Monat: Juni 2018

Sommerloch im Modellbau? Mitnichten!

Moin liebe Leser

Momentan ist wohl wieder die Jahreszeit übliche „saure Modellbauzeit“. Bedingt durch Urlaube, Gartenarbeiten oder auch einfach Unlust wegen des schönen Wetters (in Travemünde hat es seit dem 1.Mai höchstens drei Regentage gegeben) ist auch in den einschlägigen Modellbauforen nicht allzu viel los.

Bei mir ist es auch nicht unbedingt anders. Ich hatte mir vorgenommen, dass ich bei schönem Wetter auf der Terrasse konstruieren kann und bei schlechtem Wetter am Basteltisch die gezeichneten Bauteile verarbeite. Und so ist es nun gekommen, wie es ist. Auf Grund des wochenlangen schönen Wetters konnte ich an zwei Projekten gleichzeitig viel zeichnen. Zum einen ist es das norwegische Museumswalfangschiff „Southern Actor“ und zum anderen das Forschungsschiff „Poseidon“.

Zur „Southern Actor“ ist meine Planlage nicht sehr aussagekräftig und auch die Fotos aus dem Internet sind überwiegend Gesamtaufnahmen und kaum Detailaufnahmen. Trotzdem ist die „Machbarkeitsstudie“ (so nenne ich den ersten gebauten Rumpf) schon recht weit gediehen, auch wenn viele Texturen noch nicht gezeichnet sind. Am 15.August werde ich im Rahmen unserer Skandinavien-Urlaubsreise in Sandefjord/Norwegen sein und das Vorbild hoffentlich ausgiebig ablichten können, damit ein typisches detailliertes KvJ-Modell entstehen kann.

Southern Actor

Bei der Brücke habe ich mal mit den Holztexturen gespielt und bin von folgendem Ergebnis ziemlich begeistert, auch wenn der Farbton etwas mehr rot vertragen könnte. Auch bei dem auf dem Stahldeck teilweise ausgelegten Holzdeck habe ich mir eine neue Struktur ausgesucht, mit der ich ausgesprochen zufrieden bin. Leider kommt das Ergebnis durch die Bildkompression nicht so richtig rüber, aber ich denke, man kann sehen,  wohin es geht.

Southern Actor Southern Actor

Die Pläne der „Poseidon“ sind deutlich besser, aber leider nicht auf dem neusten Stand. Trotzdem habe ich auch hier die „Machbarkeitsstudie“ begonnen und bin bereits beim Peildeck angekommen. Auch hier fehlen mir viele Detailaufnahmen, die ich jedoch während einer außerordentlichen Besichtigung im September machen darf.

Die weiße Bordwand der Backbordseite war der erste Versuch und passt bis auf den Steven schon sehr gut. Bei der Steuerbordseite war ich mutiger und habe Farbe und das Schanzkleid (hier noch in weiß) spendiert. Beim nächsten Versuch ist dann auch der Steven perfekt.

Poseidon Poseidon

Die roten Linien an den Aufbauten markieren mir die Stellen, an denen ich bei der Besichtigung genauer hinsehen muss. Übrigens wird es bei diesem Modell auch wieder eine Brückeneinrichtung geben – der Noppenfußboden ist schon mal verlegt. Dafür ist das Loch steuerbordseitig im Deck vor der Brücke völliger Quatsch. Die Nische in der Wand ist in der Konstruktion mittlerweile komplett überarbeitet und sollte nun passen.

Poseidon

Beide „Machbarkeitsstudien“ weisen noch einige Ungenauigkeiten auf. Es fehlen hier und da immer wieder ein paar Zehntel, die für den konstruktionsbegleitenden Bau, der für die „Souther Actor“ ab September anläuft, bereits korrigiert sind. Des Weiteren fehlen sämtliche Rückseitendrucke, die Kanten sind auch nicht gefärbt und mit dem Klebstoff habe ich mich auch nicht unbedingt vorgesehen. Aber darum geht es zu diesem Zeitpunkt der Konstruktionen auch überhaupt nicht. Es ist eben meine Art ein Modell zu konstruieren und dadurch, dass ich das Modell auch selbst baue, kann ich die Ungenauigkeiten am besten feststellen und so dem Kontrollbauer eine schon ziemlich perfekte Konstruktion anbieten.

 

Konstruktion eines Schubleichters beendet

6 Wochen nach dem Schubboot „THYSSEN II“ ist nun auch der zugehörige Leichter fertig geworden. Der Leichter ist ein Europa-Leichter Typ IIa. Das gemeine Vorbild hat die Abmessungen 76,50m Länge und 11,40m Breite. Mein Modell hat jedoch kein direktes Vorbild, denn ich habe aus vielen Fotos aus dem Internet meinen KvJ-Leichter gezeichnet und die Farben an das Schubboot angepasst.

Auf dem Vorschiff sind zwischen den beiden Koppelwinden und hinter dem Wellenbrecher eine Ankerwinde, zwei Luken und der Signalmast untergebracht, während sich auf dem Achterschiff hinter den beiden Luken und Koppelwinden nur noch die beiden Schubschultern befinden. Poller sind auf dem Deck rundherum in unterschiedlichen Größen verteilt. Die Kohlepyramiden in der Lademulde haben unterschiedliche Höhen und können nach eigenem Gutdünken eingesetzt werden.

Auf den beiden nächsten Fotos ist der gesamte Schubverband zu sehen, wie er später aus dem Bogen gebaut werden kann.

Hier noch ein Foto mit allen während der Konstruktion gebauten Exemplaren. Die beiden Weißmodell sind meine sogenannten Machbarkeitsstudien, während die unfertigen Modelle im oberen Teil des Bildes meine konstruktionsbegleitenden Bauten sind.

Obligatorisch ist bei mir schon als Abschluss eines fertig konstruierten Modellbaubogens die Taufe mit „Linie fra Norge“…

Nun geht es mit der Kontrolle von Bogen, Bauanleitung und Teileliste weiter. Anschließend bekommt ein Kontrollbauer meines Vertrauens einen kompletten Bogen für den Kontrollbau. Nun hat mir Andreas allerdings schon wenig Zeit signalisiert, so dass der Kontrollbau wohl erst im September abgeschlossen sein könnte. Danach kommt noch die Produktion der Ätzplatine. Das alles bedeutet, dass der Verkauf leider erst frühestens im November starten kann. Aber ich glaube, jeder Kartonmodellbauer hat noch genügend Modelle in der Schublade liegen, ansonsten darf ich auf meine anderen erhältlichen Modelle verweisen.