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Konstruktion des Schubboots „Thyssen II“ beendet

Als mich im August letzten Jahres ein mir damals noch unbekannter Modellbaufreund bezüglich der „Børøysund“ angeschrieben hat, kam im weiteren Mailverkehr von ihm die Frage: „Warum werden denn als Bausätze immer nur Seeschiffe angeboten und nicht einmal die großen schönen Schubverbände des Rheins? Eine Frage, die ich nur als Rheinländer stellen kann, ich weiß, aber vielleicht auch einmal eine Anregung für Sie.“

Das war eine gute Frage! Ich habe nur überhaupt keine Ahnung von Binnenschiffen und schon gar keine Fotos oder Pläne. Ziemlich schnell bekam ich von Frank jede Menge Bilder von der „Thyssen II“ auf CD – und wer kennt nicht den alten Graupner-Baukasten dieses Schubschiffs? Also habe ich mich um einen Plan bemüht und den sogar gegen kleines Geld von der Firma Graupner Modellbau bekommen. Nach dem Einscannen und Skalieren auf den Maßstab 1:250 war das Endprodukt mit einer Grundfläche von 103mm x 38mm schon recht klein.

Trotzdem habe ich mit der Konstruktion begonnen. Zwischenzeitlich stellte ich mir die Frage nach den Rechten an dem Schiffsnamen und dem Logo an den Aufbauten und schrieb diesbezüglich die Firma thyssenkrupp AG an. Im Februar bekam ich die Antwort, dass die thyssenkrupp AG nach Prüfung meiner Anfrage einverstanden sei. Im Anhang befand sich ein Lizenzvertrag, der alles regelt. Super, dachte ich mir, nun kann es wirklich losgehen.

Wie insgeheim von mir geplant, wollte ich den Erlkönig des Modells zur Modellbauausstellung in Lübeck, die übrigens morgen beginnt, fertig haben und präsentieren. Ich habe es geschafft – er ist soweit fertig. Natürlich habe ich nicht alle Poller gebaut und auch andere Baugruppen, die mehrfach vorkommen, weggelassen. Auch die Takelage fehlt komplett. Trotzdem ist ein richtig schnuckeliges Binnenschiffchen entstanden.

Mit den folgenden Bildern bedanke ich mich bei Frank für die Inspiration einmal etwas anderes als Seeschiffe zu konstruieren.

Schubschiff Schubschiff Schubschiff Schubschiff

Eine Brückeneinrichtung ist für den versierten Bastler selbstverständlich auch dabei.

Insgesamt werden auf den 3 DIN-A4-Bögen wohl knapp 500 Bauteile verteilt sein. Den Anleitungsbau werde ich im Mai beginnen. Bis dahin gilt es das Bogenlayout zu machen und die Bauteilnummern anhand der Teileliste prüfen. Während des Anleitungsbaus werde ich wie üblich sicherlich noch ein paar notwendige Änderungen an ein paar Bauteilen machen müssen. Des Weiteren möchte ich nebenbei auch noch einen Leichter konstruieren, damit das Schubboot auch etwas zum Schubsen hat.

Nun möchte ich mich nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen, aber wenn nichts Unerwartetes mehr dazwischen kommt, dann sollte einer Veröffentlichung des KvJ-Modellbaubogens im Herbst 2018, spätestens jedoch zu Weihnachten 2018, nichts mehr im Wege stehen.

Ju-52/3m – Cockpitrückwand

Auch wenn ich schon wieder von der Nummerierung abweiche, werde ich mich jetzt mit der Ausstattung der Cockpitrückwand (49) bis (65) beschäftigen.

Abbildung 12 Ju-52 - 060

Wie aus dem Anleitungsbild zu ersehen ist, ist der Zusammen- und Anbau relativ unspektakulär. Auf Grund des Bauberichtes von Volkmar habe ich die dreidimensionale Umsetzung der aufgedruckten Kabel übernommen und diese mit chirurgischem Nähgarn ausgeführt – selbstverständlich ist es vorsichtshalber nicht resorbierbar.

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Die weiteren Anbauteile sind auch nur noch Formsache.

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Damit ist das Cockpit so weit fertig. Hier ein kleiner Rundgang…

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Ein kleines Zwischenfazit:

Jetzt, wo das Cockpit fertig ist, stelle ich mir die Frage, ob man das alles auch in der Reihenfolge der Bauteilnummern hätte bauen könne. Die Antwort ist ein eindeutiges „vielleicht“. Größtenteils würde es wohl gehen, aber man würde sich während des Baus ein wenig behindern, weil das Handling einfach nicht gut ist. Die Nummernfolge der Anleitungsbilder scheint willkürlich gewählt und so habe ich mir immer wieder reiflich überlegt, mit welcher Baugruppe ich weitermache und die Baureihenfolge selbst gewählt. Ich würde es beim nächsten Mal wieder so machen und das entgegen der Bauanleitung, die eine andere Reihenfolge empfiehlt.

Die Passgenauigkeit der Teile ist bislang sehr gut. Der Karton lässt sich prima verarbeiten und die Oberfläche verzeiht auch das Entfernen von „überflüssigem“ Weißleim.

Ich habe bis hierhin an 13 Basteltagen 245 Bauteile in 13 Stunden und 7 Minuten zusammengeklebt und freue mich auf die nächsten Bauabschnitte, wenn das Vorderteil der Ju-52 zum „Bus“ erweitert wird.

Ju-52/3m – Pedale und Steuerhörnchen

Nun geht es im Fußraum mit Pedalen (21) und (23) sowie Hebeln (22) und (24) weiter.

