„Cap Arcona“ – Spantengerüst und erste Decks

Vorüberlegungen
Nach Durchsicht meiner Baubogen-Sammlung stieß ich auf eben genau diese „Cap Arcona“ samt Ätzsatzplatinen. Beim Durchblättern der Seiten schreckten mich gleich die vielen Fenster und Bullaugen sowie Boote und Davits ab und von den Inneneinrichtungen des Salons, der Halle und des Speiseraums ganz zu schweigen.  Was wird davon später zu sehen sein? Ich weiß ja, dass von den Brückeneinrichtungen der „Mellum“, der „Frankfurt am Main“ und der „Nordic“ nur sehr wenig zu sehen ist. Bei der „Cap Arcona“ würde es nicht anders sein, weil das Bootsdeck sehr weit überkragt und dessen Stützen auch noch im Blickfeld liegen.

Die nächste Frage zum Modell war: „Kann und muss man die Bullaugen und Fenster ausschneiden?“ Eigentlich schon, aber was ist mit den Plattengängen? Liegen die Bullaugen auch genau übereinander? Also habe ich zur Beantwortung dieser Frage die entsprechenden Bögen 22 bis 25 ausgedruckt. Dann die Plattengänge der Steuerbordseite ausgeschnitten und mit Textmarker eingefärbt, um die eventuellen Unterschiede zu erkennen. Es sind zu diesem Zeitpunkt keine sichtbaren Differenzen – zumindest dann nicht, wenn die Überlängen der beiden mittleren Bordwandteile 51j und 52j nicht gebraucht werden. Vielleicht macht es ja auch Sinn, diese Streifen der Plattengänge später in einzelne Platten zu schneiden und auf die Bordwand zu kleben?!

001 - Bullaugenprüfung

Somit bleiben diesbezüglich nur ein paar Querspanten, an denen wahrscheinlich ein paar Ecken hinter den Bullaugen herausgeschnitten oder wenigstens schwarz angemalt werden müssen.

Zurück zur Inneneinrichtung. Wie kann man diese besser sichtbar machen? Vielleicht lassen sich der Tennisplatz (oberhalb des Speisesaals) und das Oberlicht vom Wintergarten (oberhalb der Halle) abnehmbar gestalten und vielleicht kann man auch den Aufbau des vorderen Treppenhauses (oberhalb des Festsaals) abnehmbar bauen. Bei der Sichtbarkeit der Einrichtung des Rauchersalons sehe ich schwarz, während die Brücke wohl im normalen Maße sichtbar sein dürfte. Genaueres kann man aber insgesamt wohl erst sagen, wenn das Modell bis zum Bootsdeck und dessen Aufbauwänden steht. Und darum habe ich einfach mal angefangen…

Infos zum Modellbaubogen
Das Modell wurde von Peter Brandt konstruiert. Die 44 DIN-A4-Bögen enthalten mit den Alternativteilen 5918 Teile. Die Länge des Modells wird gut 82 cm betragen und der Maßstab ist 1:250. Die Bauanleitung enthält 27 Seiten. 2 Seiten Teileliste sowie 5 Seiten über den Lebenslauf und die Technik des Schiffes komplettieren den Kartonmodellbaubogen.

Der Bogen gibt das Vorbild ab 1934 wieder, denn in dem Jahr wurde das Weiß der Aufbauten noch ein Deck tiefer gezogen, als es ursprünglich war.

002 - Modellbaubogen

Zum Verfeinern des Modells gibt es aktuell noch einen Ätzplatinensatz, bestehend aus 4 großen Platinen und 10 Seiten Beschreibung. Ein Lasercutsatz ist in der Planung und wird wohl mit der Neuauflage des Bogens erhältlich sein.

003 - Ätzplatinen 004 - Ätzplatinen

„Jetzt geht’s looos….“

Der hier beginnende Baubericht des Modellbaubogens erhebt keinen Anspruch auf lückenlose Beschreibung aller Bauschritte. Er soll aber (mehr oder weniger schonungslos) zeigen, wo es Differenzen zwischen Bauanleitung und/oder den Bauteilen gibt und wo ich Probleme beim Bau hatte.

Wie die meisten Schiffsmodelle, so beginnt es auch hier mit dem Spantengerüst. Und auch gleich am Anfang treten ein paar Ungereimtheiten auf, die in der Beschriftung der Bauteile, falschen Strichcodes sowie in der zu großen Höhe der Spanten 6, 8, 23 und 24 liegen. „Das fängt ja gut an“, habe ich mir gedacht und sogleich eine Fehlerliste begonnen, damit die Fehler und Ungereimtheiten, die mir beim Bau auffallen, in einer Neuauflage des Bogens nicht mehr vorkommen.

