Viele Informationen zur Fregatte der Klasse 120 und der Klasse 122 sowie der neuen Korvette

Jahr: 2017 (Seite 5 von 6)

Fregatte „LÜBECK“ schließt sich Einsatzverband der NATO an

Quelle: presseportal.de

Am Montag, den 21. August 2017 um 10 Uhr, verlässt die Fregatte „Lübeck“ ihren Heimathafen Wilhelmshaven, um die Fregatte „Brandenburg“ bei der Standing NATO Maritime Group 2 (SNMG2) in der Ägäis abzulösen.

„Die Fregatte ‚Lübeck‘ wird in den kommenden Monaten als Teil eines NATO-Verbandes in der Ägäis patrouillieren“, so Fregattenkapitän Matthias Schmitt (42), Kommandant der ‚Lübeck‘. „Unser Hauptauftrag ist die griechischen und türkischen Behörden sowie die europäische Grenzschutzagentur Frontex zu unterstützen, um in einem sehr engen Seegebiet illegale Flüchtlingsbewegungen zu kontrollieren und zu unterbinden. Meine Besatzung geht dabei hoch motiviert und gut vorbereitet in diesen Einsatz“, fügt er hinzu.

Anfang September wird die Fregatte „Lübeck“ das Seegebiet vor der türkischen Küste erreichen, um dann nach einer kurzen Übergabe die Aufgaben der Fregatte „Brandenburg“ zu übernehmen. Die Männer und Frauen der „Lübeck“ werden voraussichtlich Mitte November nach Wilhelmshaven zurückkehren.

Hintergrundinformation

Die NATO unterhält zurzeit vier ständige maritime Einsatzverbände. Diese Verbände sind alle Teil der NATO und international besetzt. Die Standing NATO Maritime Group 2 ist einer dieser Verbände.

Die heutige SNMG2 wurde 1992 unter dem Namen STANAVFORMED gegründet. Der Verband operiert vor allem im Mittelmeer, kann bei Bedarf aber sofort in andere Krisengebiete verlegt und dort eingesetzt werden. Seine Aufgabe ist es, die Seewege im Mittelmeer zu überwachen und zu sichern.

Seit Februar 2016 trägt die NATO zur Erstellung eines Lagebilds für die griechische und türkische Küstenwache sowie die europäische Grenzschutzagentur FRONTEX in der Ägäis bei. Ziel des Einsatzes ist es, den Informationsaustausch und Reaktionszeiten zu verbessern, damit nationale Behörden gegen Schlepper und ihre Netzwerke vorgehen können.

