Beschreibung

Die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes hält in Nord- und Ostsee an 365 Tagen rund um die Uhr vier eigene Mehrzweckschiffe vor. Grundlage ist das Verkehrssicherungskonzept Deutsche Küste. Im Rahmen der Vorsorge dient es vor allem der Vermeidung von Schiffsunfällen und Meeresverschmutzungen. Darüber hinaus regelt es auch das Vorgehen im Havariefall.

Alltägliche Aufgaben der Mehrzweckschiffe:

• schifffahrtspolizeiliche Aufgaben, z.B. die Schifffahrt überwachen und ggf. regeln
• schwimmende Seezeichen bearbeiten

… und im Einzellfall:

• Eisbrechen
• Schadstoffunfallbekämpfung
• Notschleppen
• Brandbekämpfung/ Verletztenversorgung auf See

Einsatzgebiet
Das Mehrzweckschiff „Neuwerk“ wird in der Nordsee eingesetzt, von der Elbe über das Seegebiet um Helgoland und in den Gebieten von der schleswig-holsteinischen Westküste bis in die ausschließliche Wirtschaftszone jenseits des deutschen Küstenmeeres.

Aufgaben und Ausrüstung
Eisbrechen
Um die Hauptfahrwasser und Schifffahrtsrouten befahrbar zu halten, wird die „Neuwerk“ bei Bedarf in der Ostsee als Eisbrecher eingesetzt.

Schadstoffunfallbekämpfung
Aufnahme von Öl und Chemikalien von der Wasseroberfläche mittels sogenannter mechanischer Aufnahmegeräte:

• 2 x Sweepingarme als Hauptaufnahmegerät
• Seperationsanlage zum Trennen von Öl/Chemikalien-Wassergemisch
• Ölsperren
• Ladetankvolumen: 1037 cbm davon vier beheizbare Edelstahltanks mit insgesamt 950 cbm

Ortungstechnik, Suchen und Bergen
Zur Ortung von Wracks und anderen Hindernissen ist das Mehrzweckschiff „Neuwerk“ mit einer hochauflösenden Sonaranlage ausgerüstet.

Schleppeinrichtung
Unter Notschleppen versteht man das Halten eines Havaristen gegen Wind, Strom und Wellen. Voraussetzung dafür ist eine spezielle Schleppeinrichtung. Die Stärke eines Schleppers drückt sich über den Pfahlzug aus. Der Pfahlzug der „Neuwerk“ beträgt 110 t.

Feuerlöscheinrichtung
Zur Brandbekämpfung auf See ist die „Neuwerk“ mit modernsten Feuerlöscheinrichtungen ausgestattet. Dazu gehören vier Feuerlöschmonitore und feuerwehrtechnische Geräte wie Pumpen, Schläuche etc. Zur Eigensicherung und Dekontamination besitzt die „Neuwerk“ eine Wassersprühanlage.

Schnelles Einsatzboot (Fast Rescue)
In besonders flachen Gebieten und überall dort, wohin die „Neuwerk“ nicht vordringen kann, kommt das schnelle Einsatzboot mit Jetantrieb zum Einsatz. Mit seiner maximalen Geschwindigkeit von 30 Knoten und einem Pfahlzug von 4 t kann es vielseitig eingesetzt werden. Eine spezielle Aussetzungsvorrichtung stellt sicher, dass das Einsatzboot auch bei Seegang ausgesetzt werden kann.