Jahr: 2013 (Seite 10 von 15)

„Rungholt“ – Spantengerüst und Fahrzeugdeck

Das Modell ist eines meiner ersten Modelle nach dem Wiedereinstieg in den Kartonmodellbau gewesen und mittlerweile schon 4 Jahre alt. In der Zwischenzeit habe ich meine Fähigkeiten im Basteln und Fotografieren erheblich verbessert, so dass dieses Modell und auch die Bilder (eigentlich) nicht mehr meinen Ansprüchen genügen. Trotzdem möchte ich diesen wunderbaren Baubogen und mein Modell hier vorstellen.

Der hier beginnende Baubericht des Modellbaubogens vom DSM erhebt keinen Anspruch auf lückenlose Beschreibung aller Bauschritte.

Baubogen

Infos zum Modellbaubogen

Das Modell wurde von Peter Brandt konstruiert. Die 5 DIN-A4-Bögen enthalten 430 Teile. Die Länge des Modells wird gut 27 cm betragen und der Maßstab ist 1:250. 4 Seiten Bauanleitung zzgl. einer Korrekturseite komplettieren den Kartonmodellbaubogen. Leider gibt es keinen passenden Fotoätz- oder Lasercutsatz, so dass man auf Standardzubehör zurückgreifen muss.

Der Baubogen zeigt das Modell im Zustand von 1995. Ich habe das Modell aber im Zustand von 2009 gebaut und deshalb waren im Vorwege diverse Änderungen nötig. Hauptsächlich betrifft das die Bordwände, die mit den Nordfriesischen und Schleswig-Holstein-Farben versehen sind sowie die großen Schriftzüge der W.D.R. Andere Kleinigkeiten habe ich den Fotos einer Mitfahrt nach Föhr übernommen. Das betrifft hauptsächlich Aufkleber und Hinweise an den Aufbauten.

Rungholt 01

Wegen der genannten Änderungen war es nötig den kompletten Bogen einzuscannen und die einzelnen Teile zu überarbeiten. Die Druckqualität eines Tintenstrahldruckers kann natürlich nicht so ganz mit der einer Druckerei mithalten … und das sieht man (leider) auch.

„Jetzt geht’s looos….“

Auch dieses Schiffsmodell beginnt mit einer Grundplatte sowie den Längs- und Querspanten.

Rungholt 02 Rungholt 03

Bei den Aufbauwänden habe ich die Aufkleber „Rauchen verboten“ und „www.faehre.de“ auf die weiße Fläche gedruckt sowie die Türen und Lüfter aufgedoppelt.

Rungholt 04 Rungholt 05

Dann kommen die Wände aufs Deck und auf das Deck kommen Gewichte.

Rungholt 06 Rungholt 07

Rungholt 08

Fährschiff „Rungholt“ – Das Original

Die „Rungholt“ ist ein Auto- und Personenfähre der Wyker Dampfschiffs-Reederei (W.D.R.). Seit 1885 wickelt die Reederei den gesamten Fährbetrieb nach Föhr, Amrum und zu den Halligen ab. Dies bedeutet, dass jährlich 270.000 Autos, über 35.000 Lkw und rund 1.8 Millionen Fahrgäste zu befördern sind.

Fährschiff Rungholt

Aufgrund der immer breiter werdenden PKW wurde im Vergleich zu ihren Schwesterschiffen „Nordfriesland“ (Baujahr 1978), „Uthlande“ (Baujahr 1980) und „Schleswig-Holstein(Baujahr 1988) die „Rungholt“ um zwei Meter breiter konstruiert. Somit wurde ein Generationswechsel dieser Schiffsklasse eingeläutet, die sich optisch seit 1972, dem Baujahr des Prototyps „Schleswig-Holstein“, kaum verändert hatte.

Optisch sichtbare Veränderungen: Das Schiff verfügt im Salondeck an der Front über acht Fenster (alle älteren Typen haben fünf Fenster). Die Rauchgaspfosten befinden sich ein Deck weiter oben, also auf dem Sonnendeck. Anstelle der bisher üblichen Heckpforten (Schiebe­türen) auf dem Autodeck ist das Schiff auch achtern mit einem hydraulisch betriebenen Visier ausgestattet.

Bau und Indienststellung
Die „Rungholt“ wurde auf der Husumer Schiffswerft (Baunummer 1520) gebaut und am 10. April 1992 durch die Taufpatin Hanna Bradhering getauft. Am 29. Mai 1992 war die Probefahrt und Indienststellung des Schiffes.

