen und habe mich entschlossen, den Trumm von der anderen Seite des Jadebusens, von Tossens aus, auf die Speicherkarte zu bringen. Leider hatte ich von dort auch Gegenlicht …

Mit der Fähre ging es schließlich von Nordenham über die Weser nach Bremerhaven.

Am Tonnenhof an der Geeste sah ich die „Zenit“. Den Modellbaubogen dieses Vorbilds habe ich noch auf meiner Liste der zu bauenden Modelle.

Weiter ging es über die Doppelschleuse und einmal rund ums Hafenbecken …

 

Was mag sich hinter dieser Folie verbergen?

Hinter dieser Folie ist auf jeden Fall ein Tender der Deutschen Marine.

Tja und dann traf ich eine alte Bekannte – die „Minerva“. Sie wurde im März in der Lloyd-Werft überholt. Ich habe mit diesem Schiff, als es noch „Alexander von Humboldt“ hieß, im Mai 2007 eine Kreuzfahrt von Bremerhaven zum Nordkap und zurück gemacht. Schön war’s … und mit etwa 330 weiteren Passagieren ausgesprochen gemütlich.

Im Fischereihafen waren u.a. die „Komet“ und die „Wega“ zu sehen.

 

Der Bremerhavener Leuchtturm ist obligatorisch …

… und ebenfalls eines der vielen Lotsenboote.

Nach einer angenehmen Übernachtung im „im-jaich“-Hotel, was ich absolut empfehlen kann, und tollem ausgedehnten Frühstück, machte ich mich auf den Weg zum Ostfeuer der Kaiserschleuse, dem bekannten „Pingelturm“.

Der Weg zum nächsten „Haven“ führte mich zunächst zum Leuchtturm Obereversand in Dorum-Neufeld …

… und zum Aeronauticum, einem deutschen Luftschiff- und Marinefliegermuseum. Die Ausstellung ist ganz interessant, auch wenn die Exponate auf der Freifläche schon ziemlich mitgenommen aussehen. In den Räumlichkeiten der Ausstellung des Museums sind aber viele tolle Modelle zu finden, so auch ein Modell des nie fertiggestellten deutschen Flugzeugträgers „Graf Zeppelin“. Eine sehr interessante Dauerausstellung beschäftigt sich mit dem Schweren Kreuzer „Prinz Eugen“.

Weiter ging’s … nach Altenbruch … zur „Dicken Berta“. Nein, das ist nicht das Deichschaf sondern der Leuchtturm.

 

Im neuen Fischereihafen von Cuxhaven, meinem letzten „Haven“, erstaunte mich die Anwesenheit der beiden Zollkreuzer „Borkum“ (vorne) und „Helgoland“.

Im Fährhafen lag der DGzRS-Seenotrettungskreuzer „Anneliese Kramer“ mit dem Tochterboot „Mathias“.

Nach einer kurzen Radtour zur Kugelbake sah ich, dass das Gewässerschutzschiff „Neuwerk“ Kurs Richtung Cuxhaven nahm. Also bin ich schnell wieder zurück zur „Alten Liebe“ geradelt und konnte das Einlaufen verfolgen. Somit hatte ich die ersten 115 Fotos vom Objekt meiner Begierde im Kasten.

   

So schnell, wie die „Neuwerk“ in den Hafen lief, verließ sie ihn auch wieder Richtung Nordsee.

 

Und wie ich so etwas später auf dem Balkon meines Hotelzimmers bei einem Glas leckerem Pinot Grigio sitze, da fährt doch die „Marit MÆrsk“ elbabwärts mit Ziel Göteborg. OK, sie ist nicht so groß wie das Ding in Wilhelmshaven, aber sie ist trotzdem gewaltig.

Am Dienstag war es dann so weit. Ich hatte einen Termin beim WSA Cuxhaven bezüglich der Besichtigung der „Neuwerk“. Der Grund: die Konstruktion eines Kartonmodellbaubogens. Aber als ich morgens bei MarineTraffic nachgesehen habe, wo die „Neuwerk“ bleibt, da ahnte ich schon Böses. Ein Telefonat bestätigte mir einen Havariefall in der Nacht in der Nordsee, wo auch die „Neuwerk“ im Einsatz ist.

Der Notschlepper „Nordic“ sowie zwei kleinere Schlepper sind ebenfalls in dem Einsatz eingebunden. Um 9 Uhr hatte ich die Bestätigung und eine Absage des Termins telefonisch erhalten. Und nun?

Es war Viertel nach 9 und ich habe aus dem Hotel ausgecheckt und bin zur „Alten Liebe“ gefahren, wo gerade der große DGzRS-Kreuzer „Herrmann Marwede“ von Helgoland kommend vorbei fuhr.

Am Montagabend ist auch noch die „Elbe 1“ vom Wochenende an der Jade zurückgekehrt.

Nachdem ich mir eine Fährkarte für die Elbfähre von Cuxhaven nach Brunsbüttel gekauft habe, habe ich mir das Steubenhöft angesehen. Und weil es auf vielen Modellschiffen immer mal wieder falsch gemacht wird, hing dort zufällig eine Erklärung zum Setzen der Flaggen auf Schiffen.

Vom Steubenhöft hatte ich einen wunderbaren Blick auf das Lotsenstationsschiff „Hanse“ und den Lotsentender „Duhnen“.

