Auf dem Vorschiff befand sich ein 100-mm-Geschütz, dahinter, höher gesetzt, ein 40-mm-Zwillingsgeschütz. Dahinter standen zwei vierfach U-Jagd-Raketenwerfer 375 mm von Bofors. Auf den achterlichen Aufbauten auf jeder Seite ein 40-mm-Bofors-Einzelgeschütz und am Ende des Aufbaus nochmals eine 40-mm-Doppellafette.
Auf dem Achterdeck befand sich ein zweites 100-mm-Geschütz. Ferner waren je zwei 533-mm-Torpedorohre hinter den vorderen Aufbauten. Mit ihnen wurden Mk 44-Torpedos verschossen. Hinter den Torpedorohren waren Minenschienen verlegt, die bis zum Heck verliefen, an dem zwei Wasserbombenwerfer installiert waren.


100-mm-DP-Geschütz L/55 Creusot-Loire

Das „DP“ in der Typenbezeichnung für dieses 100-mm-Geschütz ist das Kürzel für double purpose, also „doppelter Zweck“. Das bedeutet, dass mit diesem Geschütz See- als auch Luftziele bekämpft werden können.

Das DP-Geschütz findet man als Standard-Rohrwaffe auf sehr vielen Kampfschiffen, besonders natürlich auf denen der französischen Marine. Die Waffenstände wurden bei Creusot-Loire (ex Fa. Schneider) ab 1953 entwickelt und von etwa Anfang der 60er-Jahre bei Neubauten installiert. Das waren vor allem die damals neuen Flugzeugträger FOCH und CLEMENCEAU, die von 1961 bis 1963 in Dienst gingen und als höchste Dotierung je 8 derartige Einzelrohrwaffen des Modells 53 erhielten. Bis heute wurden die Kanonen ständig weiterentwickelt und mit unterschiedlichen Bezeichnungen eingeführt. Die Form der charakteristisch abgeschrägten Hauben blieb dabei aber unverändert. Erst in jüngster Zeit sieht man bei den modernen Fregatten der LA FAYETTE-Klasse „Stealth-Türme“, bei denen die ursprünglich senkrechten Wände nun auch leicht schräg stehen.

Für den Einbau auf Kampfschiffen der Bundesmarine wurden über 60 Geschütztürme von Frankreich beschafft. Sie fanden Aufstellung auf den Zerstörern der HAMBURG-Klasse (je 4), auf dem Schulschiff DEUTSCHLAND (4), auf den Fregatten der KÖLN-Klasse (je 2), auf den Tendern der RHEIN- und MOSEL-Klasse (je 2) und nach Modernisierungen auch auf den alten, von der britischen Marine übernommenen Fregatten SCHARNHORST (2), GNEISENAU (1).

Die Waffen arbeiten automatisch und werden über Funkmess-Feuerleit-Anlagen radargesteuert. Bei Ausfall des Leitradars können sie selbstverständlich auch „von Hand“ über optische Zielgeräte und mechanische Antriebe in den Türmen gelenkt und abgefeuert werden. Je nach Ausführung sieht man bei den Türmen an den schrägen Vorderwänden zwei Schützenkuppel. Auf vielen Fotos erkennt man, dass diese Kuppeln bei Nichtbesetzung der Schützensitze mit Blechkappen abgedeckt sind. Die Tritte zum Besteigen der Turmdecken laufen auf beiden Seiten durch. Die Waffenrohre sind wassergekühlt. Die Zuleitungsschläuche hängen stets im Bogen an der Unterkante der Rohre. Die Plattform an der hinteren Turmwand kann hochgeklappt werden.

Die leer geschossenen Patronenhülsen werden über eine Auswerferbahn nach vorn auf das Deck geschleudert. Die Boote der KÖLN-Klasse hatten ein gewölbtes Umlenkblech, damit die Hülsen nicht zu weit geschleudert werden. Die Depression der Waffen beträgt -15°, damit sich das Schiff auch noch bei Schlagseite gegen Seeziele auf kurze Entfernung wehren kann.

