Autor: Marcus Popke – Quelle: www.einsatz.bundeswehr.de 

Auf der Fregatte „LÜBECK“ kam es zu einem Besuch der besonderen Art. Der Kommandeur der 6. Japanischen Escort Division kam zusammen mit einer Delegation an Bord und nutzte die Gelegenheit, Erfahrungen beim Anti-Piraterie Einsatz auszutauschen und die Verständigung zwischen beiden Nationen zu vertiefen.


Kapitän zur See Tsutomu Okawa und Fregattenkapitän Peter Christian Semrau (Quelle: Bundeswehr/Julian Fuchs)

In den frühen Morgenstunden des 5. November näherte sich vor der somalischen Küste der japanische Zerstörer „TAKANAMI“ langsam an die „LÜBECK“ an. Wenig später landete der Bordhubschrauber der „TAKANAMI“ auf dem Flugdeck der „LÜBECK“. Der Kommandant, Fregattenkapitän Peter Christian Semrau, begrüßte Kapitän zur See Tsutomu Okawa zusammen mit neun weiteren japanischen Marinesoldaten.

Zunächst führte der Kommandant seine Gäste in die Offiziermesse, wo sich die Soldaten beider Nationen vorstellten und ihre Erfahrungen aus dem laufenden Einsatz austauschten. Zusätzlich informierten sie sich gegenseitig über die Fähigkeiten, Möglichkeiten und Aufgaben ihrer Schiffe.


Fregattenkapitän Semrau erläutert der japanischen Delegation die Arbeit seiner Soldaten auf der Brücke der „LÜBECK“ (Quelle: Bundeswehr/Julian Fuchs)

Anschließend erhielten die Gäste bei einer Führung einen umfangreichen Einblick in die Arbeit und das Leben an Bord der „LÜBECK“. Zusätzlich fand noch ein sogenanntes „Crosspoll“ zwischen beiden Schiffen statt. Bei diesem Austausch von Besatzungsmitgliedern zwischen den zwei Schiffen erhalten diese die Möglichkeit, einen Eindruck des Bordlebens auf anderen Schiffen zu bekommen.


Deutsche Soldaten gehen auf der Fregatte „LÜBECK“ an Bord des japanischen Bordhubschraubers (Quelle: Bundeswehr/Julian Fuchs)

Zehn Soldaten der „LÜBECK“ tauschten für einige Stunden das Schiff und kamen mit begeisterten Eindrücken wieder zurück, was nicht nur am Essen mit Stäbchen lag. „Die herzliche und zuvorkommende Art unserer Gastgeber ließen anfängliche Barrieren angesichts der fremden Sprache und der außereuropäischen Umgebung rasch dahinschmelzen“, berichtete Oberleutnant zur See Patrick A. nach seiner Rückkehr.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen verabschiedete sich die japanische Delegation von der Fregatte „LÜBECK“. Kapitän zur See Okawa bedankte sich bei Fregattenkapitän Semrau und seiner Besatzung für den Besuch und für die Gastfreundlichkeit. Besonders die Einblicke und authentischen Gespräche seien von großem Interesse gewesen. Auch Fregattenkapitän Semrau bekundete seinen Dank für den Besuch. „Dieser Besuch ist wieder ein sichtbares Zeichen dafür, dass Meere Nationen nicht trennen, sondern verbinden“, resümierte der Kommandant bei der Verabschiedung im Hangar der „LÜBECK“.

Auch Austausch mit spanischer Fregatte

Bereits einen Tag zuvor gab es im Golf von Aden ein „Crosspoll“ zwischen der „LÜBECK“ und der spanischen Fregatte „NAVARRA“. Auch hier konnten einzelne Besatzungsmitglieder die Möglichkeit nutzen, einige Stunden auf dem anderen Schiff zu verbringen. Gleichzeitig wurde die Zusammenarbeit der Operationszentralen der beiden Schiffe in einer gemeinsamen Ausbildung intensiviert.