Monat: August 2018

Schiffe zwischen den Hauptstädten des Nordens

Im Untertitel meines Blogs steht etwas zu Fotos von Originalen, die ich hier zeigen möchte. Im diesjährigen Urlaub, der uns durch Skandinavien und ins Baltikum führte, habe ich jede Menge Schiffsfotos machen können, die ich hier nun zeigen möchte.

Gestartet haben wir die Reise in Kiel, als wir auf die „Stena Scandinavica“ eingeschifft wurden. Die Fähre hat keine Balkonkabinen, aber  fünf Terrassenkabinen, von denen eine für uns gebucht war.

Noch während wir an der Pier lagen, kam die „Bussard“ zur Verabschiedung von der Hansesail aus Rostock zurück.

Nach dem Ablegen der Fähre war der Bergungsschlepper „Holland“ an der Kaikante zu sehen und auch die „Bussard“ hatte bereits zum Einlaufbier festgemacht.

Die „Stena Scandinavica“ drehte direkt vor der Einfahrt zum Marinearsenal, wo sich den Sehleuten ein trauriges Bild bot. Ausgemusterte und entmilitarisierte Schnellboote der Klasse 143A, ein Versorger, U-Boote der Klasse 206A, weitere Schnellboote und Minensucher lagen dort ebenso wie die Fregatte „Karlsruhe“, die wohl für die geplanten Ansprengversuche vorbereitet wird.

 

Im Tirpitzhafen war nichts los, aber der Tender „Werra“ kam uns entgegen. Im Hintergrund die Fregatte „Schleswig-Holstein“.

Vorbei ging es am schleswig-holsteinischen Landtag, vorbei auch am U-Boot-Ehrenmal Möltenort sowie am Marine-Ehrenmal in Laboe mit dem U-Boot „U995“. Irgendwann kam dann Kiel Leuchtturm in Sicht.

Über Nacht ging es Richtung Norden nach Göteborg. Das Wetter dort war bei Ankunft regnerisch und ließ keine schönen Fotos zu. Außerdem war ich auf Grund von Magenproblem ziemlich unpässlich. Ich tippe dabei mal auf das schreckliche Frühstücksbuffet, denn Seekrankheit kenne ich nicht.

Auf der Weiterfahrt nach Strömstad haben wir einen kleinen Abstecher nach Trollhättan gemacht, um uns die gewaltigen Trollhättan-Fälle am Göta älv anzuschauen. Jeden Tag um 15 Uhr werden dort für ein paar Minuten die Schleusen geöffnet und 300.000 Liter Wasser schießen pro Sekunde die 30m hohen Felsen hinunter. Was für eine Gewalt…

Am nächsten Morgen sollte es von Strömstad/Schweden mit der Fähre nach Sandefjord/Norwegen gehen. Zuvor aber noch zwei Bilder aus dem Hafen von Strömstad … eine kleine Inselfähre und zwei Rettungsboote der schwedischen „Sjöräddning“.

Es ging auf die MS „Bohus“. Der Preis für diese dreieinhalbstündige Fahrt durch den Skagerrak und noch vor dem Oslo Fjord war mit 22 € für ein Pkw und zwei Personen unschlagbar.

Unterwegs begegneten wird anderen Fähren und kamen an verschiedenen Leuchttürmen vorbei.

Das Einlaufen in den Sandefjordsfjord war traumhaft schön und endete in Sandefjord, wo das Objekt meiner Begierde wartete: das Museums-Walfangboot „Southern Actor“. Während der Besichtigung sind 248 Fotos auf meiner Speicherkarte gelandet. Diese sollten ausreichen, um die Konstruktion des Kartonmodells fortzusetzen und mit einem Modellbaubogen abschließen zu können.

Das nächste Ziel war die Skiflugschanze von Vikersund, bevor wir am nächsten Tag nach Oslo fuhren und uns im ersten Museum drei Wikingerschiffe angesehen haben: die „Oseberg“, die „Gokstad“ und die „Tune“ (kein Foto vorhanden).

Das Museum selbst war leider sehr voller Touristen, so das wir ziemlich schnell weiter zum Marinemuseum gefahren sind. Hier war zwar weniger los, aber das Museum war auch längst nicht so interessant. Einzig drei Modelle habe ich auf den Chip gebannt: „Norway“, „Ramform Sterling“ und „Nordlys“.