Die Rohre sind 55 Kaliber lang (L/55). Das sind hier (beim 100 mm Kaliber) exakt 5,50m. Aus einer Ladetrommel unter Deck werden die fünfunddreißig 23,2kg schweren Granatpatronen über eine mitschwenkende Ladebahn der Waffe zugeführt und die 13,5kg schweren Projektile mit einer recht hohen Schussfolge von 60 Schuss/min und mit 870 m/sek. Mündungsgeschwindigkeit verschossen. Bei 40° Rohrerhöhung wird eine Schussweite von 17km erreicht. Ein Waffenstand Modell 53 wiegt komplett etwa 22t. Zur Turmbesatzung gehören acht Marinesoldaten: vier im Turm und vier im darunterliegenden Munitionsraum. Letztere vier laden die Patronen aus den Stellagen in den Aufzug zur Ladebahn.


40-mm/L 70 Breda Mod 58

Bei der Bundesmarine waren die 40-mm-Flak-Zwillinge vom Typ 106 mit ihren charakteristisch nach oben herausragenden Mehrladeeinrichtungen auch auf den Fregatten der Köln-Klasse installiert. Diese Waffenstände waren italienische Lizenzbauten der Firma „Breda Meccanica Bresciana“, welche die ursprünglich schwedischen BOFORS-Waffen in Einzel- (Typ 107) und Zwillingswaffenständen produzierte.

Teilweise wurden die Waffenstände für ständig oder über einen längeren Zeitraum einkokoniert gefahren.

Im Waffenstand Typ 106 sind zwei 40-mm-BOFORS-Waffen (Rückstoßlader mit Fallkeilverschluss und Flüssigkeitsbremse) mit einem Mittenabstand von 600 mm nebeneinander eingebaut. Die Luft- und Seezielbekämpfung erfolgte mit patronierter Munition. Die Rohre sind 70 Kaliber lang. Das ergibt eine maximale Schusshöhe von 8,7km sowie eine Schussentfernung max. 12,6km. Dafür ist eine Anfangsgeschwindigkeit der 0,96kg schweren Geschosse von 1.000 m/sek. nötig. Die Feuergeschwindigkeit je Rohr beträgt 240 Schuss/min. Selbstverständlich kann Einzel- und Dauerfeuer geschossen werden. Der Hand-Höhenrichtbereich reicht von -20° bis +90°; der maschinelle von -18° bis +88°. Der Seitenschwenkbereich ist nach den Gegebenheiten an Bord begrenzt, beträgt aber max. 360°. Die Höhen- und Seitenrichtgeschwindigkeit mit Motorantrieb beträgt gute 95°/sek. Der maximale Rohrrücklauf beträgt 250 mm. Jedes Rohr entwickelt beim Abfeuern eine Rückstoßkraft von 2,7 t. Die Rohrlebensdauer beträgt etwa 2.500 Schuss. Im Rohr sind sechzehn 5,6 mm breite Züge mit ansteigendem Drall (Anfangsdrall fast 4°, Drall an der Mündung etwa 6,6°) eingearbeitet. Der gesamte Waffenstand wiegt 6,51 t. Vorn und seitlich hat der Waffenstand einen Splitterschutz aus 5-mm-Stahlblech. Oben ist eine Rohrgarnierung angeschweißt. Eine Patrone wiegt 2,4 kg; davon die Treibladung 0,43 kg und im Geschoss sind 0,115 kg Sprengladung. Vier Patronen sind zu einem Patronenbündel zusammengefasst. Jede der beiden Mehrladeeinrichtungen kann max. 34 Patronen aufnehmen. Zusätzlich befinden sich in den Munitionslagern an der Hinterkante des Waffenstandes weitere 48 Patronen (12 x 4 Patronen).


375-mm-U-Jagd-Raketenwerfer BOFORS vierrohrig

Der vierrohrige Werfer ist ähnlich einer Schiffskanone aufgebaut. Es gibt einen Decksdrehsockel, um den die hier kastenartige „Lafette“ horizontal dreht. Das Drehgetriebe ist in diesem Kasten eingebaut. In zwei seitlichen Lagerarmen ist das Rohrbündel vertikal schwenkbar eingehängt.
Diese Höhenschwenkung erfolgt wie bei jeder Kanone über ein Zahnsegment und einen Ritzelantrieb. Auch dieses Getriebe ist in den Kasten eingebaut. Das Rohrbündel hat wie fast jede Schiffskanone einen Federausgleicher. Mit einer Schwenkachse lagert er in einem Stehlager. Die Wasserbomben werden nur im Bereich zwischen 15° und 60° abgefeuert. Dabei wird eine eher flache Flugbahn bis zur Wasseroberfläche angestrebt, weil so die Flugzeit am kürzesten ist. Die Sinkzeit bis zur Detonationstiefe kommt ja noch dazu. Beim Hafen- und normalen Seebetrieb liegt das Rohrbündel in der untersten Lage auf zwei Stützen auf und wird zusätzlich von einer Zurrstange gehalten. So bleibt das Getriebe vor Beschädigungen geschützt.