Maschinenanlage und Antrieb

Maschine: 2x MaK, Typ 6 332
Leistung: 1.920 kW (2.610 PS)
Geschwindigkeit: 12,5 kn
Propeller: Lips-Verstellpropeller in Kort-Düsen

Technische Daten
Länge: 67,84 m
Breite: 14,80 m
Tiefgang: 1,96 m
Verdrängung: 2265 BRZ
Tragfähigkeit: 331t
Passagiere: 1190 (mit Sonnendeck)
Fahrzeugkapazität: 55 PKW
Registrierung: IMO 9038660

 

Etwas Geschichtliches – „Heut bin ich über Rungholt gefahren“

Vor über 650 Jahren, am 15. Januar 1362, begann die Zweite Marcellusflut, im Norden besser bekannt als Grote Mandrenke. Die Sturmflut fiel erst am 17. Januar wieder ab. In ihrem Verlauf zerlegt sie die Uthlande in Inseln, Halligen und Marschen, die Stadt Rungholt versank.

Detlef von Liliencron, der 1882 zum Hardesvogt der heutigen Hallig Südfall ernannt wurde, verdichtete die Rungholtsage zu seiner wohl bekanntesten Ballade. Rungholt war wohl eine bäuerliche, für damalige Verhältnisse große Stadt, unterhielt aber keine Städtepartner­schaften mit Sündenbabel, Atlantis, Sodom und Gomorra. Gleichwohl wurde aus Rungholt nach und nach ein sagenumworbener Ort voller Reichtum, Gottlosigkeit und anderer Schlechtigkeiten. Erst in diesem Jahrhundert konnte ihre Existenz und genaue Lage aufgrund von Funden zweifelsfrei belegt werden. Hier die erste Strophe der Ballade:

Heut bin ich über Rungholt gefahren,

Die Stadt ging unter vor sechshundert Jahren.

Noch schlagen die Wellen da wild und empört,

Wie damals, als sie die Marschen zerstört.

Die Maschine des Dampfers schütterte, stöhnte,

Aus den Wassern rief es unheimlich und höhnte:

Trutz, Blanke Hans.

 

EGV „FFM“ – Nachtrag

Ein Bild aus dem Internet hat mich veranlasst diese Situation nachzubilden. Links ist das Original (Bildquelle: Marine) und rechts die „Fälschung“ zu sehen.

EGV - Haben wir nicht gibt es nichtEGV FFM 303

Bei einem Besuch in Kiel, um mal wieder ein paar Bilder vom damals aktuellen Zustand des EGV zu machen, kam mir die Idee, dass ich meinen EGV auch an eine Pier oder Mole wie die Tirpitzmole im Kieler Marinestützpunkt legen könnte.

Tirpitzmole

Dazu habe ich drei Mal die Freedownload-Pier von Papershipwright nebeneinander geklebt und die Rückseite mit der Textur einer mit Moos bewachsenen Mauer beklebt. Oben drauf kamen dann ein paar Poller. Die Laternen sind aus dem Bausatz zur Columbuskaje geräubert und die gelb/schwarzen Sockel der Laternen selbst gemacht.

EGV FFM 304 EGV FFM 305 EGV FFM 306

Nun musste das ganze noch auf eine Grundplatte geklebt werden. Diese habe ich mit der Seefolie von Faller beklebt, dann die Pier drauf, das Modell daran und den Deckel (eine Sora-Haube) drüber.

EGV FFM 307 EGV FFM 308 EGV FFM 309 EGV FFM 310

Somit fehlten nur noch die Festmacher … und die sehen bei mir so aus (Ja, ich weiß, die Vorleinen sind nicht ganz korrekt, aber da habe ich mich in der Länge etwas verschätzt).

EGV FFM 311 EGV FFM 312

EGV „FFM“ – Takelage, Fanggitter, Seiltrommeln, Anker

Die letzten Teile vor der Fertigstellung sind an der Reihe. Es beginnt mit der Takelage. Diese habe ich nach den Bildern des Vorbildes aus dem schon vom RAS her bekannten „WonderWire“ sowie UniThread-Garn hergestellt. Die dicken Weißleimtropfen sind Absicht und sollen die Isolatoren oder Verbindungsstellen darstellen.

EGV FFM 287 EGV FFM 288 EGV FFM 289 EGV FFM 290

Dann kamen noch die Landedeckbeleuchtung auf das Landedeck und das Fanggitter um das Landedeck herum.

EGV FFM 291 EGV FFM 292 EGV FFM 293

Die Seiltrommeln in den Gitterboxen dürfen natürlich auch nicht fehlen.

EGV FFM 294 EGV FFM 295

Die Ankertasche sieht beim Vorbild auch anders aus, als auf dem Bogen. Also habe ich auch hier die Kleinigkeiten dazu gebaut.

Anker am Original EGV FFM 296

Und dann als Abschluss das letzte Highlight: drei Gabelstapler bestehend aus je 17 Teilen.

EGV FFM 297

Fertig!!! Nach 319 Stunden und 30 Minuten Bauzeit an 180 Basteltagen waren 6964 Teile verbaut….

EGV FFM 298 EGV FFM 299 EGV FFM 300 EGV FFM 301

… und es gab den obligatorischen „Linie fra Norge“ zur Indienststellung.

EGV FFM 302

« Ältere Beiträge Neuere Beiträge »