Das benachbarte „Fram“-Museum war da schon sehr viel spannender; es ist ja auch zum besten Museum Norwegens gewählt worden. Im Inneren ist das Polarforschungsschiff „Fram“ zu besichtigen und zu begehen. Es ist das stärkste Holzschiff der Welt.

Und noch ein weiteres Museum ist auf der Halbinsel Bygdøy in Oslo zu finden, das Kon-Tiki-Museum. Leider hatten wir nicht genügend Zeit, um uns die beiden letzten Museen ausreichend anzusehen.

Nach so viel Kultur ging es hoch zum Hotel auf dem Holmenkollen, von wo wir aus dem Hotelzimmer eine grandiose Sicht auf Norwegens Hauptstadt Oslo genossen.

Am nächsten Tag haben wir zuerst die Wintersportanlagen auf dem Berg besichtigt, die sich quasi im Garten des Hotels befinden. Leider lag kein Schnee, sonst wäre ich „mal eben so“ vom Bakken gesprungen und hätte einen blitzsauberen Verfolger im Biathlon hingelegt :-).

Anschließend ging es mit der Tunnelbane in die City. Nach etwas Kultur und Shopping hatten wir den Hafen an der Aker Brygge erreicht und uns ein leckeres Eis gegönnt. Nebenbei waren wieder viele Schiffe zu sehen. So auch der Dampfschlepper „Styrbjörn“ vom Norsk Veteranskibsklub. Leider war der Dampfer nicht zu besichtigen und der Zustand ist auch nicht so prickelnd, aber ich habe trotzdem mal 77 Fotos mitgenommen. Wer weiß schon, wofür die mal gut sind :-).

Am Tag darauf stand unsere längste Autostrecke auf dem Programm, die 550km nach Stockholm. Unser gebuchtes Hotel in Schwedens Hauptstadt liegt direkt am Saltsjöqvarn und bietet ein tolles Panorama über Stockholms Innenstadt und die Gewässer drumherum. Die „Emelie“ legt 30m neben dem Hotel an, die großen Fähren nach Finnland nur ein paar Meter weiter. Und auch die anderen kleinen Ausflugsschiffe fuhren direkt vor der Tür vorbei.

Den nächsten Tag starteten wir mit dem Hop-On-Hop-Off-Boot Richtung Vasa-Museum und waren froh, nicht den Bus genommen zu haben.

 

Das Vasa-Museum ist ein Muss für alle Stockholm-Reisenden. Leider ist das Schiff so groß, dass es nur schlecht komplett auf ein Bild passt.

Nach einer weiteren zweieinhalbstündigen „Fahrt und Stockholms Brücken“ mit einem Ausflugsschiff waren wir platt ins Hotel zurück gekehrt. Aber schon am nächsten Morgen wurden die Geister schnell wieder wach, denn die „Zuiderdam“ drehte direkt vor unserem Fenster im Hafenbecken.

Für diesen Tag stand auf jeden Fall das ABBA-Museum, das königliche Schloss und die Gamla Stan auf dem Programm. Am nächsten Morgen erreichte die „Serenade of the Seas“ den Liegeplatz direkt neben dem Hotel.

Bevor wir abends auf die Fähre nach Tallinn konnten, haben wir mit dem Auto einen Ausflug nach Vaxholm gemacht. Unterwegs trafen wir auf eine alte Bekannte, die „Berlin“ der DGzRS.

Die Fähre „Victoria I“ brachte uns 17 Uhr von Stockholm aus durch den phantastischen Schärengarten zunächst nach Mariehamn auf den Aland-Inseln und dann weiter nach Tallinn in Estland, wo bereits vier Kreuzfahrer festgemacht hatten. Entsprechend voll war es in der kleinen, aber total schönen Altstadt von Tallinn.

Am Nachmittag ging es für zum Glück schon weiter nach Helsinki. Dieses Mal war es die „Star“, die uns transportieren sollte. An dieser Stelle möchte ich eine kleine Anmerkung zur Reederei Tallink loswerden: es waren die schlechtesten Schiffe mit dem schlechtesten Essen und ungenügendem Service.

Nichtsdestotrotz ist auf der Strecke Helsinki – Tallinn eine Menge Schiffsverkehr los gewesen. Hier eine kleine Auswahl.