Zum Nachladen wird das Rohrbündel senkrecht nach oben gestellt. In dieser Stellung ist die Drehachse des Deckssockels gleichzeitig der Mittelpunkt des gedachten Teilkreises, auf dem die Rohre angeordnet sind. Die Rohrmitten sind bei Original genau 700 mm von der Drehachse entfernt. Die Rohre selbst haben einen Winkelabstand von je 36°. Im Deck ist eine mit einem Schwenkdeckel verschlossene Ladeöffnung. Das jeweilige Rohr wird exakt über diese Öffnung geschwenkt und so kann die nächste Rakete von unten in das Rohr geschoben werden. Ein Sperr-Riegel einer Haltevorrichtung hält die Rakete am hinteren Ring-Leitwerk, damit sie nicht nach hinten aus dem Rohr herausrutschen kann. Der Aufzug erfolgt elektromotorisch oder – im Notfall – auch mit Handkurbeln.

Beim Abfeuern stützt sich der austretende Gasstrahl gegen eine schrägstehende Wand, die auch als Flammenschutz dient. Damit der heiße Gasstrahl die außenliegenden Elektrokabel nicht beschädigen kann, gibt es am Rohrbündel und an den Seitenträgern Schutzbleche. Die vier Rohre ragen nach vorn den größten Betrag ihrer Länge frei aus dem Grundkörper heraus.

Der Werfer wird von einer Feuerleit-Zentrale aus ferngesteuert gerichtet und abgefeuert. Ein Richten von Hand durch Kurbeln im Bedienungsraum unter dem Werfer ist im Notfall auch möglich. Kurz vor dem Abfeuern werden die Zünder der Raketen ebenfalls über die Haltevorrichtung auf die gewünschte Detonationstiefe eingestellt. Die Raketen werden nacheinander abgefeuert, kürzester Zeitabstand dabei 1 Sekunde. In der Literatur werden drei verschiedene Typen von WABO-Raketen genannt:

  • „M/50“ 250kg, Schussweite 300 – 830m
  • „Erika“ 250kg, Schussweite 600 – 1.600m
  • „Nelli“ 230kg, Schussweite 1.520 – 3.600m

Für den Seitenrichtbereich sind 264° oder auch 240° angegeben. Der Werfer (mit allen Teilen unter Deck) wiegt 7,3 t; die Flammenschutzwand 0,8 – 1 t. Die Decksplatte, mit welcher der Werfer auf dem Deck montiert ist, hat eine Größe von 1870 x 2220 mm. Die Richtgeschwindigkeiten für die Höhen- und Seitenrichtung betragen jeweils gleich 18°/sek. Alle vier Rohre werden in etwa 3 Minuten nachgeladen. Die Förderanlage des Raketenmagazins kann 16 Raketen aufnehmen.


