Fregatte „Lübeck“ – Schanzdeck

Der Ausbau des Schanzdecks beginnt mit dem Deck selbst, welches aus den Teilen (27) und (27a) besteht.

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Die Klebekante (27b) für die Aufbauwand (27c) befindet sich mit dem bislang unterschlagenen Bauteil (26b) auf einer Verdoppelungsfläche. Diese Fläche wird in der Mitte geknickt und rückseitig zusammengeklebt, um auf doppelte Materialstärke zu kommen.

Ich bringe auf der einen Hälfte den Kleber auf und verstreiche ihn gleichmäßig mit dem Finger über die Fläche. So ist einerseits gewährleistet, dass überall Klebstoff hin gelangt und andererseits nehme ich überschüssigen Kleber automatisch von der Fläche.

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Nach dem Zusammenklappen sollte die Verdoppelungsfläche gut durchtrocknen. Schneidet man zu früh aus, dann können sich die beiden Seiten dabei noch verschieben.

Doch zurück zum Deck (27), welches bereits auf das Kantenfärben wartet. Um die weißen Schnittkarten des Kartons abzudecken, verwende ich Aquarellstifte. Mit einem Pinsel nehme ich die Farbe von dem Stift ab und wische sie auf die Kartonkante. Man könnte es auch mit Tusche machen, aber die Farbauswahl der Aquarellstifte ist beispielsweise bei Faber-Castell nahezu unerschöpflich und vollkommen ausreichend. Insbesondere die unterschiedlichen Grautöne sind bei Marineschiffen sehr hilfreich.

Für die Deckskante nehme ich den Farbton „Warmgrau IV“ und für die Aufbauten „Kaltgrau II“ oder auch „Kaltgrau III“.

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Die Rückseite von (27a) enthält Markierungen der Spanten, an denen man sich beim Aufsetzen des Decks auf das Spantengerüst orientieren kann.

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Anschließend noch (27b) und (27c) mit den Anbauteilen auf die Position und schon ist das Schanzdeck nach gut 20 Minuten fertig für den weiteren Ausbau. Nun könnte man noch meinen, ich hätte bei der Konstruktion der Rückwand (26) vergessen die beiden Türen doppelt zu zeichnen, damit sie, wie bei (27c), plastischer aussehen. Dem ist nicht so, denn diese Türen sind beim Vorbild bündig mit der Wand.

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In der Reihenfolge ginge es mit den Seiltrommeln (28) und (29) sowie dem Bedienstand (30) und der zugehörigen Winch (31) weiter. Es fällt auf, dass einige Bauteile mit einer grünen Teilenummer in einem sechseckigen Rahmen gedruckt wurden.

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Das deutet auf Bauteile der optional erhältlichen Ätzplatine hin. Diese Platine, die in meinem Shop genauer beschrieben ist, muss mit Farbe vorbehandelt werden. Das habe ich mit einer grauen Grundierung erledigt, die ich aus einer Spraydose aus dem Baumarkt aufgesprüht habe. Dieses Grau ist fast derselbe Farbton wie die Aufbauten, was eine weitere Behandlung unnötig macht.

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Und somit tausche ich die jeweiligen Kartonteile gegen Ätzteile aus.

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(28) und (29) müssen zu Rollen verarbeitet werden. Dazu feuchte ich diese Teile mit Zunge etwas an und rolle mit einem Stahldraht auf der Rückseite über das Bauteil, welches auf der Fingerkuppe liegt.

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Dabei rolle ich so eng zusammen, dass sich die Enden überlappen.

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Nun dürfen sich die beiden Teile ein paar Minuten von der Spucke erholen und trocknen. Zwischenzeitlich klebe ich die Ständer (28b)/(29b) mit Weißleim an die Seitenteile (28a)/(29a). Weißleim nehme ich deshalb, weil er nahezu rückstandslos auftrocknet. Ein Nachteil des Weißleims: man hat meistens nur eine Chance das zu verklebende Bauteil zu positionieren.

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Die Rollen werden ebenfalls mit Weißleim verklebt, den ich mit einer Stecknadel aufnehme und durch die Naht der Rolle ziehe. Danach sollten die Kanten genügend Kleber aufweisen und man kann die Kanten aufeinander stellen. Nach maximal 15 Sekunden hat der Weißleim angezogen und die Naht hält.

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Der überschüssige Leim kann in der Röhre verteilt werden.

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Zur Fertigstellung der Seiltrommeln werden die Röhren zwischen die Ätzteil-Ständer geklebt. Auf dem nächsten Bild sind auch der Bedienstand (30) und die Winch (31) schon fertig.

