Bereits Ende März wurden die beiden Rumpfhälften der neuen Korvette „LÜBECK“ durch den Nord-Ostsee-Kanal zur Werft Blohm & Voss nach Hamburg geschleppt, wo sie dann „Hochzeit“ feiern werden.
Kategorie: neue Korvette
Mit der Kiellegung am heutigen Dienstag läuft die Plattformfertigung der letzten von insgesamt fünf neuen Korvetten der Klasse 130 für die Deutsche Marine auf Hochtouren. Pandemie-bedingt erfolgte das feierliche Kiellegen der Baunummer 10 der „Braunschweig“-Klasse, der zukünftigen Korvette „Lübeck“, auf der Peene-Werft in Wolgast im kleinsten Projektkreis. Vertreter des Auftraggebers und der Patenstadt Lübeck waren ebenfalls anwesend. Die neuen Korvetten – die Boote 6 bis 10 – werden unter Federführung der NVL Group (Naval Vessels Lürssen Group; ehemals „Defence“-Sparte der Fr. Lürssen Werft) an mehreren norddeutschen Werften gefertigt.
Tim Wagner, Chief Executive Officer (CEO) der NVL Group, sagte im Vorfeld der Kiellegung: „Mit dem Eintritt in die Bauphase der letzten Korvette Anfang Februar und der heutigen Kiellegung haben alle am Projekt beteiligten Teams bewiesen, die hohe Taktung bei der Fertigung der fünf Plattformen trotz erschwerter Bedingungen durch die Coronavirus-Pandemie erfolgreich umzusetzen.“
Parallel zur Kiellegung des Hinterschiffs am Wolgaster NVL-Standort erfolgt nun auf der Kieler Werft von German Naval Yards die Fertigung des letzten Vorschiffs. Vor- und Hinterschiff werden anschließend zum Zusammenschluss zum Hamburger NVL-Standort Blohm+Voss verholt. In Hamburg werden die rund 89 Meter langen Korvetten später dann auch in Betrieb genommen und durchlaufen von dort aus ihre Funktionsüberprüfungen und Abnahmen in Abstimmung mit den Fachabteilungen des öffentlichen Auftraggebers und der Deutschen Marine.
Aktuell befinden sich die Boote 6 (Korvette „Köln“), 7 (Korvette „Emden“) und 8 (Korvette „Karlsruhe“) in unterschiedlichen Stadien der Endausrüstung. Boot 9 (Korvette „Augsburg“) ist noch in der Fertigungsphase.
„Holstentor“ und „Passat“ begleiten neue Korvette Lübeck
Im Juli 2018 teilte die Marine mit, dass ein Schiff wieder den Namen „Lübeck“ tragen soll. Die Korvette mit dem Namen der Stadt wird vermutlich in einem Jahr auf Kiel gelegt. Auch die beiden Beiboote werden Namen der Hansestadt tragen.
Die Marine habe im November um Namensvorschläge für die Beiboote gebeten, berichtete Bürgermeister Jan Lindenau am Dienstag im Hauptausschuss der Bürgerschaft. Die Verwaltung hat sich für „Holstentor“ und „Passat“ entschieden. Der Name Passat sei unproblematisch, so der Bürgermeister, da es sich nur um Beiboote der Korvette „Lübeck“ handelt.
Bis 2016 sah die Planung einen Bedarf für fünf weitere Korvetten ab dem Jahre 2030 vor. Nachdem eine verzögerte Auftragserteilung für das geplante Mehrzweckkampfschiff 180 bekannt geworden war, verkündeten am 14. Oktober 2016 die beiden Sprecher der Regierungsfraktionen im Haushaltsausschuss des Bundestages, Eckhardt Rehberg (CDU) und Johannes Kahrs (SPD), den Plan zur Beschaffung fünf zusätzlicher Schiffe der „Braunschweig“-Klasse für zusammen 1,5 Milliarden Euro. Bis 2019 sollten zwei, bis 2023 alle fünf Schiffe in Dienst gestellt werden. Grund für die Neubeschaffung seien die neuen sicherheitspolitischen Herausforderungen im Ostseeraum, im Mittelmeer und in globaler Hinsicht. Daraus resultierende NATO-Forderungen an Deutschland, fünf Korvetten teilweise in höchster Einsatzbereitschaft bereitzustellen, seien im Juli 2016 erstmals bekannt geworden. Um einen schnellen Projektablauf zu erreichen, soll der Auftrag im Verhandlungsverfahren ohne Aufruf zum Wettbewerb an die Lieferanten des ersten Bauloses erteilt werden. Um bei allen zehn Korvetten einen einheitlichen Bauzustand zu erreichen, werden bei den älteren Schiffen Obsoleszenzen beseitigt.
Die Beschaffung des zweiten Loses wurde teilweise kontrovers diskutiert, da im letzten Rüstungsbericht der Bundeswehr kein Bedarf von fünf weiteren dieser Einheiten angegeben wurde und zudem Rehberg seinen Wahlkreis in Warnemünde hat, wo die Schiffe stationiert würden; in Kahrs Wahlkreis in Hamburg würden die Schiffe bei Blohm und Voss gebaut. Die am Vergabeverfahren nicht beteiligte Werft German Naval Yards erwirkte im Mai 2017 bei der Vergabekammer des Bundes in erster Instanz einen Stopp des Verfahrens.
Nachdem vom Haushaltsausschuss die Finanzmittel freigegeben wurden, fand die Vertragsunterzeichnung zwischen dem BAAINBw und dem Werftenkonsortium am 12. September 2017 statt. Die Werft German Naval Yards, die den Bau zuvor verhindert hatte, wurde in das Baukonsortium (Arge K130) aufgenommen; die Ablieferung der Schiffe an die Deutsche Marine soll im Zeitraum von 2022 bis 2025 stattfinden. Der Bau zweier Vorschiffe findet bei der Lürssen-Werft in Bremen statt, die restlichen drei Vorschiffe werden bei German Naval Yards in Kiel hergestellt und vorausgerüstet. Die fünf Hinterschiffe werden bei der zur Lürssen-Gruppe gehörenden Peene-Werft in Wolgast gefertigt. Die Zusammenfügung der Segmente, die Endausrüstung der Korvetten sowie deren Inbetriebnahme, Erprobung und Übergabe an die Marine finden bei Blohm + Voss in Hamburg statt.
Am 18. Juli 2018 billigte Bundesministerin der Verteidigung Ursula von der Leyen den Vorschlag der Marine, die fünf neuen Korvetten „Köln“, „Emden“, „Karlsruhe“, „Augsburg“ und „Lübeck“ zu taufen. Damit verbunden ist eine Patenschaft der Städte mit dem jeweiligen Schiff, die allesamt Namen erhalten, die bereits Schiffe der Bremen-Klasse trugen. Der erste Stahlschnitt der „Köln“ soll im Januar 2019 erfolgen, deren Kiellegung im April desselben Jahres. Die weiteren Kiellegungen sollen in oben genannter Reihenfolge sukzessive bis Dezember 2020 erfolgen.
Quelle: wikipedia
Das folgende Bild zeigt die Korvetten „Magdeburg“ (rechts) und „Ludwigshafen am Rhein“ (links) im Marinehafen „Höhe Düne“ in Warnemünde am 13.06.2015.