Nach 32 Dienstjahren ist die Fregatte „Lübeck“ zum letzten Mal von einem Einsatz zurückgekehrt. Die Besatzung des Marineschiffs steuerte am heutigen Vormittag nach einem fünfmonatigen Nato-Einsatz im Mittelmeer ihren Heimathafen Wilhelmshaven an. Mit der Außerdienststellung des Schiffs Ende des Jahres endet in der Bundeswehr die Ära der Fregatten der sogenannten Bremen-Klasse F122, wie das Marinekommando mitteilte. Die rund 130 Meter lange „Lübeck“ ist die letzte Fregatte dieses Typs.

Rund 700 Familienangehörige, Freunde sowie Soldatinnen und Soldaten verfolgten, wie die „Lucky Lübeck“ – so wird das Schiff von der Besatzung genannt – einlief. Zwei Hubschrauber begleiteten das Manöver und ein Marinemusikkorps spielte. Der Abschied von der Fregatte sei für viele Kameradinnen und Kameraden ein sehr emotionaler Moment, sagte ein Marinesprecher. Während ihres Dienstes legte die Fregatte 863.449 nautische Meilen zurück – umgerechnet wäre sie so knapp 40 Mal um die Welt gefahren.

Fregattenkapitän Kai Röckel sprach in einer Mitteilung angesichts des Angriffs Russlands auf die Ukraine und der anstehenden Ausmusterung der Fregatte von einem besonderen Einsatz. „In einer zugespitzten Sicherheitslage gleichzeitig die Außerdienststellung der ‚Lübeck‘ vorzubereiten, führt zu gemischten Gefühlen“, sagte der 44-Jährige. „Meine Besatzung hat alles getan, um jederzeit bereit zu sein, auf Unvorhergesehenes zu reagieren.“ Nach Dienstende der „Lübeck“ werden Teile der Besatzung nun zu anderen Einheiten versetzt, ein anderer Teil bereitet die Ausmusterung des Schiffes vor.