Ju-52 - 046

Der Zusammenbau wird durch die Abbildungen der Bauanleitung deutlich gezeigt und macht keine Probleme. Einzig die Pedale (23) sind etwas knifflig zu bauen und deren Position auf dem Boden von (W4) ist zu weit vorne gezeichnet.

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Jetzt erscheint mir der beste Zeitpunkt die Sitze auf ihre Position zu kleben und anschließend die beiden großen Baugruppen zu „verheiraten“.

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Danach sieht alles so aus …

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Wie auf dem letzten Bild ersichtlich ist, sind noch zwei weiße Markierungen mit Bauteilen zu besetzen. Dabei geht es um die Steuerhörnchen (25)…

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Ju-52/3m – Durchgang zum Laderaum und Instrumentenbrett

Es war eine gute Idee, dass ich die Stühle noch nicht aufgeklebt hatte, denn so ist das Handling doch etwas leichter. Wahrscheinlich kommen die Stühle sogar als letztes ins Cockpit.

Weiter geht es jetzt mit dem Durchgang zum Innen- bzw. Laderaum. Das sind die Baugruppen (27) und (28).

Ju-52 - 028

Bei (27b) bin ich erneut froh, dass die Sitze noch eingebaut sind, ansonsten wäre dieses Teil abgängig. (27a) ist etwas tricky einzubauen, ohne dass man andere Teile mit Kleber beschmiert. Und (27c)? Die Abbildung 37 hilft nicht so wirklich. Erst als ich mir den Boden des Laderaums (W17a) angesehen habe, kam mir die Erleuchtung, wie sie auf den folgenden Bildern zu sehen ist.

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Das nun folgende Instrumentenbrett (9) lässt sich entweder einfach bauen, in dem man nur das Bauteil (9d) verwendet oder man stichelt 35 Löcher von (9e) aus und klebt (9d) anschließend dahinter.

Ju-52 - 033

Ich habe mich fürs Aussticheln entschieden, auch wenn ich dafür einschließlich Kantenfärben bummelig 30 Minuten gebraucht habe.

Und wie ich so ausstichle, kommt mir die Idee, dass man zwischen (9d) und (9e) bestimmt auch noch durchsichtige Folie machen könnte, um die Instrumentenverglasung darzustellen. Gedacht – getan. Das Modell erhält seine erste Superung.

Ju-52 - 034

Wenn dann das Instrumentenbrett und das rechte Bedienbrett (10) mit verschiedenen Handrädern zusammengebaut an seiner Position geklebt ist, dann sieht es bei mir so aus.

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Die letzten beiden Riesenmakros sind gemein, decken sie doch jede Unzulänglichkeit gnadenlos auf. All denen, die das Bild als Vollbild auf ihrem 24“-Monitor anzeigen, möchte ich zu bedenken geben, dass das Panel 47mm breit ist und die Instrumente einen Durchmesser zwischen 1,25 mm und 2,5 mm haben.

Nun mache ich mit den Baugruppen (11) bis (17) in der Cockpitmitte weiter. Die Teile (11h) müssen mit 0,5 mm und (11c) mit 1 mm Karton verstärkt werden. Das zweite Bild zeigt die vorbereiteten Einzelteile vor dem Zusammenbau.

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Das Bedienpult (11) ist fertig und bekommt gleich noch seine Anbauteile (12) bis (17)

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So sieht es aus, wenn Zündschalter (12), die Anlassschalter (13), die Hebel der Ventilbatterie (14 + 15), der Schalter für das Buglicht (16) und der Verdunkler (17) angebaut sind – Achtung Makro!

Ju-52 - 042

Tja, und dann kommen die Teile (18) bis (20) an die Reihe.

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Das war’s; die Konstruktion kann an Bord, und zwar „knartsch“ direkt unter das Instrumentenbrett.

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Ju-52/3m – Pilotensitze

Die nächsten beiden Abbildungen der Anleitung beschäftigen sich mit dem Pilotensitz (26) und dem Sitz für den Bordwart (29). In der Abbildung 3 sind die Sitzgurte mit (29g) und (29h) bezeichnet. Diese Teile gibt es nicht, dafür gibt es die Gurte vom Piloten doppelt (26f+g).

Ju-52 - Abb.3-4-5-14 Ju-52 - 020

Für den Bau der Sitze sind die goldenen Rückenlehnen (26d) und (29d) auf 1mm Graupappe zu verstärken. Ansonsten läuft der Bau nach den Abbildungen 3 und 4 einwandfrei; die Gurte habe ich „irgendwie“ drapiert. Es empfiehlt sich die Sockel (29f) auf die Markierungen von (W4) zu kleben und später erst den Sitz 29 drauf zu setzen.

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Bevor ich die Sitze auf ihre Position klebe, habe ich die Cockpit-Rückwand mit Streben und anderen Dingen bestückt.

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Die Streben hätten üblicherweise von vorne gerillt werden sollen, um die Seiten nach hinten zu knicken. Dieses Mal habe ich es anders gemacht: von hinten gerillt und trotzdem nach hinten geknickt.

Wie rille ich von hinten? Dazu stech ich mit der Stecknadelspitze am Ende der jeweiligen Linie ein kleines Loch in den Karton, drehe den Karton um und rille dann mit der Reißnadel an einem Japanspachtel entlang.

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Warum das Ganze so herum? Dadurch wird die Oberfläche des bedruckten Kartons der zu knickende Ecke nicht beschädigt und man muss nicht nachfärben. Kleiner (ungewünschter?) Nebeneffekt, die Ecke ist etwas „runder“. Hier ist mein Ergebnis mit den aufgeklebten Streben und den provisorisch aufgestellten Stühlen …

Ju-52 - 027

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