“Zwei Marinen, eine Mannschaft – two navies, one crew“

Quelle: Royal Navy und „Deutsche Marine Blog“/Facebook

Britische „Wildkatze“ zur Ausbildung auf der „Lübeck“

Der neueste Hubschrauber der britischen „Fleet Air Arm“ hat nach siebenwöchiger intensiver Ausbildung bewiesen, dass er mit der Deutschen Marine in den Einsatz gehen kann.
Ein Wildcat-Hubschrauber vom Royal Navy Fliegerhorst Yeovilton begleitete die Fregatte „Lübeck“ durch dessen Einsatzausbildungsprogramm. Zum ersten Mal wurde der neueste einsatzbereite Hubschrauber der Royal Navy auf einer ausländischen Einheit eingeschifft.
Nachdem es zu Problemem mit Rissen im Heckausleger der „Sea Lynx“-Bordhubschrauber kam, suchte man Unterstützung bei verbündeten Seestreitkräften. Darauf bot sich das 815. Naval Air Squadron (NAS) mit einen ihrer neuen Wildcat-Hubschrauber als Ersatz an.
Nur ein Mitglied des 11-köpfigen Teams von Piloten und Technikern war ein fließend Sprachkundiger. Der Rest durchlief täglich je drei Stunden Deutschunterricht für fünf Monate (Operation Language Barrier), während die Luftfahrzeugbesatzung, vor der Einschiffung auf die „Lübeck“, gleichzeitig vom „Lynx“ auf die „Wildcat“ umgeschult wurde.
Der „Wildcat Flight“ verbrachte den Winter auf dem deutschen Marinefliegerhorst Nordholz (dem Äquivalent zu RNAS Yeovilton) und in Wilhelmshaven (Deutschlands Portsmouth), um den ersten Eindruck von der direkten Zusammenarbeit mit der Deutschen Marine zu erhalten.
Ende April waren die Marineflieger endlich bereit, sich der „Lübeck“ anzuschließen, welche das „Operational Sea Training“ bei der Royal Navy vor Plymouth durchlief.
Das Flugdeck der „Lübeck“ fanden die Marineflieger „gefährlich schmal“, aber nicht so eng wie den Hangar, der Wildcat -Hubschrauber hatte in ihm gerade mal 15 Zentimeter Luft vorn und hinten.
Gemeinsam gingen Fregatte und Hubschrauber dann durch die harte Ausbildung: Brandabwehr, Abwehr von Luft- und U-Bootangriffen, reagieren bei Katastrophen an Land, durchführen von Geleitschutz und vieles mehr. Unterbrochen wurde die Ausbildung von den ruhigen Wochenenden im Hafen, wo die britischen Kameraden dann auch das „Einlaufbier“ kennenlernen durften.
Laut Fregattenkapitän Matthias Schmitt, Kommandant der „Lübeck“, sind die Briten und Deutschen „ein wirklich großartiges Team, auf dass ich mich verlassen kann, auch nach einigen anfänglichen Sprachschwierigkeiten“.
„Um es der britischen Crew leichter zu machen, sich an das tägliche Leben an Bord zu gewöhnen, wurden alle Lautsprecherdurchsagen auf Englisch wiederholt“, so Schmitt.
„Es wurde viel Deutsch gesprochen, etwas Englisch und manchmal „Denglisch“ – und wenn sie die richtigen Worte gar nicht finden konnten, wurden Hände und Füße benutzt.“
Die häufigste und geläufigste Lautsprecherdurchsage lautete während der Ausbildung: Achtung, Wildkatze! Action Wildcat!

Eigentlich sollte die „Wildkatze“ auch für den nachfolgenden Einsatz an Bord der „Lübeck“ verbleiben, doch aufgrund operativer Gründe kann der Hubschrauber die Fregatte nicht zum SNMG 2 Einsatz in der Ägäis begleiten.
„Unser deutsches Abenteuer war eine enorme Herausforderung und wir sind am Boden zerstört, dass es aufgrund operativer Gründe verkürzt wurde“, sagte „213 Flight“ Commander Lt Oliver Brooksbank.
„Aber wir haben bewiesen, dass wir einen brandneuen Hubschrauber in einer anderen Sprache auf bzw. von einem ausländischen Schiff einsetzen können – und das ebenso effektiv wie auf einem Schiff der Royal Navy. „Wildcat“ und „Lübeck“ waren ganzheitlich integriert, kompatibel und bereit für weitere NATO-Aufgabenzuteilung.
Zwei Marinen, eine Mannschaft – „two navies, one crew“ – war unser Motto für die ganze Mission und wohin immer auch die Royal Navy uns schicken mag, hoffen wir, mit der Deutschen Marine auf diesem Weg zu arbeiten.“

 

„213 Flight“ kehrte gutgelaunt zum britischen Stützpunkt Yeovilton zurück – für einen Besatzungsmitglied im besonderen Maße. Am letzten Tag auf der „Lübeck“ hatte AET (Luftfahrzeugmaschinentechniker) Anthony Cotgreave seine Freundin Rachel Jones an Bord zum Familientag eingeladen. Sie fand das Schiff größtenteils verlassen vor, mit Ausnahme des Luftfahrzeugmaschinentechnikers in seiner ersten Garnitur, der auf dem Flugdeck DIE Frage stellen wollte.
Sie sagte JA zum Heiratsantrag, worauf sich das Hangartor öffnete und der Rest des Hubschrauberteams mit Champagnergläsern erschien.

 

 

Fregatte „LÜBECK“ zurück im Stützpunkt

Im Laufe des Montagvormittags hat die „Lübeck“ vom Bontekai durch die Schleuse in den Marinestützpunkt verholt.

Nach aktuellen Informationen direkt von Bord wird die Fregatte im August auslaufen und Richtung Mittelmeer steuern, wo sie dem NATO-Marineeinsatzverband SNMG2 (Standing NATO Maritime Group 2) unterstellt wird.

Im November soll die „LÜBECK“ zurückkehren, weil auch ein Kommandantenwechsel bevor steht.

Und im Dezember kann wieder der berühmt-berüchtigte Glühweinstand auf dem Lübecker Weihnachtsmarkt besucht werden.