Die Besichtigung Helsinkis am nächsten Tag war richtig schön. Die Gäste der beiden anwesenden Kreuzfahrer verloren sich in der Stadt, denn man hat kaum etwas von ihnen gespürt. Bei einer Hafenrundfahrt konnte ich noch ein paar Schiffchen ablichten. Insbesondere die Eisbrecherflotte macht unheimlich etwas her. Meinen Favoriten für ein Kartonmodell hätte ich auch bereits gefunden, aber…

Tja, dann hieß es ein letztes Mal den Koffer packen; für die Heimreise. Noch kurz ein Blick in MarineTraffic und … häää? „Serenissima“? Das war doch mal …. richtig! Das ist die ehemalige „Harald Jarl“ der Hurtigrute. „Schatz, wir müssen noch mal eben schnell zum Hafen!“

Nachdem ich 70 Fotos im Kasten hatte, ging es über den kleinen Ort Porvoo mit seiner niedlichen Altstadt zum Hafen Vuosaaren im Osten von Helsinki, von wo wir mit der „Finnmaid“ direkt nach Travemünde gefahren wurden. Unterwegs haben wir ein paar Gewitter erleben dürfen, die aber harmlos blieben. Auch hier möchte ich etwas anmerken: auch wenn es keinerlei Animation an Bord gibt und die Kabinen nicht sehr groß sind, so ist die Verpflegung an Bord der Finnlines-Fähre schon fast wie Kreuzfahrt. Hier lohnt definitiv keine Selbstversorgung.

Die Begrüßung auf der Mole von Travemünde war eine herzliche Überraschung der Kinder.

Damit geht eine erlebnisreiche Urlaubsreise mit vielen Eindrücken in jeder Hinsicht zu Ende. Wir werden sicherlich noch einige Zeit brauchen, um all das erlebte und erfahrene zu verarbeiten.

Das letzte Staunen erzeugte der Kapitän bei mir, als er die immerhin 218m lange und 30m breite Fähre mal eben so rückwärts eingeparkt hat. Das schaffen andere nicht mal mit ihrem Pkw.

„Queens Day“ in Travemünde

Es kommt nicht häufig vor, dass Travemünde von großen Kreuzfahrtschiffen angelaufen wird,  aber gestern war nach 5 Jahren wieder „Queens Day“. Die „Queen Elizabeth“ von Cunard-Line hatte sich für den Morgen angekündigt. Leider konnte sie von St.Petersburg kommend wegen technischer Probleme den Zeitplan nicht ganz einhalten.

Viele Sehleute standen auf beiden Seiten der Travemündung und erwarteten die Queen. Ich habe mich wieder für die Ostseite, den so genannten Priwall, entschieden, weil die Sonne dann im Rücken ist.

Wer findet die Queen im folgenden Wimmelbild?

Und dann kam sie in der Mittagssonne endlich um die Mole…

… fuhr traveaufwärts an der Priwall-Autofähre vorbei zum Skandinavienkai, wo sie gegen 12 Uhr festmachte. Vor 5 Jahren hatte sie vor dem Anlegen noch die spektakuläre Drehung im Hafenbecken vorgenommen, aber gestern hatten vermutlich die geplanten Ausflüge Priorität.

Der Auslauftermin war zunächst für 17 Uhr bestimmt, auf der Homepage der Lübecker Hafengesellschaft stand allerdings 18 Uhr. Genug Zeit für die um 30 m verlängerte „Peter Pan“ sich als Appetithappen zu präsentieren.

Die Sonne schien den ganzen Tag ohne Unterlass, bis … ja … bis tatsächlich eine Wolke „spürbare Abkühlung“ für eine knappe Minute brachte.

Kurz nach 18 Uhr wurden die Leinen los geworfen und die „Queen Elizabeth“ schob sich ohne Schlepperhilfe vom Pier weg, drehte langsam im Hafenbecken (die „Peter Pan“ hätte in derselben Zeit wahrscheinlich drei 360° Drehungen geschafft) und fuhr traveabwärts auf die wartenden Menschenmengen zu.

Begleitet wurde der Kreuzfahrer von vielen Sportbooten …

… bis sie sich an der Mole noch einmal mit einem kräftigen 3x Lang aus dem Typhon von Travemünde verabschiedete.

Also, vielleicht bis in 5 Jahren mal wieder.

Bundesmarine benennt neue Korvette nach der Hansestadt Lübeck

Folgende Meldung wurde soeben vom Presse- und Informationszentrum der Marine verteilt:

Bundesministerin der Verteidigung Ursula von der Leyen hat am 18. Juli gebilligt, die geplanten fünf neuen Korvetten der Deutschen Marine auf die Namen „Köln“, „Emden“, „Karlsruhe“, „Augsburg“ und „Lübeck“ taufen zu lassen. Die gleichnamigen Städte übernehmen damit auch die Patenschaften für die Schiffe.

