Neukonstruktion des Kartonmodells der Fregatte Klasse 122

Mein nächstes Projekt nach der Fortsetzung und Fertigstellung der Konstruktion des Zollkreuzers ist die Fregatte Klasse 122. Hauptmodell des Bogens, aus dem auch die 7 anderen Fregatten gebaut werden können (zumindest werden die entsprechenden Teile mit den Schiffskennungen im Bogen enthalten sein), wird die Fregatte „Lübeck“ sein. Das hat einerseits persönliche Gründe und andererseits wird die „Lübeck“ wohl als letztes Schiff ihrer Klasse außer Dienst gestellt.

Fregatte Luebeck

Bevor ich mit der Konstruktion, die ich teilweise hier in meinem Blog zeigen möchte, beginne, möchte ich ein paar Sätze zum alten Wilhelmshavener Bogen schreiben, der 1982 von Piet gezeichnet wurde und von dem es zuletzt eine CD-Version zum Selbstausdrucken mit ergänzten Teilen gegeben hat.

Mit dem ursprünglichen Offsetbogen lassen sich nur die ersten 6 in Dienst gestellten Fregatten bauen, es fehlen die „Augsburg“ und „Lübeck“, deren Vorbilder 6 Jahre nach der „Karlsruhe“ auf Kiel gelegt wurden und deshalb noch keine Berücksichtigung im Bogen fanden.

Bei den Inhalten der ersten 18 Dateien der CD handelt es sich um Bitmaps (Scans des Offsetbogens in schlechter Auflösung mit 150dpi?), was sich auch in der Dateigröße von 145 kByte bis 333 kByte zeigt. Durch die Verkleinerung der originären Bogengröße von DIN-A3 auf DIN-A4 wurden die Grundplatte, der Mittelspant, die Bordwände und das Hauptdeck geteilt und mit zusätzlichen Klebelaschen ergänzt. Alle anderen Bauteile wurden neu angeordnet und scheinen unverändert.

Auf Bogen 4 sind die beiden Sea Lynx Hubschrauber mit einer blauen Farbgebung abgedruckt. In dieser Bemalung sind die deutschen Hubschrauber meines Wissens nicht geflogen (ich lasse mich da gerne vom Gegenteil überzeugen). Diese blaue Version kommt den dänischen Einheiten sehr nahe. Die deutschen Einheiten haben graue Farben, wie sie beim Offsetbogen noch Verwendung fanden.

SeaLynx

Die Bögen 19 und 20 enthalten ausnahmslos Vektorgrafiken von Bauteilen, die teilweise auch im Originalbogen vorhanden sind. Diese Teile sind beim Vorbild nachgerüstet oder geändert worden. So sind beispielsweise Radargeräte verändert und Waffensysteme hinzugekommen oder auch die Markierungen auf dem Hubschrauberlandedeck immer wieder geändert worden. Diese Änderungen sind auch in die neuen Dateien eingeflossen, wobei die Kennungen auf dem Hubschrauberlandedeck der „NIEDERSACHSEN“ (richtig wäre „ND“, falsch ist „NS“), der „KÖLN“ (richtig wäre „KO“, falsch ist „KN“) und der „LÜBECK“ (richtig wäre „LU“, falsch ist „LK“) eindeutig falsch und extrem schlecht recherchiert sind. Hier die falschen Kennungen…

Kennungen

Obwohl die Hubschrauberlandedecks für die „Augsburg“ und „Lübeck“ auf der CD-Version Berücksichtigung fanden, fehlen weiterhin die zugehörigen Bordwandteile und auch das Hangardach mit den Schiffskennungen „F213“ und „F214“.

Des Weiteren ähnelt die Farbe dieser neuen Teile überhaupt nicht denen der anderen 18 Bögen, so dass sich gewaltige Farbabweichungen beim Bau ergeben dürften, die nicht allein im Tintenstrahldruck, der für Kontrollbauten allemal ausreichend ist, begründet sind. Vielleicht ein Grund, warum kaum gebaute Modelle dieser CD-Version zu sehen sind.

Die Bauanleitung ist komplett neu und offensichtlich mit Microsoft Word geschrieben worden. Der neue Text beschreibt auf 16 Seiten den Zusammenbau der Teile. Die Abbildungen des Offsetbogens wurden durch neue Zeichnungen und Farbfotos ergänzt, die den Bau der neu hinzu gekommenen Teile dokumentieren. Rote Anleitungstexte weisen auf die hinzugekommenen Bauteile hin.

Alles in allem ist die CD-Version des WHV-Bogens in meinen Augen qualitativ absolut unbrauchbar und wird bei dem fortgeschrittenen Bastler sicherlich kaum Verwendung finden. Ein Grund mehr, dass der Bogen eine Neuauflage erhält.

Als ich mich am 3. März 2012 mit Piet auf der Überseebrücke in Hamburg zum OpenShip der Fregatten „Emden“ und „Hessen“ im Rahmen des „EAV 2012“ getroffen habe, da hatten wir beide beschlossen, das Modell neu zu konstruieren – und es muss auf jeden Fall die markante Decksrundung (immerhin 40cm) zur Bordwand mit aufgenommen und umgesetzt werden. Das werde ich natürlich bei der Neukonstruktion berücksichtigen. Das folgende Bild zeigt einen ersten Versuch dazu, der gar nicht so schlecht geworden ist, aber noch passgenauer werden muss. Auf der Stoßkante von heller Bordwand und dunklem Deck kommt später die Reling zum Stehen.

Decksrundung

Ansonsten wird für den Bogen der Ausrüstungsstand der Fregatten „Lübeck“ und „Augsburg“ von 2015 als Grundlage genommen. Dazu habe ich in der kommenden Woche einen weiteren Besichtigungstermin auf der Fregatte „Augsburg“, die nach Lübeck kommt und während der Kieler Woche einen Termin außerhalb des allgemeinen OpenShips auf der Fregatte „Lübeck“. Ich freue mich schon drauf…

2 Kommentare

  1. Fiete

    Moin Andreas,
    denn sind wir mal gespannt, was Du aus dem Bogen machst. Sicher eine gelungene Sache. Die abgerundete Dackskante sieht schon mal gut aus. Das Deck scheint mir aber noch ein Tick zu hell zu sein, oder?
    Weiterhin viel Erfolg damit wünscht
    Fiete

    • jabietz

      Moin Fiete
      Das Heckteil (es ist wirklich nur 15cm lang) ist ein „Schnellschuss“ zum Konstrukteurstreffen beim HMV gewesen, weil ich dort die Machart der Decksrundung mit den anderen Konstrukteuren diskutieren wollte.
      Die Farbe des Decks wie auch die der Bordwand ist natürlich nicht richtig. Um schwarze Tinte zu sparen, habe ich die Farbtöne mit zwei bestimmten helleren Pantone-Farben „angedeutet“. Später lassen sich die Farben dieser Bauteile mit der Suchen/Ersetzen-Funktion schnell ändern. Die annähernd richtigen Farben sind dann (vielleicht Ende des Jahres?) im Kontrollbau zu sehen.
      Lieben Gruß
      Andreas

Schreibe einen Kommentar zu Fiete Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert