Forschungsschiff „Poseidon“

24,50 

Konstruktion: Andreas Jacobsen

Modelllänge ca. 24,3 cm – Maßstab 1:250
Schwierigkeitsgrad: schwierig

1470 Bauteile
8,5 Bögen DIN-A4 in unterschiedlicher Grammatur und mit farbigem Rückseitendruck
12 Seiten Fotobauanleitung, viele Skizzen und Teileliste

Lieferzeit: 3 - 5 Tage

Artikelnummer: 106 Kategorie:

Beschreibung

Die POSEIDON ist das zweite deutsche Forschungsschiff, das diesen Namen trägt: der Reichsforschungsdampfer POSEIDON war von 1902 bis 1945 in Fahrt. Er wurde hauptsächlich in der Fischereiforschung eingesetzt.

Die Vermehrung der Forschungsaufgaben des Instituts für Meereskunde (jetzt GEOMAR) in den 1960er Jahren führte zu einer Steigerung der Aktivitäten auf hoher See, denen der Forschungskutter ALKOR (1966) bald nicht mehr gewachsen war. Daher wurden schon bald Überlegungen angestellt, einen Schiffstyp zu entwickeln, der in Bezug auf Größe und Leistungsfähigkeit zwischen den Forschungskuttern und den großen Schiffen (wie METEOR etc.) einzuordnen war. Schließlich wurde am 10.9.1974 die POSEIDON bei der Schichau Unterweser AG (SUAG) in Bremerhaven in Auftrag gegeben

Das Schiff ist nach der höchsten Klasse des German-ischen Lloyd und für zeitweise unbesetzten Maschinen-raum konzipiert. Es ist als Einabteilungsschiff gebaut und genügt in allen zulässigen Beladungszuständen den hohen Stabilitätsanforderungen. Es besitzt eine sehr wirksame Flossenstabilisierung, die einen Einsatz auch bei Starkwindwetterlagen erlaubt. Durch ein Gillruder wird eine sehr gute Manövrierfähigkeit erreicht. Die dieselelektrische Maschinenanlage wurde mit einer modernen Thyristor-Steuerung versehen. Ursprünglich besaß die POSEIDON zwei MWM-Hauptmaschinen, später wurde wegen der Erweiterung des Einsatzbereiches des Schiffes eine dritte Maschine nachgerüstet.

Besonderer Wert wurde auf eine gute Schall- und Wärmeisolierung gelegt, so dass der Schallpegel in den Schiffsräumen sehr niedrig liegt. Zur Durchführung der wissenschaftlichen Arbeiten erhielt das Schiff eine moderne Ausrüstung mit einer Vielzahl von Spezialgeräten, wie z.B. einen ausfahrbaren Kragarm, 6 Winden, 2 Kräne und einen schwenkbaren Heckgalgen für 5 t Last sowie eine vielseitig verwendbare Kompakt-Echolotanlage mit Sedimentlot. Die ursprüngliche nautische Ausrüstung ist durch eine Satelliten-Empfangsanlage ergänzt worden. Den Forschungsarbeiten dienen vier Laborräume mit GPS, Inmarsat und e-mail; für die medizinische Betreuung gibt es ein Bordhospital, ein Arzt steht aber nur bei besonderer Anforderung zur Verfügung.

Schwerpunkt der Arbeiten auf der heutigen POSEIDON sind ozeanografische, meeresbiologische und geologische Untersuchungen. Hierzu verfügt die POSEIDON über vier Labore, Winden, Kräne und Lote. Einige Einrichtungen, wie zum Beispiel Fächerlot und Kranwasserschöpfer, können auch auf anderen Schiffen genutzt werden. Zudem kann das Tachboot JAGO, das ROV PHOCA sowie das AUV ABYSS von der POSEIDON aus eingesetzt werden.

Für die Einsätze im Tiefseebereich des Atlantiks wurde das Schiff zu Beginn der 80er Jahre mit den entsprechenden Zusatzeinrichtungen versehen. In den letzten Jahren operierte das Schiff fast ausschließlich im Nordatlantik und im Mittelmeer. Die ursprünglichen Arbeitsgebiete in den europäischen Schelfmeeren wurden (mit Ausnahme der schweren Geologie) 1990 von der neuen ALKOR übernommen.

Am 29.03.1999 überquerte die POSEIDON im Rahmen eines längeren Einsatzes vor Namibia erstmals den Äquator.

Die POSEIDON wurde 2014 erneut grundüberholt und wird zurzeit von der Briese Schiffahrts GmbH mit Sitz in Leer bereedert. Das Schiff soll in den nächsten Jahren durch einen Neubau ersetzt werden. Doch die Planungen für die Erneuerung der deutschen Meeresforschungsflotte sind schwer ins Stocken geraten. 2015 hatte das Bundesforschungsministerium in Berlin grünes Licht für einen Neubau gegeben, die 42 Jahre alte POSEIDON und die 32 Jahre alte METEOR sollten ersetzt werden. Das Ziel: In weniger als fünf Jahren sollte ein Neubau konzipiert, geplant und gebaut werden.

Am 8. August 2019 startete die POSEIDON von Bremerhaven aus zur letzten Forschungsreise und wird Ende Dezember 2019 in Kiel zurück erwartet. Anfang 2020 wird das Forschungsschiff POSEIDON verkauft.

Zusätzliche Information

Gewicht 0,184 kg