40-mm-Flak BOFORS Typ 107 „Breda“

Im Waffenstand Typ 107 war eine 40-mm-BOFORS-Waffe (Rückstoßlader mit Fallkeilverschluss und Flüssigkeitsbremse) eingebaut. Die Luft- und Seezielbekämpfung erfolgte mit patronierter Munition. Das Rohr ist 70 Kaliber lang. Das ergibt eine maximale Schusshöhe von 8,7 km sowie eine Schussentfernung von max. 12,6 km. Dafür ist eine Anfangsgeschwindigkeit der 0,96 kg schweren Geschosse von 1.000 m/sek. nötig. Die Feuergeschwindigkeit beträgt 240 Schuss/min. Der Hand-Höhenrichtbereich reicht von -20° bis +90°; der maschinelle von -18° bis +88°. Der Seitenschwenkbereich ist nach den Gegebenheiten an Bord begrenzt, beträgt aber maximal 360°. Die Höhen- und Seitenrichtgeschwindigkeit mit Motorantrieb beträgt gute 95°/sek. Der maximale Rohrrücklauf beträgt 250 mm. Das Rohr entwickelt beim Abfeuern eine Rückstoßkraft von 2,7 t. Die Rohrlebensdauer beträgt etwa 2.500 Schuss. Im Rohr sind sechzehn 5,6 mm breite Züge mit ansteigendem Drall (Anfangsdrall fast 4°, Drall an der Mündung etwa 6,6°) eingearbeitet. Der gesamte Waffenstand wiegt 3,61 t. Vorn und seitlich hat der Waffenstand einen Splitterschutz aus 5-mm-Stahlblech. Oben ist eine Rohrgarnierung angeschweißt. Eine Patrone wiegt 2,4 kg; davon die Treibladung 0,43 kg und das Geschoss hat eine 0,115 kg schwere Sprengladung. Vier Patronen sind zu einem Patronenbündel zusammengefasst. Die Mehrladeeinrichtung kann maximal 34 Patronen aufnehmen. Zusätzlich befinden sich in den Munitionslagern an der Hinterkante des Waffenstandes weitere 48 Patronen (12 x 4 Patronen).

Die Mehrladeeinrichtung kann zum Nachladen geöffnet werden. Im Innern befinden sich zwei Kettentriebe, von einer Handkurbel angetrieben, um die Patronenbündel der Ladeeinrichtung auf der Waffe zuzuführen. Neben den Vorderkanten der Lafettenständer sind zwei schrägstehende Rohre montiert. In ihnen sind entweder Gewichte oder Federn eingebaut, welche über Stahlseile das vordere, schwerere Ende der Waffe anheben. Im Normalfall wird der Waffenstand von einer Lenksäule an der linken Seite gelenkt, welcher einer Lenksäule im Flugzeug ähnelt. Füllt dieser motorische Antrieb aus, so kann von den beiden Richtschützen auch manuell gerichtet werden. Dazu haben sie gekröpfte Handkurbeln. Damit sie beim Normalbetrieb nicht stören, sind sie am Kurbelzapfen nach unten oder oben weggeklappt. Hinter den Richtschützen stehen die beiden Ladeschützen in den ovalen Halteringen, damit sie bei Seegang einen sicheren Stand haben. Der hintere Teil dieser Ringe kann jeweils geöffnet werden.

Die leergeschossenen Patronenhülsen werden, wie üblich, durch einen Auswurfkanal nach vorn ausgeworfen. Damit sie nicht über Bord gehen, ist auf dem Deck ein hoher Blechring aufgeschweißt, dessen Innenraum als Sammelbehälter dient.


533-mm-Einzeltorpedorohr „Toro UJ 2“

Die Einzelrohre waren mit geringem Abstand auf den Seitengängen hinter dem Deckshaus aufgestellt. Somit konnten die Nachladetorpedos beim Nachladen durch das jeweils vordere Rohr und über kurze Stützböcke zwischen den Rohren geschoben werden. Schiffbauseitig sorgen flache Sockel dafür, dass die Drehsockel waagerecht zur Konstruktionswasserlinie stehen. Bei Deckssprung sind die Untersockel so unterschiedlich hoch, dass die hintereinander liegenden Rohrachsen in einer Flucht liegen. Das Zwischenstück zwischen dem Drehsockel und dem längeren Rohrstück ist ein Kegelstumpf (40° Kegelwinkel).

Vorn ist mit einem Flansch noch ein kürzeres Rohrstück angeschraubt. Der Torpedo gleitet in vier Längsschienen. Für den Torpedoschuss muss die vordere Klappe geöffnet werden. Das macht der Torpedogast mit einer Kurbel, die auf einen Achsstummel gesteckt wird und über eine lange Welle die Klappe öffnet. Bei Nichtgebrauch steckt diese Kurbel auf einem Zapfen auf dem Scharnierlager. Die gleiche Kurbel wird auch benötigt, um den hinteren Rohrverschluss zu öffnen. Dazu wird die Kurbel auf einen Zapfen gesteckt und über einen Ritzelantrieb der Pressring einen kleinen Betrag verdreht. Der Torpedo wurde mit Pressluft ausgestoßen. Die verwendeten Torpedos sind relativ kurz und vielleicht nur etwa 4,60 Meter lang. Normale konventionelle 533-mm-Torpedos sind meist 7 bis 8 Meter lang.