An dieser Stelle beginne ich einen neuen Baubericht und zwar soll es die Fregatte „Lübeck“ meines kleinen Eigenverlags werden. Auf das Vorbild gehe ich nicht weiter ein und verweise gerne auf meine Homepage zur „Fregatte Lübeck“, auf der sämtliche Informationen zu finden sind. Ich verzichte hier auch auf eine Bogenvorstellung, die ich bereits in meinem Online-Shop erstellt habe. Stattdessen werde ich bei vielen Bauschritten meine Arbeitsweise etwas genauer zeigen. Ich werde viele Detailaufnahmen (als Makro) zeigen, die wegen der Anzeige auf einem großen Monitor wahrscheinlich nicht immer schön anzusehen sind, aber mit dem normalen Betrachtungsabstand von 30cm durch das menschliche Auge relativiert sich alles und man findet die Problemzonen nicht wieder.

Des Weiteren ist hier im Blog auch Wissenswertes über die Konstruktion des Modells zu erfahren. Gleich im ersten Beitrag meines Konstruktionsthreads – hier klicken – steht einiges über das „wie“ und „warum“. Selbstverständlich wird es nach Fertigstellung des Modells wieder eine PDF-Datei dieses Bauberichtes als Download geben.

Die Kiellegung der Grundplatte (1) erfolgte bereits Mitte Juli 2018. Deswegen ist der Bau insgesamt auch schon ziemlich weit fortgeschritten und ich bin Stand heute, 10.09.2018, bereits bei der Baugruppe (83), der Brücke, angekommen.

Und damit geht es im Baubericht mit den ersten Bauteilen des Rumpfes los, der Baugruppe (1).

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Die Grundplatten (1) und (1a) haben Klebelaschen, die nach oben geknickt werden müssen. Dazu müssen diese Klebelaschen von der Rückseite gerillt werden. Um entsprechende Markierungen auf die Rückseite zu bekommen, steche ich mit der Stecknadel durch den Karton, drehe den Karton um und rille mit einer Reißnadel an einem Japanspachtel entlang von „Loch zu Loch“.

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Nun hätte man diese Knicklinie sicherlich auch auf die Rückseite drucken können, aber wenn der Druck nur minimal verrutscht, dann stimmt es auf der Vorderseite nicht mehr. Bei anderen Bauteilen ist ein minimaler Versatz von vielleicht 0,1 mm nicht weiter problematisch. Für die Zukunft werde ich diese Möglichkeit des Rückseitendrucks mit meinem Drucker und verschiedenen Einstellungen testen und an anderer Stelle darüber berichten.

Vor dem Ausschneiden des Bauteils, steche ich mit dem Skalpell einen kleinen Schlitz an die Stellen, wo später ein Querspant sitzen wird. Dadurch wird das an der Stelle auszuschneidende Dreieck etwas größer und die Klebelaschen geraten nach dem Hochknicken nicht mit den Querspanten in Kollision.

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Nun geht es ans Ausschneiden. Dafür nutze ich eine Silhouettenschere. Sicherlich kann man das auch mit einem Skalpell/Cuttermesser an einem Stahllineal entlang durchführen, aber wehe, wenn das Lineal verrutscht, dann kann das Bauteil schnell unbrauchbar werden. Ich empfehle für „lange Strecken“ immer die Schere zu nehmen.

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Nach ein paar Minuten liegt das erste ausgeschnittene Bauteil (1) auf dem Basteltisch.

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Die vordere Grundplatte (1a) wird auf die gleiche Weise gefertigt. (1) und (1a) können anschließend mit den Verbindungslaschen (1b) und (1c) verbunden werden. Die gerade Ausrichtung beider Teile zueinander prüfe ich mit einem langen Lineal entlang der Mittellinie.

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Die nächste Baugruppe betrifft den Mittelspant (2) bis (2b). Hier sind bei (2) und (2a) die Klebelaschen wechselseitig nach vorne und hinten zu knicken und somit entsprechend von vorn und hinten zu rillen. (2) weist noch eine Besonderheit auf und zwar wäre hier, wenn man das Hubschrauberfanggitter aus den Bauteilen (38a-c) bauen möchte, eine graue Fläche auszuschneiden. Die optional erhältliche Ätzplatine beinhaltet solch ein Gitter. Es kann aber auch durch ein anderes Material ersetzt werden. Wer kein Gitter einbauen möchte, der lässt die graue Fläche unberührt.

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Wie in der Bauanleitung empfohlen, kommt zunächst (2b) an (2a). Danach können die Klebelaschen von (2) und (2a) vorbereitet werden, denn (2a) wird jetzt auf die Grundplatte geklebt. Dabei ist unbedingt darauf zu achten, dass die Arbeitsfläche eine höchst gerade Platte ist, damit der Rumpf kein „Flitzbogen“ wird. Außerdem sollte man gleich ein paar Gewichte auf die Grundplatte (1a) stellen/legen, damit der Karton flach bleibt. In meinem Fall sind es Kugellagerrollen, die ich vor vielen Jahren von einem ganz lieben Modellbaufreund aus Flensburg bekommen habe.