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Das Hubschrauberfanggitter habe ich vor dem Lackieren der Ätzteilplatine entfernt, weil ich es gerne etwas glänzend auf dem Landedeck sehen möchte.

Nun möchte ich diesen Baubericht nicht überfrachten und den Bau jedes Details mit 5 Fotos begleiten, sondern verweise für die Baugruppen (32 – Schleppklüse), (33 – Heckklüse), (34 – Poller), (35 – Tankkasten) und (36 – „Nixie“) auf die Abbildungen 4 und 5 der Bauanleitung. Die Poller (34) haben ein kleine Besonderheit, denn die zu rollenden Teile sind auf Papier der Grammatur 120 g/m² gedruckt. Mit diesem dünneren Papier lassen sich kleine Rollen leichter „drehen“.

Schließlich sind alle Baugruppen des Schanzdecks installiert und sehen bei mir wie folgt aus…

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Es fehlen noch die beiden Deckstützen (37) und (37a), die ich mit einem Skalpell aus der Verdoppelungsfläche stichle.

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Leider sieht die Rückseite danach nicht so schön aus.

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Abhilfe schaffe ich hier einigermaßen, in dem ich mit dem Fingernagel über die Rückseite streife und den Karton zurückdrücke.

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OK, die beiden Stützen werden auf das Deck und an die Rückwand geklebt und damit ist das Schanzdeck fertig.

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Somit geht es nach bisherigen vierdreiviertel Stunden Bastelzeit, in denen 121 Bauteile verklebt wurden, mit dem Hauptdeck weiter.

4 Kommentare

  1. Andreas Paul

    Hallo Andreas,
    das nenne ich mal einen ausführlichen Baubericht!

    Zur Kantenfärbung habe ich mal eine zeitlang die Pitt Artist Tuschestifte auch von Faber-Castell verwendet. Der Trick dabei ist, die Stiftfarbe etwas heller zu wählen als die eigentliche Bauteilfarbe und zügig über die Kante zu fahren. Sonst wird das viel zu dunkel und die Farbe dringt zu tief in den Karton ein. Inzwischen bin ich auch zu den Aquarellstiften übergegangen, denn sie halten länger. Bei den Tuschestiften fasert sehr schnell die Spitze aus. Von den Warm- und Kaltgraustiften habe ich die ganze Palette geordert. Man ist halt hauptsächlich ein „Grauer“. 😉

    Mit besten Gruß

    Andreas Paul

    • jabietz

      Moin Andreas

      Die Aquarellstifte waren von Anfang an mein Favorit. Was die Tuschestifte anbelangt, da habe ich mir schon so etwas gedacht, wie du es erfahren hast und habe gleich die Finger davon gelassen. Den passenden Farbton wähle ich bei den Aquarellstiften individuell. Manchmal ist eine dunklere Kante besser, weil sie die Form unterstreicht, manchmal aber auch die hellere, um die Kante nicht allzu sichtbar zu machen.
      Apropos „Grau“. Die Konstruktion der S-Pütz geht dem Ende entgegen. Es fehlen noch die Heck- und die Kielwasserlaterne, die Minenschienen und Flaggenstöcke. Danach, wahrscheinlich schon am kommenden Wochenende, beginne ich mit den Anleitungsbauten, die ich bis Ende November fertig haben möchte. Ja, und dann könntest du die nächsten drei Monate deine Warm- und Kaltgraustifte ausprobieren 🙂

      Liebe Grüße
      Andreas

  2. Andreas Paul

    Hallo Andreas,

    gerade bei Schotten, Luken und Deckeln wähle ich ein dunkelgrau für die Kantenfärbung. Das wirkt dann plastischer. Auch bei ausgestichelten Fenstern kann man so die Gummidichtung nachstellen.
    Das mit dem S-Pütz ist sehr schön. Ab Mitte Dezember habe ich Zeit! Betriebsferien!! 🙂 Dann verstehe ich das so, dass ich gleich ein fertiges Modell baue, wenn ich die Kanten färben soll. Und nicht den üblichen Kontrollbau. 😉 🙂

    Mit besten Grüßen

    Andreas Paul

    • jabietz

      Prima. Nein, einfacher Kontrollbau ohne Kantenfärbung genügt. Ein kompletter Exocetstarter würde auch genügen. Poller sind ohnehin vernachlässigbar und die 76mm-Oto-Melara sowie das Schlauchboot kommen als Kopie von der Fregatte und sind OK.
      Aber, lass uns das bei Zeiten per Mail oder Telefon klären…

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