Thema „Selbstdarstellung“

In einem Modellbauforum ist mir in einem Beitrag eines dortigen Mitglieds und Mitgesellschafter des Passat-Verlages eine Formulierung aufgefallen, die doch einer gewissen Kommentierung meinerseits bedarf. Sie lautet dort: „(und um einem übel kritischen Zensor von Hennings Konstruktionen nicht schon wieder Anlass für einen selbstdarstellerischen Verriss zu liefern… )

Dieser „übel kritische Zensor von Hennings Konstruktionen“ bin offensichtlich ich und ich ziehe mir den Schuh auch sehr gerne an. Warum bin ich „übel kritisch“, wenn ich sehr viele offensichtliche und auch auf einfachste Weise nachweisbare Fehler in einem Bogen aufdecke und dieses öffentlich mache? Es sind viele Modellbauer an dem Modell fast gescheitert, weil es sich nicht so bauen lässt, wie man es von einem teuren Bogen annehmen möchte. Der Kontrollbauer hatte kommentiert, dass es sich schließlich um keinen „Plug&Play“-Bogen handelt. Aber genau das muss ein Bogen doch sein. Teile ausscheiden, formen, Kleber dran und zusammenbacken. Wer mehr will, der darf Supern. Wer weniger will, muss sich ein einfacheres Modell suchen. Im Fall der „Planet“ geht Plug&Play auch ganz gut, aber oft passt es eben nicht. Und genau das weise ich in meinem Baubericht nach. In meinem Fazit zu dem Bogen erstelle ich noch eine Liste der gravierendsten Fehler.

Übrigens ging es im obigen Zitat um die Lampen einer BMW-Isetta, die der Konstrukteur nicht gezeichnet hatte. Die Lampen sind doch aber so charakteristisch für das Fahrzeug, dass sie einfach dazu gehören. Und wenn es dem Kontrollbauer auffällt, – und genau das ist ja seine Aufgabe – dass genau diese Lampen fehlen und er diese Lampen selber anfertigt, dann ist der erste Schritt getan. Der zweite Schritt wäre, dieses dem Konstrukteur zu melden, damit er die Lampen in den Bogen einfügen kann. Wenn ich genau diese Abfolge mit meiner doch so „übel kritischen Zensur“ der „Planet“ erreicht habe, dann habe ich alles richtig gemacht und der Konstrukteur ist auf dem Wege bessere Konstruktionen abzuliefern.

nicht schon wieder Anlass für: das bedeutet doch, dass es der Verlag auch nach vielen Jahren noch nicht besser kann, der Verlag genau das auch weiß und sich jetzt schon schützen möchte, bevor ich und auch andere den Bogen in die Finger bekommen. Lieber Konstrukteur und geschätzter Kontrollbauer des Passat-Verlages, macht es doch gleich ordentlich und entschuldigt euch nicht schon vorher!

selbstdarstellerischer Verriss: Selbstdarsteller sind alle aktiven Forenmitglieder, die ihre Bauberichte veröffentlichen. Und das ist auch keinesfalls negativ zu verstehen, denn genau von diesen Selbstdarstellern leben die Foren und lebt auch mein Blog. Auch das Mitglied mit dem Pseudonym „Helmut B.“ ist ein großer Selbstdarsteller, insbesondere der hervorragende Bau der „Titanic“ machte ihn zu einem der größten Selbstdarsteller. Wie gesagt, alles im positiven Sinne. Und was ist mit den Personen, die eine eigene Homepage oder Blog betreiben? Auch alles Selbstdarsteller! Facebook, Twitter, Youtube, Snapchat, Instagram usw.? Ebenfalls alles Selbstdarsteller! Modellbauverlage? Meistens eine Anhäufung von Selbstdarstellern, die ihre persönlichen Wünsche mit mehr oder weniger viel Erfolg verwirklichen wollen. Dass es jedoch ein Verriss wird, dafür hat in diesem Fall der Verlag alle Steilvorlagen selbst gegeben und zu verantworten.

Geschätzter Autor des ganz oben in Blau wiedergegeben Zitates, da du ja offensichtlich meine Selbstdarstellungen (neidisch?) gerne verfolgst, überlege ein wenig bevor du etwas schreibst und den schwarzen Peter einem anderen in die Schuhe schieben möchtest, um von den verlagseigenen Problemen oder Unzulänglichkeiten abzulenken.

Und nun beginnt für mich der Urlaub …

reiffuerinsel

Trotzdem geht es nächste Woche mit bereits vorbereiteten Beiträgen zur „Planet“ weiter … und auch da tauchen Fehler auf, die mehr als einfaches Kopfschütteln hervorrufen.

3 Kommentare

  1. Andreas Paul

    Moin Moin,

    ich muß sagen, dass mir Andreas mit seinen Worten zum Thema Selbstdarstellung aus dem Herzen gesprochen hat. In meinen Bauberichten habe ich immer versucht live und ehrlich meine Bastelei darzustellen. Natürlich muß man sich bewußt sein, dass man sich so ausdrückt wie es die Umgangsformen mit anderen verlangen. Man schreibt ja in der Öffentlichkeit. Dazu gehört aber auch, dass man das Kind beim Namen nennen darf. Weglassen, totschweigen und Tabuthemen sind nicht gerade förderlich. An so was ist schon manch einer zu Grunde gegangen. Auch Forenmäßig!
    Natürlich macht auch jeder mal Fehler. Die Frage ist nur wie man damit umgeht. Für mich heißt das aus Fehlern lernt man. Aber auf keinen Fall darf es heißen: „Weiter so, alles ist prima“ und „Die Anderen sind zu blöd“. An der Stelle möchte ich noch bemerken das eine gewisse Unabhängigkeit der Meinungsplattformen von den Anbietern in meinen Augen wünschenswert ist.

    Andreas Paul

    • jabietz

      Moin Andreas

      Ich danke dir für deinen Kommentar, zeigt er mir doch, dass ich nicht so ganz verkehrt liege und nicht alleine dastehe.
      Mittlerweile gibt es 10 Bewertungen des Beitrags und die vier Leser, die ihn mit „1“ bewertet haben, haben ganz offensichtlich nichts verstanden und bauen lieber eine Isetta ohne Scheinwerfer.

      Beste Grüße aus Boldixum
      Andreas

      • Fiete

        …oder man sieht es so, wie ein Mitglied bei „Die Kartonmodellbauer“, der sich anlässlich der Vorstellung eines vK-Modells so in der Richtung äußerte: passt alles irgendwie, ich bin zufrieden.
        Dann kann ich auch weiterhin 50er-Jahre WHV-Modelle bauen…
        Leicht neidische Grüße nach Boldixum
        Fiete

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