Bevor es hier mit den achteren Aufbauten los geht, möchte ich eine kleine „Diskussion“ nicht vorenthalten, die in dem besagten Forum, aus dem ich diesen Baubericht kopieren durfte, in Gang kam; schließlich ist sie großer Ansporn für meine künftigen Projekte.

Günter schrieb:

Moin Fiete,
teilst Du meine Meinung, dass es wohl nicht verkehrt ist, wenn ein guter Modellbauer sich traut, auch in die Konstrukteursliga einzusteigen?
Denn was ich hier im Forum von den Modellen von Andreas Jacobsen so sehe, auch wieder bei diesem Winzling, spricht für mich dafür. Sieht super aus und wirkt sicher verkaufsfördernd für den Verlag und den Konstrukteur. 
Schön, dass Du die Neuerscheinung so schnell umsetzt. Weiter viel Spaß wünscht
Günter (OpaSy)

Fiete schrieb:

Im Falle von Andreas würde ich deine Frage mit einem klaren und deutlichen „JA!!“ beantworten. Einerseits weiß er, was auf einen Bastler zu kommt und wo möglicherweise die Grenzen des Machbaren sind. Außerdem ist Andreas ein „Genauigkeits-Fanatiker“. Kein Teil wird für gut befunden, ehe es nicht absolut passgenau ist. Ich habe das hier wieder an dem Rumpf gemerkt. Es passte absolut 100%ig zusammen. Kein Nacharbeiten, keine Lücken, alles gut. Und immer wenn beim Kontrollbau neue Ideen auftauchten (auch da passte alles schon bestens zusammen, es gab nur Verbesserungen in Details), wurden die von ihm ohne Verzug umgesetzt. Das Ergebnis spricht für sich.

Dirk schrieb:

Hallo Fiete,
wenn ich das so richtig mitbekomme, scheint es eine tolle Zusammenarbeit zwischen dir und Andreas gegeben zu haben, wo einfach gemeinsam die Messlatte höher gelegt wurde. Als Freund von Inneneinrichtungen gefällt mir das natürlich sehr gut.
Gruß pianisto

Fiete schrieb:

Doch, das kann ich bestätigen. Nun waren wir beide uns auch darüber einig, dass so viel wie möglich von dem Original umgesetzt werden sollte. Zu alten Wilhelmshavener Zeiten wäre so ein Modell – wenn es das überhaupt gegeben hätte – mit maximal 50 Teilen ausgekommen, statt mit 350…  Insofern war sicherlich auch von Vorteil, dass wir beide schon mal ein Kartonmodell gebaut hatten, also wussten, was mit Schere, Cutter & Co. möglich ist.
Erschwerend kam hinzu, dass mir sehr viel an diesem Schiffchen liegt, wie ja wohl aus dem ersten Beitrag herauszulesen war…  [Anm.: siehe ersten Beitrag „Vom Original zum Modell“ dieses Bauberichtes]
Alles in allem eine Kombination, die zu einem ganz brauchbaren Ergebnis geführt hat…finde ich…so rein subjektiv…

Weiter im Text mit dem Baubericht … Natürlich hatte Andreas als Konstrukteur auch eigene Ideen, so beispielsweise bei den Relingen an der Achterkante des Wetterdecks, dass die Stützen rückseitig zu verdoppeln sind. Das findet sich auch bei den LC-Teilen wieder, wie man auf dem Bild 45 sehen kann. Auf dem Bild 46 kann man die Relinge eingebaut sehen.

Boroysund 045 Boroysund 046

Weiter geht es mit der Baugruppe (19). Das ist eine sehr umfangreiche Baugruppe, die praktisch die gesamte „Achterdecks-Möblierung“ umfasst. Als erstes ist die Abdeckung des Zuganges zum Salon im Achterschiff dran, den man auf dem Bild 47 in der Mitte sehen kann.

Boroysund 047

Dort ging es ein halbes Deck nach unten zum Salon 1. Klasse. Der ist in der Zwischenzeit wieder in den Zustand von 1936 versetzt worden. Hier zwei Bilder aus meinem Archiv, die während des Dampf-Rundum 2009 entstanden sind. In dem Salon sind sogar Bilder des damaligen norwegischen Königspaares, Haakon VII und Königin Maud, vorhanden.

Boroysund 048 Boroysund 049

Die große weiße Fläche hinter dem Niedergang ist eine Profilscheibe, die dem achteren Aufbau Form und Ausrichtung gibt. In diesem Aufbau sind zwei Passagierkammern und der Rauchsalon untergebracht. 

Boroysund 050 Boroysund 051

Achteraus von dem Aufbau sitzt der Ruderquadrant. Dort greifen die beiden Ruderketten an, die vom Handrad auf der Brücke bewegt werden und über Deck nach achtern laufen. Im Gegensatz zu beispielsweise „Bussard“ oder „Stettin“ gibt es hier keine Rudermaschine. Auf einer Anreise zum Dampf-Rundum nach Flensburg mussten zwei Mann am Ruder stehen, um das Ruder bewegen zu können…
Über dem Quadranten kommt als Schutz noch eine Gräting, die ich auch aus dem LC-Satz nehme. 

Boroysund 052 Boroysund 053

Was man bei dem Modell nicht sehen wird, ist die Inneneinrichtung der Kammern und Salons. Ich habe dem achteren Aufbau tatsächlich noch etwas Innenleben gegönnt. Die beiden Türen – je eine an Stb. und Bb. – gehören zu einem Quergang. Davor liegen die beiden Passagierkammern, der Salon achteraus. Damit man nun nicht quer durch den Aufbau schauen kann, habe ich ein paar Wände eingezogen. Dazu noch die Poller und dann sieht es so aus…

Boroysund 054

 Anschließend kamen das Sonnendeck (20) und die Reling (19l) an Bord. Bei der Reling muss noch der obere Durchzug, der Handlauf, geschwärzt werden. Ebenso werde ich die untere Kante noch schwärzen. Auf dem Bild 55 kann man ganz gut sehen, dass das noch erforderlich sein sollte.

Boroysund 055 Boroysund 056 Boroysund 057

Weiter geht es mit dem Niedergang vom Wetter- zum Sonnendeck.

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