005 - Spantengerüst 006 - Spanten zu hoch 007 - fertiges Spantengerüst

Das fertige Spantengerüst wird bei mir so oft und so lange wie möglich mit Gewichten (hier sind es Kugellagerrollen) belastet, damit es sich nicht verziehen kann.

008 - Spantengerüst mit Gewichten

Das erste Deck ist in der Baugruppe 31 zu finden und ist der achtere Teil des D-Decks. Es wird mit Pollern, einer Ankerwinde, einer Winsch (kann mit den Bauteilen nicht nach dem Anleitungsbild gebaut werden!! – deshalb hier die Korrektur) sowie 4 Seiltrommeln ausgestattet.

 009 - Achterdeck 31Baugruppe 34

Das achtere C-Deck beschreibt die Baugruppen 41ff. Hier kommen auch schon die ersten Ätzteile ins Spiel. Die Treppe mit der Reling passen sehr gut in und um den Decksausschnitt. Die Decksstützen für das darüberliegende B-Deck erschienen mir als reines Ätzteil zu dünn, deshalb habe ich die vier Bauteile jeweils mit den verdoppelten Kartonteilen ergänzt. Die Aufbauwand 42 habe ich vor Aufbringen des Decks auf das Spantengerüst auf das Deck geklebt.

010 - Achterdeck 41 011 - Achterdeck 41

Der Blick auf das „überdachte“ D-Deck zeigt, dass von dessen Ausrüstung wohl nach Anbringen der Bordwand nur noch wenig zu sehen sein wird.

012 - Achterdeck 31 und 41

Weiter geht es mit dem Backdeck 45 und einem Problem zwischen den Klebelaschen der Aufbauwand 46 und den Treppen 46e-f. Die Klebelasche ist zu lang und muss um ca. 5mm gekürzt werden.

 013 - Backdeck 014 - Backdeck

Hier eine Gesamtansicht. Bei der Modellgröße habe ich ein kleines Problem mit meinem „Foto-Studio“ und dem begrenzten weißen Unter- bzw. Hintergrund, so dass ich Gesamtaufnahmen auf meiner Anrichte machen werde. Auf dem Bild kann der Nachbauer erkennen, dass ich zusätzlich drei Längsspanten in die großen Lücken geklebt habe. Das sollte den darauf liegenden Decks genügend Stabilität geben.

015 - Gesamtansicht

Das nächste Deck ist das Promenadendeck (B-Deck). Nach dem Unterkleben der Verstärkungsteile 50c-e mussten ein paar Korrekturen vorgenommen werden, die auf dem folgenden Bild zu sehen sind.

016 - Deck50 und 50a

Beim Probeauflegen der Decks auf das Spantengerüst traten zwei weitere Probleme auf: vorn und achtern muss am Mittelspant etwas ausgeschnitten werden, damit der Mast bzw. der Ladepfosten auch eingesetzt werden können.

017 - Deck 50 018- Deck 50a

Das Mittelstück des Decks 50b ist so konstruiert, dass es an beiden Enden eine Überlänge von einem Millimeter hat und somit genau in die Lücke eingepasst werden kann. Bei mir passte es mit der vorgesehenen Originallänge zwischen 50 und 50a.

019 - Deck 50b

Und hier wieder eine Gesamtansicht, bevor es mit den Bordwänden weiter geht.

 020 - Gesamtansicht

An dieser Stelle möchte ich etwas Statistik zum Bau des Modells zeigen: An 6 Basteltagen habe ich in 12 Stunden und 15 Minuten 247 Teile verbaut. 24 Bullaugen und 8 Fenster waren bisher erst an der Reihe, aber diese Zahlen schnellen bald in die Höhe.

Apropos Bullaugen und Fenster: ich hinterklebe diese mit Antistatikfolie aus dem IT-Bereich und benutze dafür die „flinke Flasche“ mit Lösungsmittel.

021 - Antistatikfolien

2 Kommentare

  1. Fiete

    Moin Andreas,
    da hast Du Dir ja ordentlich was vorgenommen!Ich vermute mal, dass die Fehlerliste relativ umfangreich wird, wenn ich so an meinen Versuch mit der BADEN, 1. Auflage denke…
    Dann viel Erfolg, es kommt ja allen künftigen Käufern zugute.
    Beste Grüße
    Fiete

  2. Marco

    Moin Andreas,

    wieder ein Baubericht der es lohnt gelesen und zu bewundert zu werden. Ich finde es klasse das Du gleich beschreibst welche Probleme auftreten können und wie man sie beseitigen kann.
    Viel Erfolg und ich werde am Baubericht dran bleiben!!
    Grüße von der Nordseeküste Cuxhaven’s
    Marco

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