Die Marineführung hat diese Namen anhand verschiedenster Kriterien ausgesucht. Entlang der Linie des neuen Traditionserlasses der Bundeswehr entschied sich die Marine für Schiffsnamen aus ihrer eigenen Geschichte. Bei der Vergabe der Patenschaften und Namen der neuen Korvetten hat die Marine auch die grundsätzliche Linie der Schiffe der „Braunschweig“-Klasse K130 fortgeführt, die sich bereits in Dienst befinden.

Der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Andreas Krause (62), übermittelte am 30. Juli allen fünf Bürgermeistern die Entscheidung über die Namensgebung. So schrieb er etwa an den Oberbürgermeister der Stadt Emden, Herrn Bernd Bornemann: „Es freut mich ungemein Ihnen als höchstem Repräsentanten der Stadt mitteilen zu können, dass die Verteidigungsministerin meine Entscheidung gebilligt hat, eine der fünf neuen Korvetten der Deutschen Marine auf den Namen ‚Emden‘ taufen zu lassen.“

Die Verbindung der Stadt mit der Marine ist über einhundert Jahre alt. Bereits fünf deutsche Kriegsschiffe trugen diesen Namen, darunter zwei der Bundeswehr. Umso mehr freue es ihn, so Krause, daran anknüpfen zu können: „Es gibt nur wenige Namen in der deutschen Marinegeschichte, die eine solche historische Beachtung gefunden haben wie ‚Emden'“.

Die mit der Namensgebung verbundenen Patenschaften sind für Vizeadmiral Krause von großer Bedeutung: „In Zeiten hoher Einsatzbelastung und langer Abwesenheiten von Zuhause sind es eben solche Patenschaften, die den Soldatinnen und Soldaten der Marine die Gewissheit geben, dass sie in der Mitte der Gesellschaft stehen. An sie wird auch gedacht, wenn sie fernab der Heimat ihren Dienst für unser Land leisten.“

Der Bau der fünf neuen Schiffe verläuft zeitlich gestaffelt und entsprechend dieser Reihenfolge werden sie auch getauft. So beginnt der Stahlschnitt für die neue Korvette „Köln“ im Januar 2019, ihre Kiellegung ist für den April 2019 geplant. Darauf folgen „Emden“, „Karlsruhe“, „Augsburg“ und „Lübeck“ , deren Kiel voraussichtlich im Dezember 2020 gelegt wird.

 Hier ein Foto der „Magdeburg“ (vorne) und „Ludwighafen am Rhein“

Dazu sagten der Fraktionsvorsitzender der CDU-Bürgerschaftsfraktion Oliver Prieur und der sicherheitspolitische Sprecher Jochen Mauritz: „Wir sind froh, dass die gelebte Partnerschaft mit der neuen Korvette weitergeführt werden soll. Die Korvette wird dann als fünftes Schiff der Deutschen Marine den Namen der Hansestadt als Botschafter in die Welt hinaus tragen.“

Bereits im September 2014 hatte sich die Bürgerschaft auf Antrag der CDU an die Bunderegierung mit dem Anliegen eine der Korvetten nach der Hansestadt zu benennen gewandt. Damals wurde bekannt, dass die Fregatte Lübeck außer Dienst gestellt werden sollte. Zunächst hatte es jedoch eine Absage gegeben.

„Die jetzt erfolgte Zusage hat uns sehr überrascht. Um so glücklicher sind wir über die positive Nachricht“, so Prieur.

Die Patenschaft zwischen der Hansestadt und der jetzigen Namensträgerin der Marine habe sich in den letzten Jahren auch mit der Gründung des Freundeskreises als etwas ganz besonderes entwickelt, betonte Mauritz. „Die Patenschaft ist ein sichtbarer Ausdruck der Verbundenheit mit der Marine und der seefahrerischen Tradition der Hansestadt. Für die Hansestadt soll es Ehre und Verpflichtung in einem sein.“

Das ist doch total genial. Es wird also auch nach der Fregatte der Klasse 122 wieder eine „Lübeck“ geben. OK, sie ist etwas kleiner, aber auch nicht uninteressant und ich kann jetzt schon versprechen, dass ich ein Kartonmodell dieser Korvette konstruieren werde.