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Nun kann auch die achtere Hälfte (2) des Mittelspants aufgeklebt werden.

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Ist alles sauber ausgerichtet, dann fehlt noch die Klebeverbindung (2b) zwischen (2) und (2a) sowie die Gewichte auf dem achteren Teil der Grundplatte. Verklebt habe ich alle Bauteile übrigens mit lösungsmittelhaltigem Alleskleber.

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Nun darf, oder besser, sollte diese Konstruktion über Nacht trocknen.

In der Zwischenzeit kann man sich schon mal eine halbe Stunde mit dem Ausschneiden der Querspanten (3) bis (22) beschäftigen. Bei den Spanten (9), (12), (16) und (17) sind ein paar Klebelaschen von vorne zu rillen, während Spant (15) von der Rückseite zu rillen ist. Bei vielen Spanten ist an der äußeren Rundung unbedingt ein kleiner Absatz von 0,2 mm zu berücksichtigen, in dem später die großen Klebelaschen des Decks zum Liegen kommen.

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Nach dem Ausschneiden der Spanten sieht es bei mir wie folgt aus…

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In der Bauanleitung wird in Abbildung 2 empfohlen, dass die Klebelaschen der Grundplatte (1) von der Position des Spants (8) nach achtern leicht rund vorzuformen sind, damit sich die Bordwände später nicht an den Spanten abzeichnen. Wahrscheinlich hätte man diesen Schritt noch vor dem Aufkleben des Mittelspants machen sollen. Jetzt ist aber auch noch ein guter Zeitpunkt dafür.

Wenn die Querspanten erst auf dem Mittelspant und mit der Grundplatte verklebt sind, dann wird es mit dem Runden der Klebelaschen schwieriger. Ich runde die besagten Klebelaschen mit einem 1 mm dicken Federstahldraht über die Fingerkuppe.

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So weit – so gut. Nun können die Querspanten auf den Mittelspant geklebt werden. Ich gehe dabei mit dem Kleber nicht unbedingt sparsam um. Die Mittellinie des Querspants bekommt mittig auf Vorder- und Rückseite „etwas“ Klebstoff und die untere Kante ebenfalls. Bei mir sehen die Spanten dann meistens so aus …

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Beim Einkleben der Querspanten in den Schlitz des Mittelspants ist unbedingt auf eine Flucht mit den Linien der noch einzubauenden Längsspanten (23) und (23a) sowie (24) und (24a) zu achten, denn nur dann sitzen die Spanten mittig auf der Grundplatte. Nach einer knappen Viertelstunde ist die Arbeit erledigt.

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Anschließend darf das Spantengerüst, welches sofort mit Gewichten beschwert wird, wieder über Nacht trocknen.

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Weiter geht es mit den Baugruppen (23-d) und (24-d). Die Längsspanten (23), (23a), (24) und (24a) werden mit den zugehörigen Klebelaschen (23b) und (24b) auf bereits gewohnte Weise vorbereitet. Bitte auf die Knicklinien und Auskerbungen achten. An (23a) und (24a) werden noch vor dem Einbau vier zusätzliche Klebewinkel (23c) und (24c) geklebt, die später als Decksauflage dienen.

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Nun können die Längsspanten in die Querspanten geklebt werden. Dazu sind an den Querspanten (12) und (16) die Klebelaschen umzuknicken, die anschließend mit den Längsspanten verbunden werden. Zuletzt werden die beiden Längsspantteile mit den Klebelaschen (23b) und (24b) verbunden.

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Ich gönne dem Spantengerüst ein paar Minuten Ruhe und stelle wieder Gewichte drauf. Zwischenzeitlich bereite ich die Bauteile (23d) und (24d) vor, die nicht bündig mit der Vorderkante der Querspanten eingeklebt werden dürfen, sondern sie müssen etwa eine Kartonstärke nach hinten gesetzt sein. In diese Lücke von ca. 0,2 mm wird später die Klebelasche der Bordwände verschwinden. Des Weiteren können die Stringerspanten (25) und (25a) ausgeschnitten werden, die am Bug zwischen die Spanten (17) und (22) gehören. Außerdem fehlt noch der letzte Querspant (26), der, mit dem zu verdreifachenden Bauteil (26a) als Schanzdeckauflage, vorbereitet wird.

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Nach zweieinhalb Stunden reiner Bastelzeit und 47 verbauten Einzelteilen sieht mein Spantengerüst nun wie folgt aus und der Kleber darf mindestens eine Nacht durchtrocknen.

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Auf den nächsten beiden Bildern kann man doch ziemlich gut erkennen, warum die Klebelaschen der Grundplatte im achteren Bereich gerundet werden sollten.

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Im nächsten Beitrag geht es mit dem Schanzdeck weiter. Früher sagte man zu dem Deck einfach nur „Schanz“. Man befehligte die Soldaten mit „Alle Mann auf die Schanz!“ zur Musterung … zumindest bis es eine Frau OLt. Schanz gab 🙂 . So wurde es mir zumindest bei der Besichtigung der Fregatte „Augsburg“ berichtet.