Fregatte „LÜBECK“ ist Flaggschiff beim „Wochenende an der Jade“

Quelle: marinetraffic.com

Am Montag, den 26.Juni, hat die „LÜBECK“ um 16:00 Uhr den Hafen von Portsmouth verlassen und Kurs Heimathafen genommen.

Gestern Nachmittag machte sie noch ein paar Kringel in der Nordsee gemacht …

… bevor sie heute Vormittag gegen 10:45 Uhr am Bontekai in Wilhelmshaven festgemacht hat. Ab jetzt laufen sicherlich die Vorbereitungen auf das „Wochenende an der Jade“.

Ich werde am Sonntag mal hinfahren und nicht nur von der „LÜBECK“ ein paar Bilder machen.

 

100 Jahre danach

Quelle: marinetraffic.com

Die Fregatte „LÜBECK“ nahm am Freitag, den 23. Juni 2017, bei der Flottenparade im Hafen von Brest (Frankreich) zum Gedenken an den Ersten Weltkrieg zur See „1917-2017“ teil.

Dabei waren Schiffe aus sechs Nationen: das amerikanische Landungsschiff USS „Arlington“, die französische Fregatte FS „Primauguet“, die britische Fregatte HMS „Richmond“, die brasilianische Fregatte „Constituiçao“ und das irische Patrouillenboot „LÉ James Joyce“. Um den hundertsten Jahrestag der Ankunft der US-Truppen zu feiern (mehr als 800.000 Soldaten waren angelandet), lud die Marine fünf Nationen ein an einer Flottenparade im Hafen von Brest teilzunehmen.

Auf den Fotos des Fotografen Yannick Le Bris kann man mit gutem Willen auf dem Achterdeck der „LÜBECK“ eine Westland Lynx Wildcat erkennen, eine Weiterentwicklung des „Sea Lynx“.

Hier noch zwei Fotos der Marine Nationale…

Am Samstag dann ein weiterer Höhepunkt. Das Kreuzfahrtschiff „QUEEN MARY 2“ war auf dem Weg in den Hafen von Saint-Nazaire und wurde symbolisch als Atlantik-Verband eskortiert.

So sah das ganze bei MarineTraffic aus…

Abends wurde die Fregatte „LÜBECK“ entlassen und nahm Kurs Portsmouth, wo sie am Sonntagmittag gegen 14:30 Uhr einlief.

 

Fregatte „LÜBECK“ in Brest/Frankreich

Quelle: marinetraffic.com

Am Montag, den 19. Juni, hat die „LÜBECK“ um 13:00 Uhr ihren Heimathafen in Richtung Englischen Kanal verlassen. Am Dienstag ging es dann mit einigen Maschinen-Stopps ziemlich langsam durch den Kanal Richtung Brest, wo sie am Mittwoch um 8:40 Uhr im Marinehafen eingelaufen ist.

 

Britische „Wildkatze“ an Bord

Quelle: marine.de

Seit April ist erstmals ein U-Jagd-Hubschrauber der Royal Navy auf einer Fregatte der Deutschen Marine integriert.


Die Soldaten auf dem Landedeck der „Lübeck“, bereitet sich auf die Landung des „Wildcat“ vor (Quelle: 2017 Bundeswehr)

Eine Wildkatze an Bord eines deutschen Marineschiffs? Klingt seltsam, geht aber. Am 10. April flog sie ein: Ein Helikopter des Typs „Wildcat HMA Mk 2“ landete pünktlich um 14:56 Uhr auf dem Flugdeck der Fregatte „Lübeck“ im Englischen Kanal.

Die Crew des britischen Helikopters, bestehend aus Piloten, Copiloten und „Operator“ sowie den Technikern, ist nun Teil einer deutschen Besatzung. Insgesamt elf Personen quer durch alle Dienstgradgruppen. Das „Wildcat“-Team mit seinem Hubschrauber wird zunächst über den Zeitraum des German Operational Sea Training (GOST) von Anfang April bis Ende Mai in Plymouth an Bord bleiben.

Die britische „Wildcat“ vom Hersteller Agusta Westland ist bei der Royal Navy das Nachfolgemodell des „Sea Lynx“, den die Deutsche Marine als „Sea Lynx“ MK 88A seit 2000 als Bordhubschrauber verwendet. Rund vierzig Jahre nach dem „Lynx“ entwickelt, hatte die „Wildcat“ ihren Erstflug 2009 und wurde 2014 bei der Royal Navy in Dienst gestellt.