Aber … war da nicht noch was im Fischereihafen? Klar, mindestens die Zollkreuzer … und … der Lotsentender „Groden“.

Als ich anfing diesen zu fotografieren, fragte eine sehr freundliche Stimme „kann ich irgendwie helfen?“ 20 Sekunden später hatte ich mein Fahrrad angeschlossen und war an Bord. Nach etwa einer halben Stunde später hatte ich viele Informationen zum Schiff und zum Lotsenwesen erhalten sowie über 80 Fotos gemacht. Das entschädigte dann doch etwas für die „Neuwerk“ – vielleicht sollte es auch so sein.

Zum Schluss konnte ich sogar noch einen Blick bis runter zum Schwimmer dieses Swath-Schiffes werfen,

Vom Lotsentender radelte ich weiter zu den Zollkreuzern. Hier ist mir gleich eine Änderung zum Modellbaubogen aufgefallen und zwar hat die „Borkum“ ein anderes optisches Gerät (im Bogen Baugruppe 48) auf dem Peildeck erhalten.

Kurz bevor ich mit dem Auto auf meine Fähre „Grete“ nach Brunsbüttel gefahren bin, verließ noch der „Halunder Jet“ den Hafen von Cuxhaven Richtung Helgoland.

OK, ich hatte die Poleposition, um auf die Fähre zu fahren.

Dann ging es in 80 Minuten die Elbe aufwärts und auf die andere Seite. Wie viele Schiffe heißen eigentlich „Alexander von Humboldt“?

Dieser Name ist Programm …

„Nur der HSV“!!!

Und weil ich erst mit dem Lotsen auf der „Groden“ darüber gesprochen habe, hier die Aufstiegsmöglichkeit für den Lotsen an einem Paradebeispiel…

Dann noch ein paar weitere Schiffe auf der Elbe …

Das war’s dann. Ich hoffe, dieser Beitrag ist interessant und kurzweilig, auch wenn er sehr lang geworden ist. Diese 63 Fotos sind nur eine kleine Auswahl aus 751 gemachten Bildern auf meiner Speicherkarte.

Dadurch, dass ich keine Detailfotos der „Neuwerk“ machen konnte, werde ich die Konstruktion auf Eis legen und die Werftliegezeit abwarten. Mitte Oktober darf ich mich bezüglich einer Besichtigung aber wieder beim WSA melden. Bis dahin setze ich die Konstruktion der „Alkor“ fort.

10 Kommentare

  1. Wolfgang

    Moin Andreas,

    tolle Fotos einer tollen Tour!
    In Wilhelmshaven wären wir uns ja fast über den Weg gelaufen, ich war mit ca. 200 Kollegen zum Maiden Call der OOCL Hong Kong auf dem Terminal am Jade-Weser-Port (also etwas näher dran als Du …).

    Gruß nach HL,
    Wolfgang

  2. Roland Thomas

    Hallo Andreas,

    Text und Bilder sehr informativ und aussagekräftig – danke für Deinen Aufwand der Informationsaufbereitung!

    Viele Grüße
    Roland

  3. jabietz

    Moin Wolfgang
    Na, das wäre ja mal was; man trifft sich zufällig in WHV zum Schiffe-gucken.

    Moin Roland
    Ja, der Bericht hat schon einige Zeit in Anspruch genommen, hat aber auch viel Spaß gemacht. Noch länger hat es allerdings gedauert, bis ich alle 751 Bilder sortiert und in meine Dateiablage eingebaut hatte.

    Liebe Grüße an euch beide
    Andreas

  4. Andreas Paul

    Hallo Andreas,

    Du warst also in Dorum-Neufeld! Dann hättest Du bei mir ganz in der Nähe einen Kaffee abholen können!! 😉

    Mit besten Gruß

    Andreas Paul

    • jabietz

      Moin Andreas

      Huch, ich habe von dir eine Adresse, die aber 250km weiter südöstlich liegt?

      Lieben Gruß
      Andreas

      • Paul Andreas

        Hallo Andreas,

        habe da oben in der Nähe einen Wohnwagen stehen und war zufällig zu diesen Zeitpunkt vor Ort.

        • jabietz

          Ok, das erklärt es. Ja, dann finde ich es schade, dass wir uns nicht persönlich kennengelernt haben.

  5. Robert Hoffmann

    Moin Andreas,

    Danke für diesen schönen Bilderbogen, er macht Lust auf mehr. Schön auch, dass dir reichlich Vorlagen von aktuellen und auch noch nicht veröffentlichter Modelle vor die Linse fuhren. Das die Neuwerk erstmal außen vor bleibt ist schade, aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
    Weiterhin viel Spaß im Hobby

    Liebe Grüße
    Robert

  6. Günter Schreyer

    Moin Andreas,

    vielen Dank auch von mir für die Bilder. Na, da hat mal wieder alles zusammengepaßt: das Wetter, der Fotograf und die Sailor-Natur.

    Liebe Grüße und ade aus Franken

    Günter

  7. Stephan

    Moin Andreas,

    ein schöner Reisebericht mit tollen Bildern
    auch wenn’s mit der Neuwerk (noch) nicht geklappt hat.

    Gruß aus Bremen
    Stephan

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