Text- und Bildquelle: 2015 Bundeswehr / Christin Krakow/Presse- und Informationszentrum Marine)
Die erste Woche von Northern Coasts ist bereits beendet. Die teilnehmenden Einheiten haben die Tage intensiv genutzt und ihre Zusammenarbeit weiter verbessert. Dazu gehörten verschiedene Minenabwehrübungen, um auf die kommende Woche gut vorbereitet zu sein, aber auch seemännische Manöver, wie das längsseits Gehen in See, das Postbeutelmanöver sowie die Seeversorgung.
Der Einsatzgruppenversorger „BONN“ verringert langsam seine Geschwindigkeit. „Das am RAS beteiligte Personal sich klar machen!“, ertönt es aus den Lautsprechern der „BONN“. Gleichzeitig nähern sich die Fregatte „LÜBECK“ und die Korvette „BRAUNSCHWEIG“. Die drei Einheiten sind Teil des Manövers Northern Coasts, welches derzeit in der nördlichen Ostsee stattfindet.
Das RAS-Personal findet sich zur Sicherheitsbelehrung auf dem Manöverdeck ein. RAS ist die Abkürzung für replenishment at sea, die Versorgung auf See. Die Marinesoldaten haben sich für das bevorstehende Versorgungsmanöver zusätzlich mit ihren Schwimmwesten, Helmen und Schutzbrillen ausgerüstet. Der Decksmeister teilt das angetretene Personal in zwei Gruppen auf, da beide Einheiten parallel betankt werden sollen.
Um den zu betankenden Einheiten zu signalisieren, dass sie bereit zum Manöver sind, stellt sich das Personal geordnet nebeneinander auf und nimmt parallel Funkkontakt zur Brücke auf. Langsam schließt die Fregatte „LÜBECK“ aus ihrer Warteposition zum Einsatzgruppenversorger „BONN“ auf. Ein langer Pfiff ertönt. „Achtung Bola“, ruft der Decksmeister. Die Soldaten gehen schnell in Deckung, da die Bola von der „LÜBECK“ verschossen wird. „Dabei handelt es sich um ein erschwertes Plastikgeschoss, welches mit einem umgebauten Gewehr verschossen wird“, erklärt der Decksmeister Hauptbootsmann Andreas B.
Betankung beginnt
Ein lauter Knall ertönt. Schnell wird die angeflogene Leine aufgenommen und eingeholt. An ihr sind wiederum dickere gelbe Leinen und ein Stahlseil befestigt, die nun nach und nach eingeholt werden. Die Verbindung steht. „Der Signäler der Fregatte „LÜBECK“ bestätigt dies mit einer roten und grünen Kelle“, beschreibt der Hauptbootsmann die Abläufe des Manövers. Entlang des Stahlseils wird der Tankschlauch langsam zur Fregatte gezogen. Ein paar Minuten später strafft sich der Schlauch und die Betankung startet.
Abstand einhalten
Solange die Verbindung zwischen den Einheiten besteht, muss der Kurs immer parallel gehalten werden. „Wir kontrollieren außerdem ständig die Entfernung zu den anderen Einheiten mit Hilfe von Abstandsleinen“, beschreibt der Marinesoldat. An dieser sind kleine farbige Fähnchen angebracht, an denen man den Abstand ablesen kann. „36 bis 42 Meter sind optimal“, fügt er hinzu. Nach rund 90 Minuten kreuzt der Signäler eine rote und eine grüne Kelle. „Das Manöver ist beendet“, erläutert der Decksmeister. Anschließend holt die „BONN“ den Schlauch langsam zurück und die „LÜBECK“ kappt die Verbindung.
Kurz darauf dreht die Fregatte ab und die Soldaten nehmen ihre Helme ab, um sie zum Dank zu schwenken. Voll betankt können die „LÜBECK“ und die „BRAUNSCHWEIG“ ihre Fahrt nun fortsetzen und ihren Verpflichtungen während des Manövers Northern Coasts nachkommen, ohne extra einen Hafen anlaufen zu müssen.
Viele Manöver wurden im Kattegat durchgeführt. Am Wochenende allerdings führte es die Lübeck durch den Sund Richtung Süden und wieder zurück. Am Montagvormittag wurde dann das AIS abgeschaltet…
Mal sehen, wann das AIS wieder gesendet wird.
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