Ein guter Helikoptertausch will vorbereitet sein


Der britische Helikopter „Wildcat“ ist pünktlich auf der Fregatte „Lübeck“ gelandet (Quelle: 2017 Bundeswehr )

Die Planung für diese Einschiffung hatte bereits Mitte 2016 begonnen. Vertreter beider Marinen haben in mehreren Treffen rechtliche, organisatorische und technische Hürden geklärt. Im Vorfeld hatte zum Beispiel eine Begehung und Vermessung von Flugdeck und Hangar der „Lübeck“ stattgefunden, um zu prüfen, ob der Hubschrauber überhaupt auf einer Fregatte der „Bremen“-Klasse untergebracht werden kann. Auch individuell bereitete sich die britische Crew intensiv auf die Zusammenarbeit vor: sechs Monate Deutschkurs für alle – damit in der Kommunikation auch nichts schiefgeht.

Der Unterrichtserfolg schien fast schon zu gut, denn einige Übersetzungen klingen doch sehr wörtlich. Wie antwortete der englische Pilot auf die Frage, wie er und seine Crew sich fühlen? Ich bin gut! Trotzdem: Die Kommunikation an Bord läuft inzwischen unkompliziert ab. Viel Deutsch, ein bisschen Englisch und ab und zu auch mal „Denglisch“. Und wenn dann mal ein Wort fehlt, kommen Hände und Füße zum Einsatz. Um der britischen Crew die Gewöhnung an den Alltag an Bord zu erleichtern, werden sämtliche Durchsagen der Schiffslautsprecheranalage auch in Englisch wiederholt.


Die „Wildkatze“ ist gelandet (Quelle: 2017 Bundeswehr)

Anders als leichte sprachliche Hürden ähneln sich die deutschen und britischen Abläufe im alltäglichen Flugbetrieb nahezu komplett. Die Verfahren basieren in beiden Marinen auf NATO-Vorschriften, sei es zum Beispiel der technische Betrieb an Bord oder der Umgang mit einer eventuellen Notsituation des Hubschraubers. Um etwaige minimale Unterschiede zu erkennen und Feinheiten abzustimmen, übte die „Lübeck“ mit den britischen Marinefliegern eine Woche lang in See intensiv den Hubschrauberbetrieb von einer Fregatte aus.

Diese Woche Übung vor dem GOST hat sich schon heute ausgezahlt, meint der Kommandant der „Lübeck“, Fregattenkapitän Matthias Schmitt. Wir haben ein tolles Team, auf das ich mich verlassen kann. Ich freue ich mich schon mit meiner deutsch-britischen Besatzung auf die kommenden sechs Ausbildungswochen in Plymouth.

VERGLEICH „WILDCAT“ UND „SEA LYNX

Die Primäraufgabe beider Helikopter ist die Aufklärung und Bekämpfung von Ubooten mit Sonar und Torpedos. Daneben eignen sie sich aber auch für die Bewaffnung mit Anti-Schiff-Raketen oder Maschinengewehren, oder aber für den Transport von Material und Personen. Gegenüber dem „Lynx“ hat die „Wildcat“ einige Neuerungen: Leistungsfähigere Motoren mit besserer Wärmeableitung sind besser geeignet für den Betrieb in heißen Regionen. Ein neu gestalteter Heckausleger ermöglicht auch einen leistungsstärkeren Heckrotor. Der Rumpf hat mit seinem Diamantprofil bessere Stealth-Qualitäten, um den Hubschrauber vor Radar zu verstecken. Das neue Phased-ArrayRadar macht es möglich, Ziele schneller besser zu verfolgen.

 

TECHNISCHE DATEN
Agusta Westland
„Wildcat“ HMA Mk2
Westland
„Sea Lynx“ Mk 88A
Länge (Rumpf +Rotor) 15,2 m 15,2 m
Rotordurchmesser 12,8 m 12,8 m
Höhe 3,7 m 3,7 m
Antriebsstärke 2 x 1.015 KW 2 x 835 KW
Höchstgeschwindigkeit  311 km/h 310 km/h
Reichweite 770 km 550 km
Abfluggewicht 6,0 t 5,1 t
Bewaffnung (wahlweise) 2 Torpedo Sting Ray 2 Torpedo Mk 46 bzw. MU 90
2 Wasserbomben keine
6 Seezielflugkörper geplant keine
2 schwere 12,7 mm Maschinengewehre 1 schweres 12,7 mm Maschinengewehre

 

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