Bei der Recherche zu der Kleinlokomotive fällt sehr schnell auf, dass es zwischen 1933 und 1965 mehrere Hersteller dieses Typs gab und jeder seine Lok in Teilen anders gebaut hat. Das zeigt sich auch in den vielen Fotos, die man im Internet findet. Somit ist es für mich schier unmöglich mich auf eine bestimmte Lok festzulegen (wie ich es vom Schiffsmodellbau her gewohnt bin) und aus dieser ein Modell zu konstruieren. Bei meinem Modell handelt es sich also nicht um eine detailgetreue Nachbildung einer konkreten Lok, sondern eher um einen Vertreter der Gattung „Kleinlokomotive der Leistungsgruppe II Baureihe KÖF II“ als solche. Diese wird mit seitlich offenem Fahrstand und den von mir aus vielen Bildern entnommen Details versehen, die es in dieser Zusammenstellung vielleicht nie auf oder an einer Lok gab … oder doch? Vielleicht ist „meine“ KÖF ja tatsächlich irgendwo unterwegs (gewesen). Die in diesem Modell verwendete Baunummer 4280 ist zumindest noch bei den Berliner Eisenbahnfreunden unterwegs
Nach vielen Tagen des Zeichnens waren weit über 250 Bauteile entstanden. Von der Konstruktion des U-Boots „U995“ weiß ich, dass viele Teile auf 0,5mm Karton oder gar 1mm Karton verstärkt werden mussten. Das wird bei dem Rahmen der KÖF und auch anderen Bauteilen nicht anders sein. Und weil ich einen Laserschneider nutzen kann, habe ich die entsprechenden Bauteile gleich für eine LC-Platine aufbereitet und mir dafür 0,5mm Bristol-Karton spendiert.

Somit startete ich vor knapp zwei Wochen eine Machbarkeitsstudie zur KÖF in 1:45 und in KvJ-Qualität. Mir hat die Konstruktion in Verbindung mit der Recherche und allem, was ich dabei über Eisenbahnen lernen konnte, bisher unheimlich viel Spaß bereitet.
Und hier ist das Ergebnis dieser Studie…

Ich habe mir erlaubt nicht alle Bauteile zu bauen, weswegen noch einige weiße Flächen zu sehen sind. Außerdem konnte ich während des Baus viele weitere Erkenntnisse durch das Internet gewinnen. So zeigt beispielsweise ein Video den hinteren Teil des tieferliegenden Übergangs und die Vorderseite der hinteren Pufferbohle deutlicher als mir vorliegende Fotos. Des Weiteren habe ich Fotos der Fußbremse der Kleinlok gefunden. Weiterhin habe ich auch das zunächst umgesetzte Konzept zu drehenden Rädern verworfen und geändert.